Die Pilzsammler sind los: Was beim Waldausflug zu beachten ist

7. Oktober 2014 | Kategorie: Essen & Trinken, Freizeit & Hobby

Steinpilze sind lecker und in vielen Gerichten verwendbar.
Foto: flickr.com/photos/Daniel Otto// CC BY-SA 2.0

Der regenreiche Sommer hat für eine gute Pilzsaison gesorgt. In den Wäldern von Rheinland-Pfalz sprießen die Pilze bereits seit Ende August aus dem Boden. Doch die reiche Ernte bringt auch Schattenseiten mit sich.

Die Regengüsse im Juli haben dafür gesorgt, dass es Sammler bereits Ende August in die heimischen Wälder getrieben hat. Das feucht-warme Klima bot optimale Bedingungen für Röhrling, Täubling, Steinpilz und Co. Wenn es auch weiterhin viel regnet, wird das Jahr 2014 laut Wolfgang Prüfert ein richtig gutes Pilzjahr.

Prüfert ist Pilzsachverständiger sowie Vizevorsitzender der deutschen Gesellschaft für Mykologie in Frankfurt und weiß, wo die Sommerpilze in diesem Jahr zu finden sind: „Eigentlich kann man in allen bewaldeten Gebieten Pilze finden. Sie wachsen meist unter jungen Fichten oder alten Buchen.“

Das feucht-warme Klima gefällt leider nicht nur den Pilzen, sondern ist auch Nährboden für Pilzkrankheiten. Viele Speisepilze sind deshalb in diesem Jahr von Schädlingen wie Moosen und Pilzmaden befallen. Diese Mückenlarve siedelt an der Hutunterseite, die beim Sammeln deshalb genau unter die Lupe genommen werden sollte. Ist der Pilz befallen, sollte er besser im Wald bleiben.

Neben den Steinpilzen zählt der Champignon zu den bekanntesten Pilzsorten und wird ebenfalls gern gesammelt. Pilzsachverständiger Prüfert rät jedoch davon ab, da sie dem tödlichen Knollenblätterpilz und dem giftigen Karbol-Champignon sehr ähnlich sähen. Um eine Pilzvergiftung zu vermeiden, sollten Champignons deshalb besser nicht gesammelt werden.

Aber nicht nur Knollenblätterpilze sind giftig, auch andere Pilze wie der Orangefuchsiger oder Spitzgebuckelter Rauhkopf können Unwohlsein und Krankheiten hervorrufen. Innerhalb von zwei bis 17 Tagen nach dem Verzehr treten hier Beschwerden wie Kopfweh, Übelkeit und Gliederschmerzen auf und weisen auf eine Nierenschädigung hin.

Grundsätzlich gilt: Treten die Symptome einer Pilzvergiftung zeitnah nach dem Verzehr auf, kann durch die Einnahme von Salzwasser das Erbrechen des Mageninhalts herbeigeführt werden. In jeden Fall sollte man einen Arzt aufsuchen und das Erbrochene aufheben, damit im Labor die Ursache der Vergiftung identifiziert werden kann.

Wer sich mit Pilzen nicht sehr gut auskennt, sollte die gesammelten Exemplare vor dem Verzehr lieber einem Experten in der örtlichen Pilzberatungsstelle zeigen oder an einer Pilzexkursion teilnehmen. Diese finden in der Pfalz regelmäßig statt und werden von Experten geführt. Exkursionstermine für Oktober 2014 gibt es hier.

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen