Gedenkfeier und Schweigeminute für getötete Polizisten

4. Februar 2022 | Kategorie: Nachrichten, Regional, Rheinland-Pfalz

Foto: Polizeipräsidium Rheinpfalz

RLP/Kusel/Kaiserslautern – Die Polizei Rheinland-Pfalz hat am 4. Februar in Kusel mit einer internen Trauerfeier und landesweit um 10 Uhr mit einer Schweigeminute ihrer getöteten Kollegen gedacht. Die Fahnen an öffentlichen Gebäuden wehen auf Halbmast. 

Die 24-jährige Polizeianwärterin und ihr 29-jähriger Kollege waren in der Nacht auf den 31. Januar 2022 von zwei Wilderern erschossen worden. Noch am selben Tag wurden die beiden Tatverdächtigen festgenommen.

An der Trauerfeier haben auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Innenminister Roger Lewentz und der Präsident des Polizeipräsidiums, Michael Denne, teilgenommen.

Parallel zur Trauerfeier haben Polizisten um 10 Uhr landesweit mit einer Schweigeminute ihrer getöteten Kollegen gedacht. Zahlreiche Polizeibehörden bundesweit hatten angekündigt, sich dem Gedenken anzuschließen. Vielerorts stiegen Polizisten aus ihren Wagen. In Kaiserslautern gab es neben der Schweigeminute auch eine Kranzniederlegung vor dem Polizeipräsidium Westpfalz.

Die Landesregierung bereitet gemeinsam mit der Polizei Rheinland-Pfalz über das interne Gedenken hinaus auch einen offiziellen Trauerakt vor. Ein Termin steht noch nicht fest.

Spenden für Angehörige

Die Polizeistiftung Rheinland-Pfalz nimmt Spenden für die Angehörigen und Familien an. Die Spenden können mit dem Verwendungszweck „Kusel – zwei von uns“ an die Bankverbindung: Polizeistiftung Rheinland-Pfalz, Sparda Bank Südwest, IBAN DE15 5509 0500 0001 9899 79.

Dreyer: Grausam ermordet

Bereits in den ersten Tagen nach der Tat gab es Gedenkminuten und Trauerbeflaggung. „Sie, die uns schützen, wurden grausam ermordet.“ Die brutale Tat sei ein Angriff auf die Demokratie, sagte Ministerpräsidentin Dreyer bei einer Gedenkminute im Landtag.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans sprach von einem „furchtbaren Verbrechen“, darum habe man entschieden, „als Ausdruck der Trauer und Solidarität die Flaggen im Saarland auf Halbmast“ zu setzen.

Kaiserslautern: Stadt trauert mit Angehörigen und Polizei

In Kaiserslautern legten stellvertretend für die Stadtverwaltung Bürgermeisterin Beate Kimmel und die Beamten des Kommunalen Vollzugsdienstes der Ordnungsbehörde einen Kranz für die Getöteten am Polizeipräsidium nieder.

„Wir trauern mit unseren Kolleginnen und Kollegen der Polizei. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Verstorbenen“, so Kimmel. „Der brutale und sinnlose Tod der jungen Polizeianwärterin und des Polizeibeamten, aber auch manche Reaktionen darauf lassen einen immer noch fassungslos nach Worten ringen.“ Um so wichtiger sei es jetzt, ein Zeichen der Solidarität zu setzen und Seite an Seite mit der Polizei und den Familien der Ermordeten zu stehen.

Zuvor hatten die Bediensteten der Stadtverwaltung hausintern der Verstorbenen gedacht. Der Kommunale Vollzugsdienst, der mit der Polizei besonders eng zusammen arbeitet, versammelte sich dazu auf den Stufen des Rathausvorplatzes.

Foto: Stadt Kaiserslautern

Seelsorger sollen unterstützen

Die Beauftragten für Polizei- und Notfallseelsorge in der Evangelischen Kirche der Pfalz und im Bistum Speyer, Norman Roth und Matthias Orth sind vor Ort eingebunden. Sie seien schlicht „schockiert über die grausame Tötung“. Gemeinsam mit dem Kriseninterventions-Team der Polizei stehen sie den  Polizisten und ihren Familien bei. „Wir wollen sie unaufdringlich begleiten. Mit unseren Gedanken, Gebeten und Gefühlen.

Ökumenische Gedenkfeier in der Stadtkirche

In der protestantischen Stadtkirche in Kusel fand am Donnerstag eine ökumenische Gedenkfeier für die beiden Opfer und ihre Angehörigen statt. Es gebe „ein großes Bedürfnis in der Bevölkerung, der Trauer Ausdruck zu verleihen“, sagte Dekan Lars Stetzenbach, die Kirche wollen dafür einen Ort bieten.

„Ich bin bestürzt über die brutale Tat“, meinte Oberkirchenrätin Marianne Wagnerin bereits am Montag in einer ersten Reaktion, „ich bin wie viele Menschen sprachlos – und kann nur beten.“ Als stellvertretende Kirchenpräsidentin ruft sie gemeinsam mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann zur Fürbitte auf. „Polizisten stehen für die Sicherheit aller Bürger ein. Dieser Mord ist ein abscheuliches Verbrechen. Wir beten für die Opfer und trauern mit den Angehörigen und Freunden“, so Wiesemann.

(red/pol)

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