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Germersheim: AfD wählt Kandidaten für Stadtrat – Ex-Republikaner-Stadtrat Alfons Braun auf Listenplatz 1

28. März 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

Vorne (v.li.): AfD-Kreisvorsitzender Matthias Joa (MdL), Eugen Ziegler (AfD-Kreisvorsitzender SÜW), Versammlungsleiter Bernd Schattner und AfD-Kreistags-Spitzenkandidat Andreas Wondra.
Fotos: Pfalz-Express/Licht

Germersheim – Die AfD im Kreis Germersheim hat am Donnerstagabend ihre Kandidaten gewählt, die bei den Kommunalwahlen am 26. Mai für den Stadtrat antreten. 18 stimmberechtigte Personen waren anwesend, dazu etwa zehn Gäste. 

Ein Paukenschlag war die Wahl des Ex-Republikaner-Stadtrats Alfons Braun auf Listenplatz 1.

Schon seit Monaten kursierten in Germersheim Gerüchte, Braun habe die Partei gewechselt. Auf mehrmalige Nachfrage des Pfalz-Express wollte sich Braun dazu nicht äußern – was an sich schon Schlüsse zuließ. Nun ist es offiziell: Alfons Braun ist AfD-Mitglied.

Der Neu-AfDler, zuvor seit rund 20 Jahren Sprecher der Republikaner-Fraktion im Germersheimer Stadtrat, wurde gleich auf den obersten Listenplatz gewählt. Sein Mitbewerber um den Spitzenplatz, Albert Breininger, hatte das Nachsehen.

„Seit 20 Jahren in der Opposition im Stadtrat“

Als Braun bei der Vorstellung seiner Person nach seinen Plänen für Germersheim gefragt wurde, verwies er darauf, dass er seit 20 Jahren Oppositionsarbeit betreibe und es zudem einen Parteiausschuss gebe, in dem man sich gemeinsam Gedanken mache. „Ich allein bin nicht die Partei“, sagte Braun.

Dem Pfalz-Express erläuterte Braun auf Nachfrage die Gründe für seinen Wechsel zur AfD: Die Republikaner seien politisch tot, man hätte keine Liste mehr zusammenbekommen können. In der „Denke“ seien sich die beiden Parteien aber zumindest ähnlich. „Ich bin Demokrat“, betonte er, und wolle in diesem Sinne seine Arbeit im Stadtrat nun für die AfD fortführen.

Möglichen Anfeindungen als AfD-Mitglied sieht er eher gelassen entgegen: „Wenn, dann stoßt Euch an der Sache, aber nicht an der Person“, lautet Brauns Botschaft an politische Gegenspieler. „Gastwirte einzuschüchtern, das geht gar nicht“, sagte er. Konkret meint er damit linksgerichtete Gruppen, denn im Germersheimer Stadtrat ist der leutselige Unternehmer gut gelitten.

Liste

Als Nicht-AfD-Mitglied wurde der parteilose Armin Lutzke auf Listenplatz 2 gewählt. Platz 3 belegt Claudia Bauer, Platz 4 Sandor Bedö und Platz 5 Michael Faber. Weitere Listenplätze: 6. Hanno Vogelgesang (ebenfalls im Germersheimer Stadtrat, ehemals Republikaner, nach eigener Aussage seit vier Jahren kein REP-Mitglied mehr), 7. Gottfried Seffen, 8. Barbara Müller-Bedö, 9. Inge Sträßner, 10. Hans Gernett, 11. Simon Pahle (parteilos).

Einen offiziellen AfD-Stadtverband gibt es indes noch nicht. Der soll im Juli gegründet werden, wenn sich neuere und ältere Mitglieder im Kommunalwahlkampf besser kennengelernt haben, hieß es. (cli)

Alfons Braun führt die Liste an.

 

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4 Kommentare auf "Germersheim: AfD wählt Kandidaten für Stadtrat – Ex-Republikaner-Stadtrat Alfons Braun auf Listenplatz 1"

  1. Ernst Schramm sagt:

    Die Aufstellung für den Stadtrat der AfD ist interessant.
    Auf dem Deckel der Wundertüte steht AfD. Drin ist RRP, Nix und Gelbe Westen. Verbraucherschützer bezeichnen dies als Mogelpackung.
    Vertreter der traditionell AfD wählenden Russlanddeutschen würden aus parteipolitischer Unbeliebigkeit nicht berücksichtigt.
    Hier signalisiert die AfD „wir brauchen und wollen euch nicht“!

  2. Vik sagt:

    Hallo Herr Schramm!

    Was hat Sie daran gehindert, gestern „Flagge“ und „Gesicht“ zu zeigen und sich selbst aufstellen zu lassen – bzw. überhaupt anwesend zu sein?

    MfG

  3. Ernst Schramm sagt:

    1. im Gegensatz zu Vik verstecke ich mich nicht hinter einem Pseudonym.
    2. Zu Sinnlosveranstaltungen gehe ich nicht. Auch das habe ich einigen Anwesenden voraus.
    3. Habe ich den ganzen Verlauf vorher gesagt.
    4. Ein demokratisch orientierter Kreisvorstand hätte anders gehandelt.
    5. Es wurde die Bildung eines Stadtverbandes (die örtliche Basis) erfolgreich verhindert um als Kreisvorstand eigene Interessen durchzusetzen. Ein Witz. Denn die örtliche AfD-Stammbasis wurde damit weitgehenst ausgeschaltet.