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Beweidungsprojekt Gräfenhausen: Robustrinder und Ziegen für den Naturschutz

18. Oktober 2012 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße

Beweidung mit Ziegen ist ökologisch sinnvoll. Foto. duba-pixelio.de

Gräfenhausen. Nach St. Martin soll im Landkreis Südliche Weinstraße ein weiteres Beweidungsprojekt starten: Auf rund 15 Hektar bei Annweiler-Gräfenhausen sollen Robustrinder und Ziegen ganzjährig weiden um die Landschaft offen zu halten und um einen guten Lebensraum seltener Tiere zu schaffen.

„Der Gräfenhausener Wingertsberg, ein kleinparzellierter Südhang, ist sehr stark verbuscht. Die Beweidung ist deshalb eine ökologisch sinnvolle Lösung“, so Landrätin Theresia Riedmaier. Der Landkreis Südliche Weinstraße habe deshalb nun beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten einen entsprechenden Projektantrag gestellt. Kooperationspartner sind die Stadt Annweiler und der Verein Naturpark Pfälzerwald, die das Projekt betreuen werden.

„Wir als Landkreis können und wollen Projektträger sein, weil damit die Chance auf Fördermittel besteht. Die Initiative für dieses Beweidungsprojekt ging von vorausschauenden und engagierten Bürgern aus Gräfenhausen aus, was mich sehr freut. Dankbar bin ich für die Kooperationspartnerschaft der Stadt und der Verbandsgemeinde Annweiler. Und – wie bisher schon beim erfolgreichen Referenzprojekt in St. Martin – hat auch hier das Naturschutzreferat der Kreisverwaltung gute Hilfe und hervorragende Arbeit geleistet“, so die Landrätin.

Die Ausgangslage: Früher wurde die Fläche für den Wein- und Obstbau genutzt. Doch seit einigen Jahren ist das Gebiet stark mit Brombeeren, Schlehe und Wildrosen zugewachsen, dazwischen befindet sich immer noch Streuobstwiesenrelikte. „Wir möchten gerne die kleinräumige Struktur mit Streuobstwiesen und Grünland wieder herstellen“, erklärt Riedmaier. Und die Zauneidechse, die Schlingnatter sowie diverse Schmetterlings- und Heuschreckenarten sollen wieder einen guten Lebensraum erhalten.

Nach der Bewilligung sollen die entsprechenden Flächen angekauft bzw. angepachtet werden. Anschließend müssen diese gesäubert und eingezäunt werden. Alte Bäume sollen möglichst erhalten bleiben. Der Viehauftrieb ist im Sommer 2014 geplant. „Auf dieses Ereignis sind wir schon sehr gespannt. Nun geht es darum energisch und konstruktiv darauf zu zuarbeiten“, so Riedmaier abschließend. (kv)

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