Montag, 29. April 2024

Der Weltuntergang fällt mal wieder aus: Es wird auch noch einen 22. Dezember geben

21. Dezember 2012 | Kategorie: Panorama

Die weltberühmte Pyramide von Chichen Itza in Mexiko. Foto: Ahme

 

Weltweit erwarten Tausende Apokalyptiker an diesem Freitag den angeblich vom Maya-Kalender vorhergesagten Weltuntergang. Während Wissenschaftler immer wieder betonen, dass diese Idee auf einem Missverständnis beruht und am 21. Dezember 2012 lediglich eine neue Zeitperiode im Maya-Kalender anbricht, werden in diversen Staaten Mittelamerikas Feste zum Weltuntergang an historischen Maya-Stätten organisiert. Auch in Deutschland sind für den Freitag Partys und Veranstaltungen geplant.

Vor allem im Internet kursieren verschiedenste Spekulationen, die den 21. Dezember 2012 betreffen. Bei einigen Menschen gilt dieses Datum als möglicher Weltuntergangstag, andere vermuten einen Aufstieg der Erde in eine „höhere Dimension“.
Die „Chronik der verpassten Weltuntergänge“ zeigt, dass schon oft das nahe Ende verkündet wurde. Schon Jesus wies auf das Ende der Welt hin. Papst Sylvester II verkündete, dass um Mitternacht des 31. Dezember 999 die Welt untergehen würde und so reiht sich ein Weltuntergang an den nächsten.
Einige Menschen suchen nichtsdestotrotz morgen Schutz im elsässischen Fort de Schoenenbourg, einem Bunker der Maginot-Linie.Für sieben Euro Eintritt wird ihnen nicht nur die Rettung vor dem Weltuntergang bei Glühwein und Lebkuchen, sondern auch Führungen durch die unterirdische Stadt angeboten. Bis drei Uhr nachts können die Besucher ausharren, aber der Betreiber der Bunkeranlage, Eric Halter verspricht: „Wenn nötig bleiben wir auch viel länger geöffnet.“ Er sieht dem Ansturm gelassen entgegen und sieht das Weltuntergangsszenario ganz entspannt.

Weltuntergang gleich morgen? Ja, glaubt man N24. Dieser Fernsehsender, eh auf Weltuntergangsstimmung programmiert, ist heute und erst recht morgen nichts für depressive Gemüter. Hat irgendjemand etwas von einem Meteoriten gehört, der uns bedroht oder ist ein Riesen-Tsunami in Sicht oder wird ein Vulkan ausbrechen? Nichts von alledem. Und trotzdem beschleicht einem ein etwas seltsames Gefühl.

Tatsächlich weist eine Tafel in der alten Maya-Stadt Tortuguero auf ein Ereignis in diesem Jahr hin und der Maya-Kalender endet am 12. Dezember. Die Maya haben in großen Zyklen gezählt, denn die Schöpfung war ein ständiger Prozess aus Neubeginn und Zerstörung, berichten Maya-Forscher. „Der 12. Dezember war eine Zäsur, wie es für uns der Wechsel von 1999 auf 2000 war“, sagen andere Forscher. An diesem Tag endet nämlich lediglich die 13. Periode des Maya-Kalenders – und nicht gleich die ganze Welt.

Selbst Erich von Däniken glaubt nicht daran, dass die Welt untergehen könnte. „Ein großer Zyklus endet, und am nächsten Tag beginnt die Zählung wieder bei eins“. Dafür glaubt er schon, dass ein Außerirdischer namens Bolon Yotke wieder auf die Welt pünktlich zum 21. Dezember zurückkommen wird. Laut Maya-Schriften, mit denen sich Däniken zugegebenermaßen intensiv beschäftigt hat, sei dieser Bolon schon bei der Erschaffung der Welt dabei gewesen.

Auf der ganzen Welt sind zur Zeit mit der Angst vor dem Untergang Geschäfte zu machen. Die mexikanische Regierung zum Beispiel hat mit den Spekulationen erfolgreich um Touristen geworben, für dieses Jahr rechnet sie mit 52 Millionen Besucher in den Tempelanlagen des Landes. (desa)

Am 21. Dezember endet im Maya-Kalender ein 394-jähriger Zeitabschnitt, der „Baktun-Zyklus“. Die Prophezeiungen sagen keinen Weltuntergang, sondern vielmehr eine Zeitenwende voraus. Foto:Mayakalender.com

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