
Symbolbild: Pfalz-Express
Ottersheim/Kaiserslautern – Im Zusammenhang mit dem Bau einer geplanten Seniorenresidenz in Ottersheim im Donnersbergkreis ermittelt die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern wegen möglicher Betrugs- und Insolvenzdelikte.
Wie die Behörde mitteilt, wurden am Dienstag (17. Juni 2025) auf ihren Antrag hin mehrere Wohn- und Geschäftsräume in Kaiserslautern, Berlin, München, Bremerhaven sowie im hessischen Kreis Bergstraße durchsucht. Hintergrund sind Strafanzeigen mehrerer Wohnungskäufer, die sich im Zuge des Projekts geschädigt fühlen.
Die Ermittlungen richten sich gegen zwei Verantwortliche des Bauträgers. Ihnen wird vorgeworfen, Käufer der Wohnungen spätestens seit Mitte 2022 über den tatsächlichen Baufortschritt getäuscht und zu Zahlungen in Höhe von mindestens 3,5 Millionen Euro veranlasst zu haben – obwohl diese laut Vertrag noch gar nicht fällig waren.
Nach bisherigem Stand der Ermittlungen war die Bauträgerfirma spätestens Anfang 2024 zahlungsunfähig. Statt einen Insolvenzantrag zu stellen, sollen die beiden Beschuldigten das Unternehmen auf einen sogenannten Strohmann übertragen haben, um sich ihren Verpflichtungen zu entziehen. Zu den Vorwürfen haben sich die beiden bislang nicht geäußert, so der Leitende Oberstaatsanwalt Dr. Udo Gehring.
Die Ermittlungen laufen bereits seit dem Frühjahr 2024. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Geldflüsse im Zusammenhang mit dem Bauprojekt verliefen und welche Rolle dabei die teils komplexen Firmenstrukturen spielten.
Bei den Durchsuchungen am Dienstag wurden zahlreiche Unterlagen und Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Die Einsätze fanden unter Leitung der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern in Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Westpfalz statt. Unterstützt wurden die Ermittler dabei von Polizeikräften aus München, Südhessen, Berlin und Bremerhaven. Auch zwei Staatsanwälte begleiteten die Maßnahmen vor Ort.

