Freitag, 19. April 2024

Cleveland-Entführer angeklagt: Frauen mussten hungern – Baby in Planschbecken zur Welt gebracht

9. Mai 2013 | Kategorie: Nachrichten, Weltgeschehen

 

Polizei und Justizbehören des Cleveland Departments bei einer Pressekonferenz: Erklärungsnot – es gab auch schon in den Jahren zuvor zahlreiche Verdachtsmomente. Foto: city.cleveland.oh.us/scsh

Cleveland – Der mutmaßliche Kidnapper von Cleveland, Ariel Castro, ist wegen Entführung in vier Fällen und Vergewaltigung in drei Fällen angeklagt worden.

Wie die Justizbehörden von Cleveland mitteilten, wurde gegen die ebenfalls verhafteten Brüder des Täters , Onil, 50, und Pedro, 54, bislang keine Anklage erhoben. Die Staatsanwaltschaft habe nicht genügend Beweise für eine Mittäterschaft, verhört die Männer aber weiter.

Castro hielt drei Frauen zehn Jahre lang gefangen. Die Polizei enthüllte in ihrem Bericht eine alptraumhafte Gefangenschaft, gekennzeichnet durch Misshandlungen und Hunger. Ermittler fanden in dem Haus Ketten und Seile. „Wir können bestätigen, dass sie gefesselt wurden“, sagte Polizeichef Michael McGrath dem Sender NBC. Nach mehreren Fehlgeburten der Frauen zwang der mutmaßliche Täter eines der Opfer ein Baby in einem Planschbecken zur Welt zu bringen.

Castro war als unauffälliger Nachbar bekannt, Busfahrer und Latino-Musiker. Nachdem er jedoch eine Schülerin als „Miststück“ bezeichnet haben soll, wurde er von seinem Arbeitgeber entlassen.

Derweil stehen die Ermittler heftig in der Kritik, denn schon 1993 wurde Castro wegen des Verdachts auf häusliche Gewalt vorübergehend festgenommen. Nachbarn hatten Medienberichten zufolge die Polizei schon häufiger auf eigenartige Vorgänge in dem Haus aufmerksam gemacht. Sogar von „Frauen in Ketten“ war die Rede.

Später sagten Nachbarn der Polizei, man habe Castro öfter mit einem kleinen Mädchen gesehen: Das in Gefangenschaft geborene Kind. Der Entführer hatte jedoch behauptet, es handle sich um die Tochter seiner Freundin.

Die Frauen sind nach ihrer Befreiung inzwischen wieder zu Hause bei ihren Familien. (red/dts Nachrichtenagentur)

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