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Empfang des Landkreises Südliche Weinstraße: „Zeit der Veränderung“

8. Juni 2014 | Kategorie: Allgemein, Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Landrätin und Kreisbeigeordnete luden bei bestem Wetter zum alljährlichen Kreisempfang ein.
Fotos: Ahme

Landau. Landrätin Theresia Riedmaier lud, auch im Namen der Kreisbeigeordneten Schenk, Geißer und Lauerbach, denen sie für ihre Arbeit dankte, kurz vor den Pfingsttagen zum traditionellen Kreisempfang, übrigens dem 45. ein. Aufgrund des schönen Wetters wurde er auch in diesem Jahr rund um den Brunnen gefeiert.

Riedmaier begrüßte zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, der Kirchen, Schulen, Sport , etc.
Jeder Kreisempfang steht unter einem besonderen Motto. In diesem Jahr wählte die Landrätin das Motto „Zeit der Veränderung“.

„Unsere Dörfer verändern ihr Gesicht -nicht ihren Charakter“, so Riedmaier und wies auf die diesjährigen Ostjubiläen Maikammer ( 750-jähriges Bestehen), Dernbach und Gräfenhausen
(825jähriges Jubiläum ) und Edesheim 1300 Jahre, hin.

„Jedes Jubiläum stärkt den Zusammenhalt im Dorf, formt neue Gemeinschaften und trägt
ein stolzes Lebensgefühl in die nächsten Jahrzehnte“, so Riedmaier.

Veränderung ist auch das Thema des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft.
„Ich freue mich sehr über die gute Beteiligung auf der Kreisebene und gratuliere Rohrbach,
Klingenmünster und Roschbach. Vorgestern war die Bezirkskommission im Landkreis
unterwegs -ich bin sicher, unsere Gemeinden haben sehr gute Chancen zum „Aufstieg“.

„Zeit der Veränderung“ sei auch nach den Wahlen vom vorvergangenen Wochenende überall
angesagt, sagte Riedmaier. Gemeinderäte, Stadträte, Verbandsgemeinderäte, auch der Kreistag, ändern sich in der personalen Zusammensetzung.

„Bei den Bürgermeistern unserer 75 Ortsgemeinden gab es einen großen Austausch.
Viele haben nicht mehr kandidiert und nach meinem Eindruck werden wir ungefähr ein
Drittel neuer Ortsbürgermeister in unserer Runde begrüßen können“.

Riedmaier dankte allen ehrenamtlichen Kommunalpolitikern für ihr
Engagement, ihren „unverzichtbaren Dienst an unserer Gemeinschaft und in der
demokratischen Gesellschaft.“

Bei den Europawahlen habe es als kleine Überraschung eine hohe Wahlbeteiligung gegeben.
„Im Landkreis SÜW  lagen wir bundesweit an vierter Stelle -der Landkreis Südwestpfalz
belegte sogar den Spitzenplatz!

Meine Bewertung ist ganz eindeutig: Hier in der ehemaligen Grenzregion weiß man den
Wert guter Nachbarschaft und die Bedeutung von Europa für Frieden, Wohlstand und
Sicherheit sehr gut einzuschätzen und man hat eine positivere Haltung auch zu den oft
scheinbar unerklärlichen und langwierigen Entscheidungsprozessen oder Folgen
europäischer Politik.“

Im Landkreis und in den Gemeinden entlang der Grenze habe man schon lange eine
lebendige und gute Beziehung zu den elsässischen Nachbarn. „Unser grenzüberschreitendes
Projekt der Kulturtage des vergangenen Jahres mit der „Galerie mobil“ war
hiwwe un driwwe ein schöner Erfolg“, freut sich Riedmaier.

„Zeit der Veränderung“ umfasst auch die zukünftige Verbandsgemeinde aus Maikammer und Edenkoben, die bereits in drei Wochen eine gemeinsame Verbandsgemeinde sein werden.
„Ich war und bin davon überzeugt: die Bürger werden von dieser Verwaltungsfusion kaum Folgen zu spüren bekommen, die Bürgerdienste werden gemeindenah organisiert, viele Befürchtungen werden widerlegt und in nicht wenigen Jahren wird es eine starke Identifikation dieser dann größten Verbandsgemeinde im Landkreis geben.“

