Sonntag, 28. April 2024

Eine märchenhafte Vorstellung: Schwanensee-Ballett in der Festhalle in Landau

12. Dezember 2023 | Kategorie: Kultur, Landau

Foto: Pfalz-Express/Seifert

Landau – Gibt es während der kühlen Jahreszeit, wenn die Nächte länger werden und die ersten Schneeflocken fallen, etwas Schöneres als Tschajkowskijs Ballett-Meisterwerk “Schwanensee“?

Für manche Menschen nicht, und das hat auch das Klassik Konzert Dresden erkannt und bringt Schwanensee mit einer großen Tour auf die Bühnen Deutschlands. Am zweiten Advent wurde die tragisch-schöne Geschichte um Siegfried und Odette in der Jugendstil-Festhalle in Landau aufgeführt.

Der Vorhang geht auf

Gegen 17.30 Uhr ist die Jugendstil-Festhalle schon gut gefüllt. Zahlreiche Besucher tummeln sich in dem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1905. Neben Stein und Stuck gibt es in der Festhalle aber auch durchaus sehr moderne Elemente. Im Eingangsbereich sorgt ein Stand mit Brezeln, Säften, Wein und Sekt für das körperliche Wohl.

Als um 18 Uhr der purpurne Vorhang aufgeht, werden die Zuschauer nicht enttäuscht: Bereits in der ersten Szene betritt ein eleganter Siegfried die Bühne, dessen Tanzkunst alle durch den Abend tragen sollte.

Klassisches Ballett und Spitzentanz

Als es losgeht, wird schnell klar: Dieses Ensemble setzt auf klassisches osteuropäisches Ballett. Getanzt wird viel auf Spitze. Zur Auflockerung wurde das Stück auf zwei Stunden inklusive Pause gekürzt und die Figur des Hofnarren in die Produktion aufgenommen – vermutlich ein richtiger Schritt, denn der Solotänzer entwickelt sich schnell zu einem Liebling des Publikums, wie am Applaus zu hören war.

Das erste Mal “Bravo“ von den Rängen ertönt allerdings, als die Verführerin “Odile“ als schwarzer Schwan einen “Pas de Deux“, also einen Tanz zu zweit, mit Siegfried tanzt. Die Harmonie zwischen den beiden Prinzipaltänzern ist klar erkennbar, sowohl im Tanz als auch in der Atmosphäre. Wie üblich übernahm auch in dieser Fassung dieselbe Tänzerin beide Rollen, sowohl die des guten weißen Schwans “Odette“, Siegfrieds großer Liebe, als auch die der bösen “Odile“, die ihn täuscht, und in beiden brillierte die Tänzerin.

Live-Orchester und gute Unterhaltung

Aber nicht nur die Solisten und Prinzipaltänzer stachen heraus; alle Tänzerinnen und Tänzer hatten ihre Momente, trugen detailreiche Kostüme und sorgten in der Gesamtheit dafür, dass das Stück wirklich märchenhaft wurde. Die Tänzerinnen waren besonders als weiße Schwäne nicht nur schön anzusehen, sondern tanzten auch nahezu perfekt synchron.

Und, soviel sei auch verraten: Während viele Fassungen von Schwanensee sehr tragisch enden, dürfen sich die Zuschauer bei diesem Stück auf ein weniger schweres Ende freuen.

Für die passende Stimmung sorgte auch ein wunderbares Live-Orchester, das das Stück die ganze Zeit über begleitete und die Musik Tschajkowskijs, die Schwanensee so besonders macht, gekonnt in Szene setze.

Als nach dem letzten Akt der Vorhang fiel, gab es für das komplette Ensemble und die Musiker viel Applaus und die Zuschauer gingen nach einem gelungenen Abend zufrieden nach Hause. (ls)

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