Mittwoch, 24. April 2024

Demo und Kundgebung zur Seebrücke: “Europa trägt seine Werte zu Grabe“

28. Oktober 2018 | Kategorie: Landau, Regional

Der Zug setzte sich vom Hauptbahnhof aus in Bewegung.
Fotos und Galeriebilder: Pfalz-Express/Ahme

Landau – Am 27. Oktober fand in Landau eine Demonstration zum Thema „Seebrücke – schafft sichere Häfen und stoppt das Sterben im Mittelmeer“ statt.

„Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz“, Jusos, Grüne, die Amnesty-Hochschulgruppe und der Asta, Piratenpartei, DGB, das Haus Südstern und weitere Gruppierungen hatten zur Teilnahme aufgerufen.

Die Polizei schätzte, dass zirka 400 Personen an der Veranstaltung teilgenommen hatten. Der friedliche Protestmarsch führte vom Hauptbahnhof über die Ostbahnstraße bis in die Fußgängerzone zum Stiftsplatz.

Viele Teilnehmer trugen Rettungswesten, die die DRK Wasserwacht Südliche Weinstraße und die DLRG Landau bereit gestellt hatten.

Vor dem Zug her getragen wurde ein symbolischer Sarg mit europäischer Fahne: „Europa trägt seine Werte zu Grabe!“ sollte dies versinnbildlichen.

„Stoppt das Sterben im Mittelmeer“, „Nationalismus raus den Köpfen!“, „Kein Mensch ist illegal!“, „Seenotrettung ist kein Verbrechen“, „Dauerhaftes Bleiberecht für Alle“ stand auf Plakaten und wurde auch skandiert.

Auf dem Martha Saalfeld-Platz und später auf dem Stiftsplatz, versammelte sich der Zug jeweils zu Kundgebungen.

Die Veranstaltung sei „ohne Zwischenfälle und Störungen“ abgelaufen, meldete später die Polizei.

Armin Schowalter von der Landauer SPD-Stadtratsfraktion sprach in einer kurzen Ansprache am Hauptbahnhof davon, dass sich Europa mitschuldig mache. Er unterstrich die Seebrücken-Forderung nach sicheren Fluchtwegen, einer Entkriminalisierung der Seenotrettung sowie einer menschenwürdigen Aufnahme von Geflüchteten.

„Wir wollen heute mit dieser Veranstaltung daran erinnern“, so Schowalter. „Es geht schließlich um Menschen“.

Auf dem Martha Saalfeld-Platz sprach eine Vertreterin vom SPD-Ortsverein Landau: “Wir machen uns unglaubwürdig, wenn wir nicht handeln“.

Gefordert werde ein sofortiges Handeln und Bekämpfen der Fluchtursachen. „Ich freue mich, dass heute so viele mitgelaufen sind, es ist das für mich ein kraftvolles Zeichen der Solidarität!“

Danach meldete sich Rosa für die Hochschulgruppe „Festival contre le racisme“ zu Wort mit einem Text von Bert Brecht „Die drei Soldaten und die Reichen“.

Organisatorin Tanja Sattler.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Tanja Sattler, Vorsitzende von „Aufstehen gegen Rassismus“ und Organisatorin, sagte, man wolle ein unüberhörbares Signal nach Berlin und Brüssel schicken. Man sei nicht mehr gewillt, dem täglichen Sterben auf dem Mittelmeer zuzusehen.

Bisher sei im Jahr 2018 jeder 5. Geflüchtete im Mittelmeer ertrunken, so Sattler. „Weit über 1600 Menschen haben in diesem Jahr aufgrund der europäischen Abschottungspolitik auf dem Mittelmeer ihr Leben verloren“.

Scharf greift sie die lybische Küstenwache an, „die schon mal gerne die Boote der Menschen zum Kentern bringt, auf sie schießt und in Seenot geratene Menschen auf dem Mittelmeer ihrem Schicksal überlässt.

Die lybische Küstenwache, die die Menschen zurück in die lybischen Internierungslager bringt, zurück zu den Milizen und Menschenhändlern.

Zurück dahin wo sie unter unmenschlichen Zuständen zusammengepfercht werden. Zurück dahin wo sie Not, Leid, Hunger, Folter Gewalt, Tod, Vergewaltigungen, Zwangsarbeit und Sklavenhandel schutzlos ausgeliefert sind!“

Selbst der europäische Gerichtshof für Menschenrechte habe bereits festgestellt, dass Lybien kein „Place of Safety“ sei.

Die Menschrechtslage in diesem Land sei desolat. Es drohten den Flüchtlingen Folter und Menschenrechtsverletzungen in ihrem Heimatland.

Das Seerecht schreibe vor, Schiffsbrüchige an einen „Place of Safety“, an einen sicheren Hafen zu bringen.

Man fordere die Anwendung von gültigem Recht. Europa müsse seine „Abschottungspolitik sofort beenden“, die Festung Europa zurück bauen und sich wieder auf seine humanistischen Grundwerte zurück besinnen.

