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Hauenstein: Buchvorstellung und Lesung „Jooh kumm, geh ford!“ von Bernd Hecktor findet große Resonanz

3. Oktober 2019 | Kategorie: Kultur, Südwestpfalz und Westpfalz

Patrick Stöbener und Franz-Josef Schächter trugen vor.
Fotos: Werner G. Stähle

Hauenstein (Südwestpfalz) – Ende September  wurde in Hauenstein das Buch „Jooh kumm, geh ford!“ von Bernd Hecktor (†) vorgestellt, ein posthum erschienenes weiteres Werk des vor rund einem Jahr überraschend an seinem Wohnort Weissach im Tal (Württemberg) verstorbenen Mundartautors und pfälzischen Originals.

Der Veranstaltungsraum im Hotel „Zum Ochsen“ war mit knapp hundert Besuchern maximal gefüllt. Begrüßt und am Ende verabschiedet wurden die Gäste von Margrit Schatz, der Ehefrau des in Hauenstein aufgewachsenen Autors, die an der Fertigstellung des Buchs mitgewirkt hatte, und die Veranstaltern und Besuchern dankte.

Margit Schatz

Neben dem Inhaltlichen erfreute und belustigte die Zuhörerschaft auch das authentische Hääschdener (Hauensteiner) Pfälzisch, der abwechselnd aus dem Buch vortragenden Patrick Stöbener und Franz-Josef Schächter. Viel Raunen, Lachen sowie kräftiger Applaus, teils Zwischenapplaus, war zu vernehmen.

Auch konnte man oft beobachten, wie Leute still schmunzelten oder sich zunickend bestätigten, dass eigene oder Eigenschaften und Gewohnheiten von Landsleuten humorvoll sowie treffend aufgespießt wurden.

Für virtuose musikalische Einlagen sorgten Werner Mansmann und seine Schüler, jeweils in Duetten, und ein Mundharmonika-Solo. Es traten erstaunliche Talente und Fähigkeiten zu Tage. Dementsprechend zeigte sich Mitveranstalter Patrick Stöbener in einer spontanen Zwischenbemerkung überzeugt: „Man wird wohl in der ganzen Pfalz keinen finden, der so viele hervorragende Musiker hervorgebracht hat“.

Die Veranstaltung war verbunden mit einer umfangreichen Ausstellung von Bildern des Künstlers Christoph Seibel, dem Illustrator der Werke von Bernd Hecktor.

Die einzelnen Vorträge aus dem Buch betrafen Kapitel von „Jooh iwwer e klännes awwer bedeijdendes Werdel“ über das Schicksal „Oorich oarm“ zu sein auch Klagen wie „Mich hännse nidd gelossd“ oder die Erzählung „Wie d Hilda mool de Dinjer („Tüncher“, heute „Maler und Tapezierer“) ghadd hadd“.

Zur Historie von „Bärmesens“ (Pirmasens) war zu erfahren, dass der Name dieser pfälzische Stadt auf einen Bauern zurückzuführen sei, der vor der Besiedelung den letzten Bären mittels seiner „Sens“ (Sense) vertrieben hat. (Demzufolge nicht nach Pirmin (um 690 – 753), missionierender Benediktinermönch und Patron der Pfalz.)

Aus dem Buch Bernd Hecktors wurde auch vorgetragen, Kreuzfahrer Friedrich Barbarossa (Kaiser 1155 – 1190) würde im „Baggelschdaä“ (Backelstein, Felsformation bei Hauenstein) ruhen, mitten in seinem bevorzugten Jagdgebiet, was ebenfalls den früheren Forschungsstand widerlegt. (Werner G. Stähle)

InfoDas Buch mit dem Titel „Jooh kumm, geh ford!“ (ISBN 978-3-00-063686-8) erscheint am 7. Oktober 2019, umfasst 351 Seiten und kostet 24 Euro. In Hauenstein wird es ab Mitte Oktober erhältlich sein beim Autohaus Hecktor (Marktplatz) sowie Musikstudio Werner Mansmann (Bahnhofstraße 31). Bestellungen können auch an E-Mail HecktorBernd@yahoo.com gerichtet werden.

Bernd Hecktor im Internet (Auswahl)

Stuttgarter Zeitung 25.9.2018: „Zum Tod von Bernd Hecktor: Stimme für den Frieden“
Stuttgarter Zeitung 5.5.2017: „Weissacher Autor Bernd Hecktor: A pälzer Schwob – ein Schwabe aus der Pfalz“ (mit Video)
Stuttgarter Nachrichten 13.12.2017: „Preis für Autor aus Weissach im Tal – Bernd Hecktor gewinnt Autorenwettbewerb“

 

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