Ende von Inlandsflügen bis 2035: Habeck will Kerosin höher besteuern

24. Juli 2019 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Robert Habeck
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Grünen-Chef Robert Habeck will mit Hilfe eines Maßnahmenpakets das Ende von Inlandsflügen bis 2035 in Deutschland möglich machen.

„Es ist möglich und erstrebenswert, bis ins Jahr 2035 keine Inlandsflüge mehr in Deutschland zu haben“, sagte Habeck den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Die Bahnstrecken müssten „dafür aber massiv ausgebaut werden“.

Er forderte entsprechende steuerliche Anreize. „Kerosin für Binnenflüge muss normal besteuert werden“, so der Grünen-Chef weiter. Im Gesetz stehe dies auch so, es gebe aber eine Ausnahme für die gewerbliche Luftfahrt. „Wir müssen nur die Ausnahme streichen“, sagte Habeck.

Die zusätzlichen Einnahmen sollten in subventionierte Bahntickets investiert werden. „Mit den Einnahmen von etwa 500 Millionen Euro könnte man die Mehrwertsteuer auf Bahntickets verringern, was etwa 400 Millionen Euro kostet. Das könnten wir ab Herbst 2019 einführen. Da müssten wir gar nicht bis 2035 warten“, so der Grünen-Politiker weiter.

Zudem forderte er, Beamte in Zukunft nur noch in Ausnahmefällen innerhalb Deutschlands fliegen zu lassen. „In der Bundesreisekostenverordnung steht, dass Flüge bezahlt werden, wenn sie wirtschaftlicher sind. In der Praxis werden Beamte und Berater von Ministerien angehalten zu fliegen, weil das so günstig ist. Ich fände es richtig, das zu ändern“, sagte Habeck“.

Der Staat müsse beim Klimaschutz „eine Vorreiterrolle übernehmen. In der Reisekostenverordnung sollte festgeschrieben werden, dass in der Regel die klimafreundlichste Alternative genutzt werden sollte. Das würde Binnenflüge deutlich reduzieren“, so der Grünen-Chef. Für Unternehmen würde dies ein Anreiz sein, sich anzuschließen.

Der Debatte um eine Veränderung des Bonn-Berlin-Gesetzes erteilte Habeck eine Absage. Das Gesetz sei „zwar weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll, aber es ist Strukturpolitik“, sagte er. Ihm sei es „lieber, dass wir Nordrhein-Westfalen die Bonner Ministerien lassen und sie dafür aus der Kohle aussteigen als umgekehrt“. Man solle aber zunehmend moderne Technik in Behörden nutzen. „Manch eine Videokonferenz würde dann einen Teil der Flüge überflüssig machen“, sagte Habeck.

Er selbst nutze zunehmend Nachtzüge. „Man muss sich erstmal an den Schlaf gewöhnen, wenn es so ruckelt und der Zug immer mal wieder hält, aber ich mag es“, so der Grünen-Politiker weiter. Da die Deutsche Bahn Nachtzüge nicht mehr anbieten würde, nutze er Schweizer und Österreicher Verbindungen. „Die sind aber permanent ausgebucht. Wir brauchen mehr Nachtzüge.“

Ohnehin seien Flughäfen „mit ihren Luxus-Boutiquen und ihrem zur Schau gestellten Wohlstand“ nicht unbedingt eine Erbauung. „Abends im Nachtzug noch ein Bier zu trinken und morgens am Ziel aufzuwachen, ist für mich die angenehmere Form zu reisen“, so Habeck. (dts Nachrichtenagentur)

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4 Kommentare auf "Ende von Inlandsflügen bis 2035: Habeck will Kerosin höher besteuern"

  1. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    „Deutsche Grüne jettet fürs Klima einmal um die Welt

    Wie die «Bild»-Zeitung heute aufdeckt, reiste Roth im Februar dieses Jahres nach Bangladesch, Kiribati und auf die Fidschi-Inseln. Das macht insgesamt 41’000 Flugkilometer, was in etwa einer Reise um die Erde entspricht.
    Auslöser für die Reise war eine Einladung der Parlamentarischen Versammlung von Fidschi, wie ein Mitarbeiter von Claudia Roth der Zeitung bestätigte. Begleitet wurde die 63-Jährige von Parteifreund Frithjof Schmidt (65) und Matthias Zimmer, Abgeordneter der CDU.“

    Quelle: Blick.ch

    • Nessun Dorma (für e.d.) sagt:

      Um Klima zu retten:
      Claudia Roth fliegt 41.000 km um die Welt – inklusive Traumziel Fidschi
      Epoch Times13. April 2019 Aktualisiert: 15. April 2019 18:28

      • Nessun Dorma (für e.d.) sagt:

        41.000 km flog Claudia Roth rund um die Welt, um sich die Folgen des Klimawandels vor Ort anzusehen. Destination: Das Traumziel in der Südsee: die Fidschi-Inseln.

        Um das Klima zu retten, ist der Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth offenbar kein Weg zu weit. Die Grünen-Politikerin flog 41.000 km, um sich ein eigenes Bild von der Umweltsituation vor Ort zu machen. Die Traumreise fand bereits im Februar statt.

        Es ging kreuz und quer um die Welt – Business Class versteht sich. Nach Angaben der „Bild“-Zeitung waren auch Roths Parteifreund Frithjof Schmidt und der CDU-Abgeordnete Matthias Zimmer mit von der Partie. Zimmer sagte der Zeitung: er sei zu der Reise eingeladen worden. Schmidt wollte sich demnach nicht äußern.

  2. Helga sagt:

    Inlandsflüge sind sowieso sinnlos. Wenn man die Zeit rechnet, die man braucht bis man überhaupt im Flugzeug sitzt und bis man später sein Gepäck wieder hat und die Zeit, die man braucht bis man überhaupt am Flughafen ist, ist man ganz entspannt mit der Bahn angereist. (Mit Blick auf Umwelt und Klima sind sie sogar kriminell.) Frankreich macht uns das seit langem vor mit dem TGV.
    Ich musste früher aus beruflichen Gründen oft nach Hamburg. Geht schneller und entspannter als mit dem Flugzeug. Und ich finde es nur gerecht, wenn Fluggesellschaften genau soviel Steuern auf Treibstoff zahlen müssen wie ich.