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EWL löst Projektabteilung auf – Lob von Bürgermeister Hirsch – neue Aufgaben für die Mitarbeiter

18. Dezember 2014 | Kategorie: Landau

Bürgermeister Hirsch lobte die Projektgruppe: „Dank für großartige Leistung“.
Foto: red

Landau. Die Arbeit ist getan: Gut vier Jahre lang hat die Projektabteilung des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL) die Konversion des ehemaligen Kasernenareals Estienne et Foch vorbereitet und koordiniert.

Zum Jahreswechsel wird sie nun aufgelöst. „Was ein kleines schlagkräftiges Team in diesem Zeitraum alles geleistet hat, ist heute im Süden Landaus zu sehen“, lobte Bürgermeister Thomas Hirsch, der auch dem Verwaltungsrat des EWL vorsitzt, bei einem Pressetermin im Dienstleistungszentrum am Park (DiZaP).

Er betonte, dass die Projektabteilung beim EWL stets gut aufgehoben war und als Bindeglied zwischen den Ämtern für Stadtentwicklung, Straßenbau und Umwelt Enormes geleistet hat. „Landau hat nicht nur einen neuen Stadtteil bekommen, sondern ein ganz neues Gesicht“, sagte Thomas Hirsch und fügte an: „Die Mitarbeiter der Projektabteilung haben bei den Investitionen rund um die Landesgartenschau die Zügel stets sicher in der Hand gehalten und dafür gesorgt, dass alle Mitwirkenden termingerecht und fast immer im vereinbarten Kostenrahmen gearbeitet haben. Für diese große Leistung möchte ich ihnen an dieser Stelle danken.“

Gerichtet waren die Worte des Bürgermeisters an Projektleiter Sascha Reinhard, Oliver Wittmann und an Bernhard Eck, der als EWL-Vorstand immer ein offenes Ohr für die Belange der Projektabteilung hatte. Der Dank gilt aber auch vier ehemaligen Mitarbeiter der Projektabteilung, die bereits im Laufe der Jahre 2012 bis 2014 auf freie Stellen ins Stadtbauamt wechselten und einer Mitarbeiterin, die im November 2014 ausschied. Das Team wurde in seiner Personalstärke flexibel den Anforderungen angepasst.

Große Investition in Zukunft der Stadt

Die Verantwortung der Projektabteilung war enorm: Für ein Bauvolumen von rund 18 Millionen Euro mussten Planungsbüros beauftragt, Ausschreibungen vorbereitet  sowie Angebote bewertet werden. Dann galt es die Arbeiten der Auftragnehmer zu koordinieren, zu überwachen, abzunehmen und abzurechnen.

Die Landauer Bürger verfolgten die Veränderungen auf dem ehemaligen Areal meist aufmerksam; spektakulär waren die riesigen Erdbewegungen und zwei Brückenbauten. Nicht sichtbar war all das, was im Vorfeld von den Ingenieuren der Projektabteilung geleistet wurde: Die Bauleitplanung, das Erstellen von Bebauungsplänen für das Kasernenareal und Teile des Gartenschaugeländes sowie die Absprachen mit dem Stadtbauamt, das sich um die Finanzmittel und die Grundstücksvermarktung kümmert.

Meilensteine im Rückblick

Seit Frühjahr 2014 sind die östliche Südstadt und das Gelände der Landesgartenschau über den neuen Verkehrsknoten Rheinstraße-Maximilianstraße über die neue Paul-von-Denis-Straße optimal erreichbar. Der „Wohnpark Am Ebenberg“ wird hierüber ohne zusätzliche Belastung der Südstadt erschlossen. Gekostet hat die neue Straßenführung rund zwei Millionen Euro, die sich das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Landau teilen.

Ein weiterer Meilenstein war der Bau der Brücke Süd, die heute die alte Panzerbrücke aus dem Jahr 1872 ersetzt. Im April in Betrieb genommen, bietet das neue Bauwerk mit 9,5 Metern Gesamtbreite nun auch Radfahrern und Fußgängern die notwendige Sicherheit bei Queren der Bahnlinie.
Mit der Park-and-Ride-Anlage am Hauptbahnhof und dem neuen Bahnhaltepunkt Landau Süd wurden bereits im Jahr 2013 zwei wichtige Infrastrukturprojekte in Betrieb genommen.

