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Brief der Bürger an LBM: Sichere Straßen für Siebeldinger Kinder

26. September 2018 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Bei diesem Frontalzusammenstoß wurde die beteiligte Radfahrerin schwer verletzt.
Archivfoto: pol (2015)

Siebedingen. „Sichere Straßen für die Kinder Siebeldingens“: So lautet die Überschrift eines Briefes Siebeldinger Bürger an den Landesbetrieb Mobilität Rheinland Pfalz (Außenstelle Speyer).

Man wolle in diesem „dringlichen“ Brief endlich die immer wieder erfolglos geforderte Tempo-30-Zone in den Hauptstraßen Siebeldingens erreichen und Bürgermeister und Gemeinderat dazu bewegen, auch die Nebenstraßen mit Schritttempo für Kinder sicherer zu machen.

Um die Verlangsamung des Verkehrs sicher zu erreichen, fordern die Unterzeichner außerdem bauliche Maßnahmen zur Entschleunigung des Verkehrs.

Mit den drastischen Worten „…für uns, die Unterzeichnenden, ist es (daher) nur eine Frage der Zeit, bis Siebeldingen Schauplatz eines schlimmen Unfalls wird…“ möchten die Bürger die Verantwortlichen aufrütteln und ihnen vor Augen führen, dass die Ignoranz der prekären Lage für die Verkehrssicherheit der Kinder, Erwachsenen und Gäste Siebeldingens ein Spiel mit dem Feuer ist.

 
Hier der Brief im Originallaut:

Dringend: Sichere Straßen für die Kinder Siebeldingens

Sehr geehrte Damen und Herren,
die Schule hat wieder begonnen und das ist der Anlass unserer Sorgen und für diesen Brief. Viele Kinder in unserem Dorf müssen entlang der Straßen, die oftmals keinen Bürgersteig haben, in den Kindergarten, zur Schule und zu Freunden gehen und dabei diese auch selbständig überqueren.

Beispielsweise im oberen Teil der Weinstraße in Richtung Frankweiler oder vor dem Rathaus in Richtung Kirche und Grundschule sind die Verhältnisse besonders prekär. Leider ist auf diesen Straßen nach wie vor eine Geschwindigkeit von 50km/h zulässig, was uns, den Unterzeichnenden, in Anbetracht der Verhältnisse an vielen Stellen in unserem Ort äußerst unangemessen und höchst gefährlich erscheint.

Dieser Eindruck wird insbesondere an den Ortsein- und -ausgängen verstärkt, wo Einfahrende entweder noch nicht voll abgebremst ins Dorf hineinfahren oder Herausfahrende bereits innerorts auf über 50 km/h beschleunigen.

Hier hat man oft das Gefühl, es würde regelrecht „gerast“. Die laufenden und fahrradfahrenden Gäste unseres Dorfes leiden unter diesen Verhältnissen ebenso wie wir, zumal an den Wochenenden der autofahrende Tourismus auf der Weinstraße groß ist und die autofahrenden Besucher der hiesigen Gastronomie oftmals mit unangemessener Geschwindigkeit sogar auf Wohnstraßen für gefährliche Situationen sorgen.

Ballspielen, Roller-, Fahrrad- und Kettcarfahren ist so auch an den Wochenenden sehr gefährlich. Für uns, die Unterzeichnenden, ist es daher nur eine Frage der Zeit, bis Siebeldingen Schauplatz eines schlimmen Unfalls wird. Und wir denken hierbei nicht nur an Kinder, die noch nicht so aufmerksam und umsichtig und daher stärker gefährdet sind als Erwachsene.

Auch wir selbst und unsere Gäste fühlen uns auf diesen Wegen bei der für diese Straßen zu hohen Geschwindigkeit des aktuellen Autoverkehrs unsicher. Hierbei ist es uns wichtig zu unterstreichen, dass viele von uns selbst Autofahrer sind und sich ein Miteinander von Verkehr und Mensch wünschen.

Allerdings beobachten wir, dass andernorts in der Region, wie beispielsweise rund um die Grundschule in Godramstein, eine Tempo-30-Zone eingerichtet wurde. Wir wundern uns daher, warum Sie den Bitten der Gemeindeverwaltung Siebeldingen noch nicht gefolgt sind und keine ähnlichen Maßnahmen zum Schutz der Bürger in den Hauptstraßen ergriffen haben.

Als besorgte Bürger Siebeldingens fordern wir je nach Zuständigkeit von Ihnen und von der Gemeindeverwaltung:
1. Generell maximal Tempo 30 innerorts in Siebeldingen;
2. Einführung von Schritttempo in kinderreichen Nebenstraßen inklusive baulicher Maßnahmen zur Verlangsamung des Verkehrs wie Bremsschwellen, Blumenkästen und farbliche Markierungen (z.B. Dagobertstraße);
3. Entschleunigungsmaßnahmen wie Versätze und Verschwenkungen in der Straßen-führung, Querschnittseinengungen, Aufpflasterungen, einfache bzw. geteilte Plateau-aufpflasterung, Quersperren im Straßenquerschnitt oder auch Bremsschwellen zur frühzeitigen Reduktion der Geschwindigkeit bei der Ortseinfahrt oder Verhinderung
einer Beschleunigung bei der Ortsausfahrt

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Ein Kommentar auf "Brief der Bürger an LBM: Sichere Straßen für Siebeldinger Kinder"

  1. Irina sagt:

    Bitte auch in Albersweiler….Der Schulweg ist extrem unsicher…..Nur ein verblasstes 30er Schild und keiner hält sich ….PKWs sowie LKWs rasen durch die engen Strassen, wo Kinder entlang laufen und keiner interessiert es.