Außerdem dürften Retter nicht kriminalisiert werden. Positiv sei die Tatsache, dass „Sea Eye“ und „Lifeline“ wieder ihŕe Arbeit aufnehmen werden.

Mit dem Kapitän der Lifeline, Claus Peter Reisch, dem Haft droht, erkläre man sich solidarisch: „Bleibt standhaft“, so Tanja Sattler in ihrer Rede.

Die Kundgebung endete auf dem Stiftsplatz mit einer Kunstperformance, es gab Musik, außerdem sprach Jemand aus der aktiven Seenotrettung. (desa)

 

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16 Kommentare auf "Demo und Kundgebung zur Seebrücke: “Europa trägt seine Werte zu Grabe“"

  1. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    In Freiburg wurde bei der jüngsten Gruppenvergewaltigung eine 18jährige von mindestens 8 polizeibekannten „Flüchtlingen“ aus Syrien vergewaltigt nachdem sie zuvor von einem Lockvogel mittels Rauschmitteln wehrlos gemacht wurde. Der Krieg in Syrien ist übrigens zu Ende. Statts hier Mädchen zu vergewaltigen, könnten die Herren ihre Kräfte beim Aufbau ihres Landes einbringen.

    In Italien wurde eine 16jährige in einem ähnlichen Kontext von 6 „Flüchtingen“ vergewaltigt und war danach tot.

    Tage nach dem das bekannt wurde laufen diese Menschen durch Landau und schreien „Refugees welcome“. Mit Verlaub, das ist doch einfach nur noch krank.

    Das Sterben auf dem Mittelmeer beendet man schnell und effektiv in dem man jeden einzelen, der illegal einwandern will, unmittelbar zurückschickt.

  2. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    „Fähren statt Frontex“

    Wenn ich so etwas lese, dann zweifle ich schlicht am Verstand dieser Demonstranten.
    Soll sich doch jeder der Teilnehmer ein dutzend Flüchtlinge in die eigene Wohnung holen und diese vollversorgen, aber den Rest der Gesellschaft sollen sie mit ihrer durchgeknallten Hypermoral einfach zufrieden lassen.

    Afrika hat einen ährlichen Geburtenüberschuss von 30 Millionen Menschen. Am dortigen Elend ändert man Migration gar nichts. Im Gegenteil, man afrikanisiert Europa.

    • eliza doolittle sagt:

      @ GGGGGGKKKKKEEEE
      „Wenn ich so etwas lese, dann zweifle ich schlicht am Verstand dieser Demonstranten.“
      zweifeln ? da bin ich aber schon weiter.

      ganz allgemein zum thema:
      gehen sie mal auf jouwatch und lesen sie, was die organisationen des philantropen soros aus bundesmitteln erhalten haben: kleine anfrage der afd – JW-suchbegriff „7,4 Millionen € Steuergelder für Soros-Demogruppen“ 16.10.2018
      praktischerweise ist der budapester stützpunkt nach orbans unfreundlichem verhalten nun nach berlin verlegt.

  3. DemokratLandau sagt:

    Und sie wissen nicht was sie tun….

    Einfach unglaublich wie viele Irre es in diesem Land gibt. Sie wollen die halbe Welt retten und dabei unseren Frieden, Sicherheit und Wohlstand opfern. Ja, sie berauben damit die deutschen Bürger.
    Solche Personen müssten für all die illegalen Einwanderer aufkommen! Für immer!

  4. qanon sagt:

    Hoffentlich wird der Kapitän der Lifeline Claus Peter Reisch bald sesshaft…

    „Mit dem Kapitän der Lifeline, Claus Peter Reisch, dem Haft droht, erkläre man sich solidarisch: „Bleibt standhaft“, so Tanja Sattler in ihrer Rede.“

  5. FrankR sagt:

    WEnn man sich die Leute ansieht, die da mitlaufen, dann weiß man genug…

    Lösung:
    Jeden schnappen, Identitätsfeststellung und bei der nächsten Fährenlieferung bekommen die einen Flüchtling „frei Haus“, für den sie zu sorgen haben und für dessen Taten sie völlig verantwortlich gemacht werden.
    Bauen die Goldstücke schei…e, gehen die „Bürgen“ in den Bau usw…

    Ihr würdet sehen, bei der nächsten Demo wäre keiner mehr dabei.

    Solange linksgrüne und „Staatsalimentierte“ auf Kosten anderer auf Moalischen machen können, sind die immer dicke dabei, müssen die selnst den Kopf hinhalten, sieht man nur noch eine Staubwolke und man ist sich für keine dumme Ausrede verlegen…

  6. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Gegen den Haupttäter von Freiburg lag übrigens bereits vor der Tat ein Haftbefehl vor, der aus „polizeitaktischen Gründen“ nicht vollstreckt wurde.

    Da fällt einem doch nichts mehr dazu ein – ein tägliches, epochales Staatsversagen.

