Donnerstag, 18. April 2024

Die „Suzi“ fährt wieder: Harter Saisonauftakt in St. Wendel

10. März 2015 | Kategorie: Landau, Sport Regional

Die kleine „Suzi“ hat ihre Auftakt-Rallye hinter sich gebracht.
Foto: red

St. Wendel/Landau. Der Start der ADAC Rallye Masters 2015 wurde am vergangenen Wochenende mit der ersten von 14 Veranstaltungen des Jahres bei der ADAC Saarland-Pfalz Rallye rund um St. Wendel im Saarland ausgetragen. Mit dabei war auch das für den MSC Rülzheim startende  Landauer Rallyeteam Jonas Rinke und Jessi Brunken in ihrem Suzuki Swift Sport.

Sie starteten in der DIV 6 als eines von 18 Teams.
Bedingt durch den technischen Ausfall bei der Heimrallye  SÜW am 28.Februar, wo rinke-rallyesport einige Tests nicht wie geplant durchführen konnte, einer nicht optimalen – der Gesundheit geschuldet – Fitness und der bekanntlich „starken Konkurrenz“ aus dem Saarland,  lag das Ziel ganz klar darin, bestmöglich durch die Rallye zu kommen und so viel Erkenntnisse und Punkte wie möglich zu ergattern.

Technisch stand die „Suzi“ wieder voll da – hier muss noch einmal ein großer Dank an Suzuki Bahlinger ausgesprochen werden, welche  das Team mit absoluter Priorität unterstützte.

Nach den Besichtigungsfahrten stand für Jonas fest, dass die  Bedingungen bei dieser Rallye, bedingt durch die vorrangegangenen Wetterverhältnisse,  absolut unberechenbar sind und das es eine rutschige  Rallye werden würde, wo letztendlich die richtige Taktik und Reifenwahl ausschlaggebend sein wird.

Am Freitagabend wurden drei Wertungsprüfungen bei absoluter Dunkelheit gefahren. Der bekannte Zuschauerrundkurs durch die Innenstadt von St. Wendel und eine Sprintprüfung, welche äußerst schmierig war und somit direkt zu Beginn einigen Teilnehmern diverse Autoteile und auch die Weiterfahrt kostete.

Auch Jonas und Jessi kamen etwas zu schnell über eine kleine Kuppe und erfassten dadurch eine Warnbarke, welche das Schneiden eine Kurve verhindern sollte. Folgen: der  rechte Außenspiegel wurde abrissen und eine Felge beschädigt. Aufgrund der rutschigen Bedingungen und der veränderten Spureinstellung der Vorderachse, fuhr Jonas ab da an etwas zurückhaltender. Während der ersten Prüfungen machte sich auch sehr gut bemerkbar, dass die neuen Stoßdämpfer der Hinterachse etwas zu hart eingestellt waren, was für ein nervöses und ausbrechendes Heck sorgte. Im Service checkte das Team das Fahrzeug, nahm einige Einstelländerungen vor und Jonas und Jessi verbrachten die Nacht auf Platz 6 von 18.

Am Samstagmorgen gingen beide, in Betracht auf die Streckenverhältnisse, äußerst vorsichtig und auf Intermediates ins Rennen. Eine Entscheidung, welche sich zumindest für Jonas als richtig erwies. Viele Teilabschnitte und Kurven waren sehr ausgefahren und äußerst schlammig und rutschig.

In der letzten Prüfung der ersten Samstagsetappe, ein 26km langer Rundkurs, waren viele Teilnehmer vom Pech verfolgt, leider auch Jonas und Jessi. Zu Erst fuhren sie auf zwei anderen Teams auf und konnten diese schlecht überholen, kurz darauf erwischten sie eine Kante, welche dem linken Vorderreifen einen extrem starken Schlag verpasste und einen weiteren Felgen- und einen Reifenschaden zufügte.

So mussten sie sich auf der Felge fahrend rund 3,5km bis ins Ziel retten, büßten dadurch jedoch rund 2min Zeit ein und vielen auf den 9 Platz zurück.
Dennoch gaben Jonas und Jessi nicht auf und behielten ihren Stil weiter bei. Ohne jeglichen Druck, absolvierten sie die restlichen Wertungsprüfungen fehlerfrei und fanden  sich immer besser mit dem Auto und den Bedingungen zurecht. Während der letzten Wertungsprüfung hatten sie dann nicht nur mit der einsetzenden Dunkelheit zu kämpfen, sondern bemerkten einen äußerst beißenden Geruch im Fahrzeuginneren.

Im Ziel angekommen  suchten Jonas und Jessi nach der Ursache, welche sich sofort bemerkbar machte: Unter der Motorhaube kam heftiger Rauch hervor und es stank heftig nach Motoröl.
Grund dafür war der Öldeckel, welcher sich aus bislang unerklärlichen Gründen verabschiedete und somit den Austritt vom Motoröl frei gab.
Sie hatten Glück im Unglück: kommt Öl auf heiße Teile oder gar glühende Bremsscheiben, kann sich dieses schon mal schnell entzünden.

Auch Glück war es, dass sie keine weitere Prüfung mehr absolvieren mussten. Denn die hätten sie nicht mehr  mit dem restlichen Motoröl geschafft. So nahmen Jonas und Jessi einen Lappen, stopften diesen in die Motoröffnung und retteten sich über die restlichen km bis in den Parc Fermé.

Umso glücklicher waren beide, das Ziel dieser ereignisreichen Rallye erreicht zu haben und am Ende doch noch den 6.Platz von 18 Teilnehmern verteidigt zu haben. So konnten sie immerhin 8 Punkte für die Meisterschaft sammeln.  Im Gesamtklassement belegten sie Platz 22 von 57.
Nun muss „Suzi“  wieder 100%ig fit gemacht werden, um für die nächsten Rallys bestens gerüstet zu sein.
rinke-rallyesport plant diese Saison noch an  weiteren 12 Läufe zur ADAC Rallye Masters teilzunehmen, wo man um die vorderen Plätze mitkämpfen will. (red)

Rallyeplanung 2015

R35, NATIONAL A (ADAC Rallye Masters und DRM und ERT)
28.02.2015
SÜW Edenkoben
06.03.-07.03.2015
Saar Pfalz Rallye,St. Wendel
von Fr – Sa
27.03.-28.03.2015
Rallye Erzgebierge, Stollberg
von Fr – Sa
17.04.-18.04.2015
Hessen Rallye Vogelsberg, Schlitz
von Fr – Sa
01.05.-02.05.2015
Rallye Sulinger Land, Sullingen
von Fr – Sa
15.05.-16.05.2015
Rallye Thüringen, Pößneck
von Fr – Sa
19.06.-20.06.2015
Rallye Stemwede, Levern
von Fr – Sa

Rallye Niedersachsen, Osterode
von Fr – Sa
07.08.-09.08.2015
Wartburg Rallye, Eisenach
von Fr – So
18.09.-19.09.15
Litermonte Rallye, Saarlouis
von Fr – Sa
02.10.-03.10.2015
Rallye Baden Würtemberg, Heidenheim
von Fr – Sa
23.10.-24.10.2015
3 Städte Rallye, Kirchham
von Fr – Sa

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Ein Kommentar auf "Die „Suzi“ fährt wieder: Harter Saisonauftakt in St. Wendel"

  1. leser sagt:

    Wahnsinnig interessant. Ein japanischer Kleinwagen, glühende Bremsscheiben. Welch ein fantastischer Bericht …