Berlin – Bundestrainer Joachim Löw teilt den Spielern, die nicht mit zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Brasilien fahren, die Absagen persönlich mit.
„Die Absagen übernehme ich, außer es betrifft einen Torhüter. Das würde dann Andreas Köpke übernehmen. Er ist die ganze Saison mit den Torhütern in Kontakt, so haben wir das innerhalb unseres Trainerteams mit Andy Köpke und Hansi Flick abgesprochen“, sagte Löw, der am Donnerstag seinen vorläufigen Kader für die Fußball-WM bekanntgeben wird.
Dass bei solchen Entscheidungen auch Tränen fließen können, weiß der Bundestrainer. Mitleid verspüre er dabei aber nicht, sagte Löw: „Der Begriff trifft es nicht ganz. Natürlich sind da Emotionen im Spiel, klar. Ich spüre auch, was da in dem Spieler vorgeht, der da am anderen Ende der Leitung enttäuscht, traurig oder vielleicht sogar verärgert ist. Aber in meinen Entscheidungen kann ich mich davon nicht leiten lassen.“
Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre wisse er, wie ein Spieler reagieren kann und was in ihm vorgeht: „Sie haben sich das ganze Jahr vorbereitet auf eine WM, sind ehrgeizig und wollen sich mit den Besten der Welt messen – eine größere Plattform und größere Motivation für einen Fußballer gibt es nicht. Eine WM ist ein absolutes Highlight. Von daher weiß ich natürlich, wie schwer es einem Spieler fällt, wenn es ihn trifft und er von mir erfährt, dass er nicht dabei sein kann.“
Allerdings gebe es ja deutlich mehr Entscheidungen für Spieler als gegen Spieler, sagte Löw weiter. Er versuche darum immer, auch Perspektiven aufzuzeigen, zum Beispiel auf weitere Turniere hinzuweisen, die gerade für die jungen Spieler ja noch Ziele sein können: „Es ist nun mal so, dass ich letztendlich nur 23 Spieler mitnehmen kann.“ (dts Nachrichtenagentur)
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