Riedmaier bezog sich in ihrer Rede auch auf die Schullandschaft. Hier setze man auf „Kontinuität und Veränderung -Anpassung der Strukturen, dort „wo es geboten ist“. Man arbeite im Moment an einem Schulentwicklungsplan. „Die von europäischer, Bundes-und Landesebene vorgegebene Inklusion wird die Schulen und uns als Verwaltung fordern aber wie so oft sind wir ganz pragmatisch schon  in der Umsetzung: Die neunte Klasse der Altenbergschule Bad Bergzabern wird nach den Sommerferien in der Berufsbildenden Schule beheimatet sein und damit den ersten Eckstein für eine gelingende Inklusion setzen.“

Der Landkreis habe auch beim Ausbau der Kindertagesstätten und  in der Qualität der
Kinderbetreuung Maßstäbe gesetzt: „ Fast 90 % der 2-3jährigen und 44 % der 1-2jährigen haben einen KiTa-Platz. Wir haben die Gruppen verkleinert, die Personalstellen in acht Jahren von 350 auf über 500 erhöht und finanzieren das mit knapp 11 Mio. Euro pro Jahr.“

Als besonders gelungen bezeichnete die Landrätin den Wald-Bauernhof-Kindergarten auf Gut Hohenberg in Queichhambach: „Das ist ein landesweit einmaliges Projekt“.

Auch bei den Feuerwehren habe man in zeitgemäße Strukturen, in Fahrzeuge, Ausstattung und Ausbildung, investiert. „Einen Veränderungsprozess gibt es im personalen Bereich: Seit November haben wir drei Stellvertreter unseres Kreisfeuerwehrinspekteurs -das mit dem erklärten Ziel, in diesem sehr wichtigen Bereich einen guten Übergang zur jüngeren Generation vorzubereiten.“

Krankenhäuser und Veränderung:
Das Bettenhaus in Bad Bergzabern wird mit 13 Mio. Euro „neu erschaffen“; das
Landauer Klinikum bekommt einen neuen OP-Trakt mit einer Investition von 9 Mio. Euro.

Aus der Wertstoffwirtschaft vermeldet Riedmaier auch gute Nachrichten: die dritte Senkung der
Müllgebühren innerhalb von 10 Jahren, die Neugestaltung bei einer hohen Investition von
mehr als 4 Mio. Euro im Wertstoffhof Edesheim, die Nachsorge auf den Deponien.

„In Vorbereitung ist die Umwandlung des Eigenbetriebs in eine „Anstalt des öffentlichen
Rechts“ damit wir mit einer neu gewonnenen Flexibilität vielleicht Beteiligungen auf dem
Energiesektor eingehen könnten“.

Riedmaier sprach auch personelle Veränderungen an. „Im Bereich unserer Wirtschaftsförderung haben wir Geschäftsführer Klaus Müller vor wenigen Tagen verabschiedet. Sein Nachfolger Uwe König ist am Start. Er wird engagiert und kompetent unsere Wirtschafts-und Arbeitsmarktpolitik formen.

Vor einem Jahr haben wir bei der SÜW Theo Kautzmann verabschiedet und die Verantwortung an Uta Holz und Bernd Wichmann übertragen. Sie stehen für ein sehr engagiertes und kreatives Team, das uns alle Ehre macht. Der Wettbewerb „Die junge Südpfalz -da wächst was nach“ und die gestern eröffnete neue Vinothek „par-terre“ zeigen, was wir können und dass wir keine Konkurrenz scheuen werden.“

Wein, in der Tat ein großes Thema an der Südlichen Weinstraße. Die Landrätin gratulierte den Preisträgern des diesjährigen Wettbewerbs, Frank Spiegel (Kleinfischlingen), Georg Meier (Weyher) und Andreas Grimm (Schweigen-Rechtenbach).

Erfolgreich war auch die Kreismusikschule. „Viele junge Talente haben in den Wettbewerben „Jugend musiziert“ Preise und Ehrungen gewonnen. Hier spürt man das Können, die Hand und das Engagement unserer Leiterin Cornelia Hoffmann, die in nicht ferner Zukunft pensioniert werden möchte oder muss -was ich sehr bedauere.
Sie hat -zusammen mit Herrn Wiedmann und unseren engagierten Lehrkräften -unsere Kreismusikschule wirklich zu Höhen geführt.“

Zum Abschluss des offiziellen Teils des Empfangs erinnerte Theresia Riedmaier an zwei verdienstvolle Persönlichkeiten, an Karl Kuntz, den „Kronenwirt“ von Hayna, der „den Aufschwung unserer Gastronomie begründet und geprägt hat“ sowie an den erst vor wenigen Tagen verstorbenen Dieter Hörner, „unseren unverwechselbaren respektierten Präsidenten des Vereins SÜW.“ (desa/red)

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