Fahrradfreundliche und grüne Stadt

Seit April 2014 ist die neue Rad- und Fußgängerbrücke Ost als zusätzliche Bahnquerung in Betrieb. Sie ist wichtig für die Landesgartenschau, da sie die Parkplätze im Gewerbegebiet Messe mit dem Landesgartenschauareal verbindet. Darüber hinaus steht sie für eine Stadtentwicklung, die das zu Fuß gehen und Rad fahren fördert. „Es gab etliche Hürden zu überwinden“, blickte Bernhard Eck zurück, letztendlich wurde nach Intervention des Landesrechnungshofes der zweite Sieger des Brückenwettbewerbs realisiert.

Heute führt eine elegante Stahlkonstruktion über die Bahnlinie, spektakulär waren die nächtlichen Bauaktivitäten. Sie wird rund 2 Millionen Euro kosten.

Die Cornichon- und Friedrich-Ebert-Straße wurden barrierefrei umgestaltet; neue Gehwege, Parkbuchten und viele Bäume werten die Straßenzüge deutlich auf. Zusätzlich leben heute die Anlieger durch den Austausch des unebenen Pflasters deutlich ruhiger.

Erste Bewohner im „Wohnpark Am Ebenberg“

Ganz neu entstanden ist auf dem ehemaligen Kasernengelände der „Wohnpark Am Ebenberg“. Rund fünf Millionen Euro kosteten die ersten beiden Erschließungsabschnitte. Die EWL-Projektabteilung hat auf dem 24 Hektar großen Areal über drei Kilometer Straßen und ca. 6 Kilometer Kanäle bauen lassen und das Einbringen von über 15 Kilometer Versorgungseinrichtungen für Strom, Trinkwasser, Fernwärme und Medienkabel koordiniert.

Besonderen Wert haben die Planer des EWL auf eine umwelt- und ressourcenschonende Umsetzung der neuen Infrastruktur gelegt: Ein Großteil des Straßenunterbaus besteht aus recycelten Materialien abgebrochener Kasernengebäude. „Solche Lösungen haben nicht nur das Budget entlastet, sondern auch die Belastung der Bürger in der Südstadt minimiert“, lobte Thomas Hirsch.

So wurden zwischen ehemaliger Kaserne und ehemaligem Güterbahnhof für die Erschließungsarbeiten rund 140.000 Tonnen Erde und Schutt bewegt – das entspricht über 7.000 Lastwagen, die durch das umweltbewusste Vorgehen des EWL das Areal nie verlassen mussten.

Alte Kampfmittel als Herausforderung

Die Konversion des ehemaligen Kasernenareals Estienne et Foch war durch die Kampfmittelsondierung vor besondere Herausforderungen gestellt.

Im Spätsommer 2013 hatte die Stadt Landau gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz wegen der zahlreichen Kampfmittelfunde beschlossen, die Landesgartenschau um ein Jahr zu verschieben. Damit wurde ein ausreichendes Zeitfenster geschaffen, um eine umfassende Kampfmittelsondierung durchzuführen.

„Oberste Priorität hat die Sicherheit für Bewohner und Besucher des Geländes“, hielt Thomas Hirsch fest. So wurden Anfang 2014 rund 10 Hektar Fläche bis zu zwei Meter tief abgegraben und von Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg befreit. Gefunden wurden rund 4,4 Tonnen Kampfmittel. Die Räumung hat bislang 2,5 Millionen Euro gekostet.

Alte Aufgaben fortführen – neue angehen

Mit Sascha Reinhard und Oliver Wittmann wechseln zwei bewährte Fachleute aus der Projektabteilung in die Service-Sparte des EWL.

Das Aufgabenpaket der weiteren Kampfmittelräumung im  dritten Erschließungsabschnitt des Konversionsgebietes nehmen sie mit und werden die Arbeiten im engen Schulterschluss mit dem Amt für Recht und öffentliche Ordnung sowie dem Stadtbauamt weiter koordinieren.

Zusätzlich übernehmen sie Aufgaben in der Stadtentwässerung. Sie werden dort Tiefbauprojekte planen und begleiten. Nicht zuletzt wartet eine weitere Herausforderung auf  das hervorragend eingespielte Gespann: Landau soll einen neuen Wertstoffhof bekommen.

„Den Rahmen für die Konversion zu entwickeln war etwas ganz Besonderes. Nun freue ich mich, mit den  Mitarbeitern in veränderter Konstellation neue Projekte anzugehen, die weiteren praktischen Nutzen für die Landauer Bürger und den Umweltschutz bringen“, schloss EWL-Vorstand Bernhard Eck. (red)

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