Donnerstag, 25. April 2024

Glyphosat für weitere fünf Jahre zugelassen – Hofreiter: „Schlag ins Gesicht“

27. November 2017 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Gift auf die Felder: Rund 70 Prozent der Europäer lehnen Glyphosat ab. Foto: dts Nachrichtenagentur

Gift auf die Felder: Rund 70 Prozent der Europäer lehnen Glyphosat ab.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Brüssel  – Das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat ist für weitere fünf Jahre in der Europäischen Union zugelassen.

Das teilte die EU-Kommission am Montag mit. Am 15. Dezember wäre die Lizenz für die Nutzung ausgelaufen.

Es gibt viel Kritik an der Verwendung des Unkrautvernichtungsmittels, das vom US-Konzern Monsanto entwickelt wurde. Viele Umweltschützer pochen schon länger auf einen schnellen Ausstieg aus dessen Anwendung in Deutschland und Europa, weil Gesundheitsrisiken befürchtet werden.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks wirft Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) derweil einen Vertrauensbruch bei der Glyphosat-Entscheidung vor. Man habe gegen ihr Einverständnis gestimmt.

Auch SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles kritisierte das Abstimmungsverhalten: „Ich werte das als massiven Vertrauensbruch“, sagte Nahles. SPD-Vize Karl Lauterbach schrieb auf Twitter: „Union hat gegen SPD Veto der Glyphosat Zulassung zugestimmt u SPD Minister übergangen. Ein krasser Vertrauensbruch. Das ist ein Skandal!“

Schmidt hatte das deutsche Abstimmungsverhalten in Brüssel damit begründet, dass die EU-Kommission „sich ohnehin für die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat entschieden“ hätte, berichtet die „Rheinische Post“ (Dienstagsausgabe).

Hofreiter: Glyphosat-Entscheidung sei ein „Schlag ins Gesicht“

Berlin  – Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat die Entscheidung kritisiert. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der 1,3 Millionen Europäerinnen und Europäer, die den Glyphosat-Ausstieg gefordert haben“, so Hofreiter. „Die EU-Staaten sind vor Monsanto und Co eingeknickt.“

Die Grünen würden alle Hebel in Bewegung setzen und auf nationale Anwendungseinschränkungen drängen. „Das dramatische Artensterben auf unseren Äckern muss gebremst, die Krebsgefahr ausgeschlossen werden“, so der Grünen-Politiker.

 

(dts Nachrichtenagentur)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

4 Kommentare auf "Glyphosat für weitere fünf Jahre zugelassen – Hofreiter: „Schlag ins Gesicht“"

  1. Philipp sagt:

    Das ist mal eine gute Nachricht!
    Zum einen bleiben uns Ersatzprodukte, die noch nicht so lange beobachtet werden konnten wie Glyphosat, erspart.
    Zum anderen werden die Grünen jetzt so intensiv gegenüber der CDU schmollen, dass es in den nächsten Jahren hoffentlich keine irgendwie geartete Zusammenarbeit zwischen CDU und Grünen geben wird.
    Dann haben die Grünen ja Zeit, die Schmetterlinge, Vögel und Insekten für die nächste Wahl zu mobilisieren, denn für die wollen sie ja Politik machen.
    Ich jedenfalls werde eine Partei wählen, die Politik für die Bürger des Landes macht.

  2. Johannes Zwerrfel sagt:

    UNFASSBAR: Merkel-Regierung ohne Mandat boxt in der EU GLYPHOSAT-Verlängerung durch +++ MERKEL will „faire“ Gespräche – und winkt krebsverdächtiges PESTIZID durch +++ Wer stoppt diese Frau +++

    • Chris sagt:

      UNFASSBAR: 3 Fehler von ZWERRFEL in 2.5 Sätzen.+++Auch als geschäftsführende Regierung hat man ein Mandat+++ Merkel boxt überhaupt nichts. Die Mehrheit der EU Staaten stimmt für Verlängerung. +++ glyphosat ist kein pestizid sondern ein HERBIZID dass von den meisten Institutionen als nicht krebserregend bei richtiger Anwendung eingestuft wird. Die iarc die es als wahrscheinlich krebserregend eingestuft hat stuft auch den Frisörberuf so ein.+++wer stoppt diesen mann

      • Danny G. sagt:

        Ausnahmsweise (!) hat Chris hier echt recht. Die Merkel hätte nämlich die Zulassung gestoppt, wenn sie gekonnt hätte. Weil es Mainstream ist, gegen Glyphosat zu sein und Merkel ohne Nachzudenken aus dem Bauch raus entscheidet, was keine hässlichen Bilder oder Nachrichten verursacht.

        Man schaue sich z.B. die Bahngleise vieler Nebenstrecken an. Seit dieser ganzen Herbizid Verbote wuchern die immer mehr zu. Und das obwohl dort früher die bösesten Herbizide draufgeschüttet wurden die es gab incl. Dioxine, 2,4-D und Glyphosat.
        Wenn jetzt die Heerscharen von „Flüchtlingen“ anstatt abzuhängen, jäten und die Bahngleise von Unkraut freihalten würden, wäre ich ja erfreut. Leider macht da keiner was und in ein paar Jahren ist ein Großteil des Schienennetzes kaputt.