  7. Aufgewachte sagt:

    Diese Demonstranten machen einen auf Gutmensch, dabei haben sie null Verantwortungsgefühl für die Menschen. Migration ändert nichts am Elend in Afrika, zerstört nur Europa bzw. die Länder, die sich von Soros & Co. kaufen und bezahlen lassen. Diese Migrationsagenda ist geplant und verlogen in Potenz.

    • FrankR sagt:

      Das Ganze kippt aktuell noch weiter nach links, die werden – natürlich – völlig versagen, denn mit Tagträumen und wilden Fantasien kann man keine Staaten regieren… und das Ergebnis sehen wir aktuell in Brasilien… das ganze System kippt nach extrem rechts… hatten wir schon mal von 100 Jahren, nur wird es diesmal weitaus schlimmer, da die Methoden, die solch ein System HEUTE auffahren kann, weitaus raumgreifender sind…

      Und die Linken werden dann wieder jammern: „Das wollten wir nicht… helft uns doch…“ aber es wird niemand mehr da sein, der sich für deren Positionen interessiert…

      „Wenn Ihr Eure Augen nicht braucht, um zu sehen, werdet Ihr sie brauchen, um zu weinen.“
      (Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, 1763-1825)“

  8. peter sagt:

    „Mit Verlaub, das ist doch einfach nur noch krank.“

    Oder einfach nur irre. Ich persönlich bin aufgrund Beobachtungen im persönlichen Umfeld aber auch am Arbeitsplatz mittlerweile der Meinung: der Grund für das was wir hier tagtäglich zur Kenntnis nehmen müssen, ist sich langsam aber stetig ausbreitende Dummheit, gepaart mit Schwachsinn. Und damit meine ich nicht alleine die politische Einstellung – auch kognitive Fähigkeiten, sinnerfassendes Lesen, Kopfrechnen, Rechtschreibung, Erkennung einfacher Kausalitäten uvm. Nimmt alles mit den jüngeren Generationen immer mehr ab. Unsere Gesellschaft hat den Zenit der geistigen Fähigkeiten überschritten! Es ist sogar statistisch nachweisbar, dass in Europa die Intelligenz abnimmt.

  9. eliza doolittle sagt:

    @FrankR – 29.10./09:14
    aus: NOTIZIA VERA Scendono in piazza per i migranti, il sindaco si segna i nomi : “Li ospiterete voi“ “
    bufale.net 06/2017
    Der Bürgermeister der Gemeinde Inzago, Andrea Fumagalli, hat die Namen der Teilnehmer einer Demonstration für mehr Flüchtlinge feststellen lassen und lädt diese ein, im Rathaus ein Dokument zu unterschreiben, welches die Teilnehmer dazu verpflichet, die von ihnen eingeforderten Flüchtlinge bei sich zu Hause aufzunehmen. Damit geht der erste Bürgermeister den einzig richtigen Weg. Er verpflichet diejenigen, die mehr Migration, offene Grenzen und unkontrollierte Einwanderung fordern, die Konsequenzen ihrer Forderungen zu tragen, also mit gutem Beispiel voranzugehen. Das trifft die „No Nation. No Border. Refugees welcome“-Rufer direkt in’s Mark.

    • FranKR sagt:

      Danke für die Info… genau SO muss das passieren…

      Ich gehe mal davonaus, dass da keiner auftaucht…

      • eliza doolittle sagt:

        bitte, sehr gerne geschehen.

        ich konnte leider nicht herausfinden, was daraus geworden ist. das war ja schon vor gut einem jahr.
        ich vermute allerdings auch, dass sich die angesprochenen herrschaften diskret zurückgezogen haben, sonst hätte ihr ruhm sicher zeitnah die alpen überquert.

        danke auch für ihre bodenständigen und fundierten beiträge.

    • Aufgewachte sagt:

      Genau so müsste es auch in Deutschland gehen, wobei auch die verantwortlichen Politiker ihren entsprechenden Beitrag bei der Aufnahme leisten müssten. Dann wäre bald Schluss mit der Begeisterung für die Vielfalt.

  10. peter sagt:

    Ich befürchte eher das Gegenteil. Wie man anhand entsprechender Urteile in DE bzgl. Bürgschaft für Flüchtlinge sehen kann, stützt die Justiz gutmenschliche Rechtsgeschäfte zum Nachteil des Steuerzahlers. Würde mich wundern, wenn das die A anders wäre.

  11. barbar sagt:

    Wenn jemand mit Badeschlappen den Mount Everest ersteigen will, dann ist es eigene Schuld, wenn es schief geht.

    Der Spruch „Seenottrettung ist kein Verbrechen“ stimmt, aber es ist keine Seenotrettung, sondern nur einfach ein Verbrechen, organisierte Kriminalität, wenn man die notwendigen Regelungen im Seerecht pervertiert.

    Wenn man sich eine Situation vorstellt, wo tausende Menschen ein Schiff chartern, um den Eintritt in ein anderes Land erpressen zu wollen, dann gilt das Gleiche. Einfach ein Verbrechen.

    Die guten Menschen sind nicht die, die auf Kosten anderer sich profilieren müssen.