Für mehr Umweltschutz: Tipps zum Kompostieren im heimischen Garten

15. April 2021 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Ratgeber, Sonstiges

So funktioniert Kompostieren im eigenen Garten: Im Halbschatten und in einem geeigneten Behältnis kann man eigenen Dünger herstellen.
Quelle: kv süw

SÜW. Wer einen eigenen Kompost besitzt, kann sich Kunstdünger sparen und dabei noch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Darauf weisen der Eigenbetrieb WertstoffWirtschaft und die Untere Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße hin. Ein Komposthaufen nimmt nicht nur alle anfallenden Garten- und viele Küchenreste auf, sondern wandelt im Laufe eines Jahres organischen Abfall in wertvollen Humus um.

Auch Landrat Dietmar Seefeldt ermuntert zur Eigenkompostierung. „Die Kompostierung nutzt die von der Natur vorgegebenen Abläufe zur Umsetzung organischer Substanz. Was auf dem Komposthaufen verrottet und dort zu Humus wird, braucht nicht eingesammelt und transportiert werden. Ich freue mich, wenn sich die Bürger dem Thema annehmen und bei der Kompostierung im heimischen Garten mitwirken und so einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten“, betont der Landrat.

Die Untere Naturschutzbehörde erklärt die Herangehensweise

Im Halbschatten auf offenem Boden hat der eigene Kompost seinen richtigen Platz: Für den Gartenkompost eignet sich z.B. ein offenes Behältnis, das den Luft- und Wasseraustausch ermöglicht. Das eingebrachte Material kann feucht, sollte aber nicht nass sein und großflächig aufgebracht werden. Für eine rasche Kompostierung ist es wichtig, dass möglichst viel unterschiedliches Material eingebracht und gut durchgemischt wird.

Sobald der Kompost angelegt ist, beginnen die natürlichen Abbauprozesse. Die sogenannte „Rotte“ bewirkt den Um- und Abbau der organischen Substanzen im Material. Für ihre Arbeit benötigen die Mikroorganismen günstige Bedingungen: Sauerstoff, Wasser und eine angenehme Temperatur. Sie bewegen sich im Wasserfilm auf dem Material fort.

Aus diesem Grund sollte der Kompost nicht in der direkten Sonne platziert werden, da er sonst schnell austrocknet. Außerdem sollten grobe Strukturen wie Baum- und Strauchschnitt eingebracht werden. Wenn beim Zusammendrücken des Kompostmaterials mit der Hand Wasser herausgedrückt werden kann, ist der Kompost jedoch zu nass.

Wird der Kompost gleich komplett aufgeschichtet, geht die Kompostierung am schnellsten, beispielsweise in Form einer sog. Miete, also eines aufgeschichteten Kompost-Haufens. Dabei wird das Material geschichtet und abgedeckt. Zu Beginn der Rotte werden zunächst die schnell abbaubaren Stoffe von den Mikroorganismen verputzt, dabei entsteht Wärme. Die Temperaturen in einem frischen Komposthaufen können dann schnell auf über 70 Grad Celsius steigen. Nach dieser Phase sinkt die Temperatur wieder ab und Kleinstlebewesen wandern ein. Die Kaltrotte findet statt und der Humus entsteht.

Ein langsam über das Jahr aufgeschichteter Kompost wird entsprechend langsamer abgebaut und die Wärme kann an die Umgebung abgegeben werden. Hier findet keine so starke Erhitzung statt und die Kaltrotte setzt gleich ein. Nach zehn bis zwölf Monaten ist der Kompost fertig. In dieser Zeit sollte der Kompost ruhig ein bis zwei Mal umgesetzt und schließlich gesiebt werden. Der Kompost kann anschließend als natürlicher Dünger im Garten genutzt werden.

Landrat Dietmar Seefeldt führt aus: „Die Entsorgung des Bioabfalls im Kreis beruht auf drei Säulen, dabei ist die Eigenkompostierung und Verwendung des Komposts die erste Wahl. Ziel sollte es sein, den Kompost als Dünger für den eigenen (Gemüse)Anbau zu verwenden.

Für alle die keinen Garten und auch keine Verwendungsmöglichkeit des Komposts haben, empfiehlt sich die Biotonne. Der letzte Weg sollte die Anlieferung bei den Wertstoffwirtschaftszentren sein, um zusätzliche Fahrtwege zu vermeiden.“

Was darf auf den Kompost und was nicht?

Rohe Gemüse- und Obstreste und Schalen, Eierschalen, Tee- und Kaffeesatz, trockener Rasenschnitt, Laub und alte Erde, verwelkte Blumen und Kräuter und zerkleinerter Grünschnitt dürfen auf den Kompost. Nur in kleinen Mengen sollten Schalen von Nüssen, Mist von Haustieren, schwer verrottbares Laub (von Walnuss, Kastanie, Eiche oder Platane) und Zeitungspapier auf dem Kompost landen.

Nicht auf den Kompost gehören gekochtes oder zubereitetes Essen, Fleisch und Fleischreste, fetthaltige Speisen und Öle, Asche-Reste, Zitrusfrucht-Reste, Schnittblumen, Katzenstreu, farbige oder dicke Papier- und Papp-Abfälle; und Pflanzenreste, die von Schimmel oder Pilzen befallen sind.

Für diese Abfälle eignet sich die Bioabfalltonne; für die meisten Haushalte sind Gefäßgrößen bis 120 Liter passend und ausreichend.

Nähere Informationen zur Bioabfalltonne sind unter www.suedliche-weinstrasse.de/de/einrichtungen/eww/gebuehren.php zu finden.

Weitere Informationen rund um das Thema Kompostieren sind auf der Seite des Umweltbundesamtes unter https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/151207_stg_uba_kompostfibel_web.pdf zu finden.

 

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