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Badepark Wörth öffnet wieder seine Pforten – ausgefeiltes Konzept erarbeitet

11. Juni 2020 | Kategorie: Allgemein, Kreis Germersheim, Regional

V.l.: Landtagsabgeordnete Dr. Katrin Rehak-Nitsche, Beigeordneter Rolf Hammel und der stellvertretende Betriebsleiter Volker Knoll.
Fotos: Pfalz-Express/Steinbrecher

Wörth – Am Mittwoch besuchte die Landtagsabgeordnete Dr. Katrin Rehak-Nitsche (SPD) den Badepark Wörth, um sich persönlich ein Bild vom Stand der Vorbereitungen und des Hygienekonzepts zu machen, bevor eine Wiedereröffnung erfolgen kann.

Über die Maßnahmen informierten sie der erste Beigeordnete Rolf Hammel und der stellvertretende Betriebsleiter Volker Knoll.

Reduzierte Besucherzahlen und Online-Ticketbuchung

Der Badepark öffnet am 15. Juni 2020 für Vereine und am 27. Juni 2020 für die Allgemeinheit, täglich von 9 bis 19 Uhr. Der Frühbadetag freitags entfällt.

Erste sichtbare Veränderungen gibt es schon im Eingangsbereich, der komplett umgestaltet wird: Besucher gelangen künftig durch drei separate Eingänge ins Bad, damit ihre Sicherheit gewährleistet ist.

Der normale Kartenverkauf ist aufgehoben, Buchungen können nur online vorgenommen werden und das ausgedruckte Ticket wird am Eingang gescannt. Somit sind auch die notwendige Begrenzung der Besucherzahlen auf 2250 (vormals über 8000) und eine Reduzierung der Öffnungszeiten von 77 auf 70 Stunden pro Woche gewährleistet.

Auch das Personal muss aufgestockt werden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Das kameragestützte Ticketsystem erfasst nicht nur die Auslastung der Kapazitäten, sondern auch die Anzahl der Personen, die das Bad am Nachmittag wieder verlassen.  Man rechnet mit einem Hauptbetrieb zwischen 10 und 15 Uhr, so dass die entstehenden Freiplätze dann zu einem reduzierten Abendtarif buchbar sind.

Wer Schwierigkeiten mit der Online-Buchung hat oder keinen PC besitzt, kann sich im Rathaus helfen lassen und dort eine Karte kaufen. Dauerkarten sind rechtlich nicht mehr zulässig. Auch Schüler und Studenten sollen zur Hilfe und Beratung eingesetzt werden.

Hier entlang bitte!

Mindestabstand und Laufmarkierungen ist man in Zeiten der Pandemie inzwischen gewöhnt und auch im Schwimmbad sind sie notwendig, um die Abstandsregeln einhalten zu können.

 

Deshalb hat das Team des Badeparks ein Wegekonzept erarbeitet, bei dem ein Rechtslaufgebot herrscht, das durch entsprechende Bodenmarkierungen verdeutlicht wird. Sowohl Rolf Hammel als auch Volker Knoll betonten mehrfach, wie wichtig die Eigenverantwortung der Besucher sei, ohne die so ein Unterfangen nicht möglich sei. Trotzige Zuwiderhandlungen können dann auch schon einmal zum Schwimmbadverweis führen.

Dennoch arbeitet das Team sehr engagiert daran, die Öffnung für die Bürger umzusetzen und ihnen somit ein Stück Lebensqualität zu ermöglichen. Lautsprecherdurchsagen und die Präsenz von Security-Kräften sollen Hilfestellung geben.

In den Schwimmbecken sorgen klar abgetrennte Bahnen dafür, dass sich die Badegäste nicht gegenseitig ins Gehege kommen. Einsteigs- und Ausgangsbereiche werden getrennt markiert.

Das Wellenbecken stellt möglicherweise eine Herausforderung im Hinblick auf eine eventuell zu hohe Nutzerzahl dar – da soll die Maxime learning by doing zeigen, ob die Besucher genügend Eigenverantwortung beweisen und die Inbetriebnahme machbar sein wird.

Eine Virusgefährdung im Wasser ist nach derzeitigem Kenntnisstand durch Chlorgaben ausgeschlossen. Auch eine neue Chlorgasanlage wurde angeschafft.

 

Die Abstandshaltung im Liegebereich dürfte unter Appell an die Eigenverantwortung kein Problem sein. Der Badepark bietet mit 116.725 Quadratmeter Platz für 11.000 Personen, eine Zahl, die extrem unterschritten werden muss.

Sanitäre Einrichtungen und Sammelumkleiden

Aus seuchenhygienischen Gründen werden diese Einrichtungen (Sammelduschen) mit Trennwänden ausgestattet. Gemeinschaftsumkleidekabinen sollen nur für Familien, ansonsten einzeln benutzt werden. Getrennte Eingangs- und Ausgangsbereiche wird es auch hier geben.

Essen und Trinken

Getränke und Essen können an der Theke erworben werden, müssen dann aber mit an den Liegeplatz genommen werden.

Tische und Stühle im vorderen Bereich wurden entfernt, denn ein Verzehr von Lebensmitteln in diesem Bereich würde eine Bedienung erforderlich machen, was einen weiteren Kostenfaktor darstellt.

Instandssetzungsarbeiten

Neben den vielfältigen Hygienemaßnahmen werden derzeit auch gebrauchsbedingte Schäden in den Badebecken und der Dachkonstruktion (Fliesen / Dachbalken)  ausgebessert.

Fazit

Eine Anlage wie den Badepark in Pandemiezeiten wieder zu öffnen, ist eine andere Größenordnung als bei einem „gewöhnlichen“ Freibad – schließlich ist der Badepark Wörth das drittgrößte Bad in Rheinland-Pfalz.

Es zeugt von viel Verantwortung, wie das Konzept umgesetzt wird. Die Beteiligten betonten, dass die einzelnen Zahlen flexibel gehandhabt werden sollen. Die Erfahrungswerte werden zeigen, wo Korrekturen nach unten oder oben vorgenommen werden müssen, da eine Pandemie für alle eine neue Erfahrung darstellt.

Trotz der finanziellen Mehrbelastung und der gleichzeitigen Einbuße an Einnahmen zeigten die Verantwortlichen eine positive Sichtweise  und machen einen tatkräftigen Schritt nach vorne, um den Bürgern den Badespaß wieder zu ermöglichen. Rehak-Nitsche zeigte sich am Ende des Rundgangs sehr beeindruckt von der Umsichtigkeit und dem Engagement des Badepark-Teams. Sie brachte ihre Anerkennung für den Einsatz und die Kreativität aller Beteiligten zum Ausdruck. (hest)

 

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