Erstmalig in Landau: Vegetationsbrandbekämpfung mit Feuerwehren aus der Region

26. März 2019 | Kategorie: Landau, Regional

Mit einem TL 3000 lassen sich Vegetationsbrände gut löschen.
Fotos und Video: Pfalz-Express/Ahme

Landau. An diesem Wochenende (23. März) fand bei der Freiwilligen Feuerwehr Landau erstmals eine Ausbildungsveranstaltung zum Thema Vegetationsbrandbekämpfung statt.

Mehr als 80 Einsatzkräfte der Feuerwehren der Südpfalz, aber auch aus Pirmasens und Neustadt wurden in der effizienten und sicheren Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden geschult.

„Flächenbrände werden gerne als beherrschbar angesehen, dennoch fordern diese Einsätze die Einsatzkräfte hinsichtlich Einsatztaktik und effizientem Einsatz von Mensch und Material besonders“,  erläutert der stellvertretende Stadtfeuerwehrinspekteur Michael Bumb die Notwendigkeit dieser Ausbildung.

In einem  mehrstündigen Theorieteil wurden die Besonderheiten und Möglichkeiten bei der Vegetationsbrandbekämpfung vorgestellt. Deutlich wurde auch, dass die Gefahren bei solchen Bränden keineswegs zu unterschätzen sind: „Jedes Jahr kommt es zu verletzten Einsatzkräften von Feuerwehren und materiellen Schäden bei Wald- und Flächenbränden“, so der Vorstand von @fire Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V. Sebastian Hodapp.

Das Problem dabei sei auch, dass sich die Vegetationsbrände wesentlich von einem Gebäude- oder Zimmerbrand unterscheiden. Zudem würde die Bekämpfung von Vegetationsbränden nur unzureichend in der Ausbildung und Literatur behandelt – andere Länder seien in dieser Hinsicht den deutschen Feuerwehren weit voraus.

„Oftmals fehlen auch passende Ausrüstung und Taktik. Dabei kann die Schlagkraft einer Feuerwehr mit teils kleinen Investitionen in Ausbildung, Taktik und Gerät wesentlich erhöht werden“, erklärt Hodapp weiter. Dadurch wird das Löschen nicht nur effizienter, sondern es wird eine wesentlich sichere Arbeitsumgebung für die Einsatzkräfte geschaffen.

Bezüglich der Ausrüstung sei man gerade in Landau gut ausgerüstet, ist Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer zufrieden: „Mit den teils geländegängigen Einsatzfahrzeugen verfügen wir in kürzester Zeit über sehr wirkungsvolle Fahrzeuge. So stehen zum Beispiel alleine mit dem Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz und den zwei Tanklöschfahrzeugen unserer Feuerwehr sofort rund 10.000 Liter Löschwasser zur Verfügung“.

Außerdem gehören zur Ausrüstung dieses Löschgruppenfahrzeuges und des im vergangenen Jahr beschafften Tanklöschfahrzeuges zusätzliche Ausstattung für die Vegetationsbrandbekämpfung: „Mit dem Pump-and-Roll Betrieb kann während dem Fahrbetrieb auch eine Wasserabgabe erfolgen.

Zudem sind kleinere Schläuche und auch Löschrucksäcke sowie bestimmtes Handwerkzeug auf den Fahrzeugen verlastet“, ergänzt der stellvertretende Stadtfeuerwehrinspekteur Michael Bumb. Die Handhabung mit diesen Gerätschaften sei bei solchen Einsätzen wesentlich leichter und mindere die körperliche Belastung der Einsatzkräfte. Die Wasserdurchflussmenge sei vollkommen ausreichend, so dass die Zuführung von weiterem Löschwasser entspannt werde, so Michael Bumb.

Gleichzeitig sind in den Ortsteilen von Landau kleinere Fahrzeuge, so genannte Tragkraftspritzenfahrzeuge mit Wasser stationiert, deren Schlagkraft bei Vegetationsbränden im Rahmen der praktischen Ausbildungseinheit auf dem freien Feld in der Verlängerung der Nikolaus-Moll-Sraße in Landau-Queichheim am Samstag deutlich wurde.

Dabei konnten die Möglichkeiten von Handwerkzeugen wie Feuerpattsche und Löschrucksäcken hautnah durchgeführt werden. Denn auch Feuerwehren ohne Tanklöschfahrzeuge können Flächen- und Waldbrände sehr effektiv und wirksam bekämpfen, betonen Hargesheimer und Bumb.

Über den Fortgang der Ausbildung informierte sich auch Oberbürgermeister Thomas Hirsch, der sich über das große Interesse an dieser Ausbildung freute – da auch zahlreiche Feuerwehren aus der ganzen Pfalz der Einladung der Freiwilligen Feuerwehr Landau zu diesem Seminar gefolgt. waren „Die Technik kann nur richtig eingesetzt werden, wenn das eingesetzte Personal ordentlich ausgebildet ist. Ich danke allen Teilnehmern für ihre Bereitschaft ihr Wochenende wieder einmal in den Dienst der Feuerwehr zu stellen“, resümierte Oberbürgermeister Thomas Hirsch.

Erst im vergangenen Jahr 2018 übergab Oberbürgermeister Thomas Hirsch den Fahrzeugschlüssel des neuen Tanklöschfahrzeuges 3000 an die Freiwillige Feuerwehr Landau. Mehr als 265.000 Euro wurden in das auf Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung spezialisierte Fahrzeug investiert. „Mit der anstehende Ausbildung erfolgt nun der Schulterschluss aus Material und Ausbildung“, so Bumb weiter. Im Jahr 2018 musste die Freiwillige Feuerwehr Landau zu 17 Flächenbränden in und um das Stadtgebiet ausrücken. (bhi/desa)

Feuerwehrübung-queichheim-pfalz-express

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen