Sonntag, 28. April 2024

Costa-Chef: Kreuzfahrten könnten bis zu 15 Prozent teurer werden

8. November 2020 | Kategorie: Wirtschaft

Das wohl bekannteste Kreuzfahrtschiff: Die Aida.
Foto: pfalz-express.de

Berlin – Die Preise für Kreuzfahrten könnten nach der Corona-Pandemie spürbar steigen. „Es ist denkbar, dass Kreuzfahrten zehn bis 15 Prozent teurer werden“, sagte Michael Thamm, Chef von Europas größtem Kreuzfahrtanbieter Costa und der Rostocker Reederei Aida, der „Welt am Sonntag“.

Gleichzeitig versprach er, dass die Fahrten der Marken Costa und Aida weiterhin „erschwinglich bleiben“. Grund für die potenziellen Preissteigerungen seien die fast vollständigen Umsatzausfälle, von denen die Branche aktuell betroffen ist. „Wir haben jeden Monat Umsatzausfälle in Höhe von 400 Millionen Euro“, so Thamm.

„Das können wir nicht durch Kostenreduktionen ausgleichen.“ In den vergangenen Monaten ist bei der Costa-Gruppe ein mittlerer dreistelliger Millionenverlust entstanden. Außerdem setzt Thamm auch auf Staatshilfen: „Wir sind mit dem Bund im Gespräch über die Gewährung von Krediten in mittlerer dreistelliger Millionen-Euro-Höhe.“

Auch deshalb gab sich der Betriebswirt zuversichtlich: „Ich rechne fest damit, dass wir im Laufe des Jahres 2021 nach und nach alle Schiffe im Dienst haben werden. Wenn es die Pandemie zulässt, geschieht dies bereits im Frühjahr.“ Das hänge aber auch von der Verfügbarkeit eines Impfstoffes und dem Verlauf weiterer Infektionswellen ab.

Dann allerdings würden Kreuzfahrten wieder wie vor Pandemie-Ausbruch stattfinden, erwartet der Unternehmer. „Es wird Kreuzfahrten genau so geben, wie sie waren.“ Man werde „mit großer Trennschärfe versuchen“, infizierte Personen nicht an Bord zu lassen. Dann werde man den Kunden allerdings auch wieder Buffets, Poolpartys und Diskotheken an Bord anbieten können.

Dennoch will die Costa-Gruppe vorerst keine weiteren Schiffe bestellen. Vier georderte Neubauten werden man wie geplant abnehmen. „Wir sind dann groß genug und werden in den kommenden zwei bis drei Jahren keine neue Schiffe bestellen“, bestätigte Thamm. „Dadurch wird es bei Werften und Zulieferern sicherlich zu dramatischen Ausfällen kommen.“ (dts Nachrichtenagentur) 

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