EWL prüft ab Montag, 26. August das Kanalnetz – Schachtdeckel freihalten

26. August 2013 | Kategorie: Landau

Ein solcher Kamerafahrwagen wird in den Landauer Untergrund geschickt.
Foto: www.ibak.de

Landau. Ab Montag, 26. August  nimmt der Entsorgungs-und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) das öffentliche Kanalnetz unter die  Lupe. „Je früher wir Risse, Abflusshindernisse und andere Schäden beheben, desto besser. Damit gewährleisten wir den sicheren Betrieb des Netzes und schützen das Grundwasser“, sagt Friedrich Menacher, Leiter der Abteilung Abwasserbeseitigung des EWL.

Um die beauftragten 179 Kilometer des 230 Kilometer langen Landauer Kanalsystems zu untersuchen nutzt der EWL einen Kamerawagen, der sich wie ein übergroßes, 50 Kilogramm schweres Modellauto auf vier Rädern durch die Rohre arbeitet.

Das Fahrzeug ist mit einer Spezialkamera ausgerüstet, die von den verborgenen Stellen des Kanals Videos aufnimmt. Die Aufnahmen machen beispielsweise Risse, eingewachsene Baumwurzeln, Korrosion oder schadhafte Anschlüsse sichtbar. „Wir untersuchen im Stadtgebiet 4.360 Schächte und Rohrleitungen“, informiert Friedrich Menacher. Die Gesamtlänge dieser Objekte entspricht mit 179 Kilometern der Autobahnstrecke von Landau nach Koblenz.

Mit der Untersuchung hat der EWL die Fachfirma Zawisla beauftragt. Die Befahrung der beauftragten Kanäle und Schächte dauert 15 Monate, bis Dezember 2014 sollen alle Daten vorliegen. Der Aufwand ist hoch, die Gesamtkosten sind mit 430.000 Euro kalkuliert. Doch die Daten sind die wichtigste Grundlage für das Instandhaltungskonzept des EWL der kommenden Jahre.

Damit dient die regelmäßige Kanalinspektion nicht nur dem Grundwasserschutz. Sie ermöglicht auch die Planung von Kanal-und Schachtsanierungen und damit zum Beispiel die Bündelung mit Arbeiten an Versorgungsleitungen oder Straßenbelag.

„Dieses Vorgehen bringt Kostenvorteile, die den Bürgern zugute kommen“, erklärt Bürgermeister Thomas Hirsch als Verwaltungsratsvorsitzender des EWL zusammen mit EWL-Vorstand Bernhard Eck.
Das belegte erst vor Kurzem ein freiwilliger Vergleich von 68 Betrieben im Bereich Abwasser.

Hier bescheinigte das Land dem EWL beste Leistungen zu niedrigen Kosten.
Die Kanalinspektion beginnt im Westen Landaus, folgt der Fließrichtung der Abwässer und endet an der Kläranlage Mörlheim im Osten der Stadt. Vor jeder Kamerafahrt reinigt ein Spezialfahrzeug von der Straße aus mit Hochdruck den zu untersuchenden Kanalabschnitt. Danach lassen Mitarbeiter zunächst eine Panoramo SI-Kamera mit 360-Grad-Sicht in den Schacht.

Diese liefert über ein Datenkabel Informationen an ein spezielles Computerprogramm. Nach dem Schacht kommen die Kanalrohre dran: Sie werden mit der Inspektionskamera „Argus 5“
befahren, die auf einem Fahrwagen montiert ist. Das kleine Fahrzeug zieht bis zu 200 Meter Kabel hinter sich her und kann so im Kanalsystem bewegt werden; die Fahrt wird als Video aufgenommen. Daten zur Position und zu Auffälligkeiten werden direkt am Computer des Untersuchungsfahrzeuges eingegeben.

Um den sicheren Betrieb des Abwassersystems zu gewährleisten, führt der EWL solche Kanalinspektionen spätestens alle 10 Jahre durch. Das ist vom Gesetzgeber so vorgeschrieben. Dabei ist der EWL für den Hauptkanal und die Abwasserkanäle Richtung Hausanschlüssen bis zur Katastergrenze zuständig. Für die Anschlussleitungen von den Grenzen bis zu den Häusern sind laut der Abwassersatzung die Eigentümer verantwortlich.

Da jede Kanalinspektion von einem Schacht aus erfolgt bittet der EWL die Autofahrer um Unterstützung: Sie sollten ihr Fahrzeug nicht über  Schachtdeckeln parken; dies ist laut der Straßenverkehrsordnung (StVO) ohnehin verboten. Ein blockierter Schachtdeckel stört den Zeitplan der Kanalinspektion und führt zu erhöhtem Aufwand, weil er erneut aufgesucht werden muss. Sollte ein Fahrzeug über einen längeren Zeitraum ordnungswidrig dort parken, muss es möglicherweise kostenpflichtig abgeschleppt werden. Umsichtiges Verhalten unterstützt daher den reibungslosen Ablauf der Kanalnetzuntersuchung. (EWL)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen