Deutschlands neuer Glücksspielvertrag zwischen den Ländern soll 2021 in Kraft treten – Das müssen Spieler jetzt wissen

25. November 2020 | Kategorie: Anzeige, Freizeit & Hobby, Ratgeber

Symbolbild: Pfalz-Express

Lange waren die Verordnungen zum Glückspiel in Deutschland nicht einheitlich. Jedes Bundesland fasste seine eigenen Beschlüsse zum Umgang mit Online-Glückspiel.

Die unklare Gesetzeslage und die häufigen Änderungen sorgten nicht nur bei den Spielern für Verwirrung – auch bekannte Zahlungsdienstleister wie PayPal zogen sich aufgrund der chaotischen Situation vom deutschen Glücksspielmarkt zurück. Das soll jetzt endgültig ein Ende haben.

2021 tritt ein neuer Glücksspielvertrag zwischen den Bundesländern in Kraft, der die zahlreichen unterschiedlichen Verordnungen zum Glücksspiel einheitlich regeln soll. Die wichtigsten Fakten zum neuen Glücksspielvertrag haben wir hier zusammengefasst.

Übergangsfrist zu neuen Beschlüssen hat bereits begonnen

Die Übergangsfrist, die den Online-Casino Betreibern gestellt wurde um die neuen Regelungen umzusetzen, hat bereits begonnen. Seit 15. Oktober gilt die Transitphase. Online-Casinos haben nun bis Juli 2021 Zeit ihr Angebot zu überarbeiten und an die neuen Beschlüsse anzupassen.

Die Betreiber wurden zudem darauf hingewiesen, dass sie die Übergangsfrist einhalten müssen, andernfalls wird ihnen die Lizenz entzogen. Wer die neuen Regeln nicht ordnungsgemäß bis zum offiziellen Inkrafttreten des Vertrags umsetzt, kann nicht weiter auf dem deutschen Glücksspielmarkt operieren.

Der neue Glücksspielvertrag

Der Weg zu einer einheitlichen und dauerhaft gültigen Regelung auf dem deutschen Online-Glücksspielmarkt war lang und zäh.
Die unterschiedliche Gesetzeslage zwischen den Bundesländern machte es Betreibern von Online-Casinos besonders schwer, den deutschen Markt für sich zu erschließen. Von sehr liberalen Verordnungen bis hin zu Verboten fand sich deutschlandweit alles.

2019 wurde das Online-Glücksspiel im Casino dann kurzzeitig sogar komplett verboten, mit Ausnahme des Bundeslands Schleswig-Holstein.
Ein landesweites Gesetz erfordert den Konsens aller 16 Bundesländer – ein Projekt, das bislang immer wieder gescheitert ist. Hinzu kommt: nicht nur in Deutschland müssen die Regelungen legal und mit dem Gesetz zu vereinbaren sein, sie unterliegen zusätzlich dem EU-Recht, das dem Online-Glücksspiel ebenfalls zahlreiche Paragraphen widmet.

Doch nun scheint die Lösung gefunden. Der zwischenstaatliche Glücksspielvertrag wurde März diesen Jahres beschlossen und darin eine grundsätzliche Regelung verabschiedet.

Noch haben nicht alle Staaten den neuen Vertrag ratifiziert. Experten gehen jedoch davon aus, dass es sich dabei nur um eine Formalität handelt und keine Probleme bei der Umsetzung und Ratifizierung des Vertrags in den Bundesländern auftreten.
Ein weiterer Beschluss: bis 2021 soll eine offizielle Bundesbehörde für Online-Glücksspiel eingerichtet werden.

Vertragsbestimmungen

Auch wenn sich viele Betreiber über die Vereinheitlichung des Online-Glücksspiel in Deutschland freuen: der Vertrag enthält nicht nur gute Neuigkeiten für das Online-Glücksspiel. Jedenfalls nicht aus Sicht der Betreiber.

Künftig werden Ausgabelimits beim Online-Glücksspiel stark eingeschränkt. Das dient dem Schutz der Nutzer. Spielsucht und Verschuldung soll vorgebeugt werden. Die neue Behörde befasst sich ebenfalls mit der Bekämpfung von Spielsucht.

Wer möchte, kann sich als Betroffener oder ehemaliger Betroffener eintragen lassen und erhält keinen Zugang mehr zu Online-Casinos.
Die Casinos wie Mr Green Sportwetten, sind dazu verpflichtet, sich ebenfalls auf diese Weise gegen Spielsucht zu engagieren.

Die wichtigsten neuen Regeln auf einen Blick:

• Poker und Slotspiele bleiben erlaubt
• Beschränkungen bei Live-Dealer Spielen
• Spins müssen künftig mindestens 5 Sekunden dauern und pro Spin darf maximal ein Euro gesetzt werden
• Pro Monat gilt ein Gesamtlimit von 1000 Euro für Einsätze
• Casinos müssen überprüfen, dass die Ausgabelimits eingehalten und keine Mehrfach-Konten angelegt werden.
• Online-Casinos müssen mehr eigene Maßnahmen zur Bekämpfung von Spielsucht ergreifen.

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