Donnerstag, 25. April 2024

Ambulante Pflege oder Pflegeheim: So sollten Angehörige entscheiden

24. September 2022 | Kategorie: Allgemein, Familie, Gesundheit, Ratgeber

Quelle: congerdesign via pixabay.com

Niemand möchte daran denken, doch früher oder später kann es passieren, dass die eigenen Eltern oder andere Familienangehörige zum Pflegefall werden. Ist dies der Fall, müssen viele Entscheidungen getroffen werden. Was sollten Angehörige am besten tun?

Ambulante Pflege: So populär ist die Pflege zu Hause

Von ambulanter Pflege spricht man dann, wenn die Pflege eines Pflegefalls zu Hause stattfindet. Meist wird er durch Angehörige betreut, die entweder eine polnische Pflegekraft oder einen Pflegedienst zur Entlastung engagieren. Denn allein sind all die anfallenden Aufgaben meist nicht zu bewältigen. Dabei können Pflegebedürftige in ihren eigenen vier Wänden bleiben und müssen nicht in einem Pflegeheim umziehen.

Darin liegt auch der erste große Vorteil der Pflege zu Hause: Pflegebedürftige bleiben in ihrem gewohnten Umfeld und können weiterhin Kontakte zu Nachbarn und Freunden pflegen. Zudem bleiben sie länger selbstständig, da sie einzelne Tätigkeiten im Haushalt weiterhin übernehmen können. Auch wenn das nur ein Bruchteil dessen ist, was sie früher geschafft haben, sind dies genau die Dinge, die auch im Alter noch fit halten.

Ein weiterer Vorteil der ambulanten Pflege ist, dass Angehörige es in der Hand haben, von wem die Person gepflegt wird. Wer sich eine Pflegekraft ins Haus holt, die vielleicht sogar auch noch dort wohnt, schafft damit ein Mittel gegen Einsamkeit, welche ein großes Thema im Alter ist. Hier geht es weniger anonym wie in einem Pflegeheim zu, weshalb es auch der Wunsch vieler älterer Menschen ist, ihren Lebensabend zu Hause verbringen zu dürfen.

Pflegeheim: Diese Vorteile bieten Einrichtungen

Im Gegensatz zur ambulanten Pflege steht das Pflegeheim. Es gibt viele Einrichtungen, die sich auf die Pflege von betagten und pflegebedürftigen Personen spezialisiert haben. Da sich mehrere Pflegefälle in einer Einrichtung befinden, sind ältere Menschen hier unter sich. Sie haben mit Gleichaltrigen zu tun, was große Vorteile wie Verständnis mit sich bringt. Es kann jedoch auch nachteilig sein – besonders dann, wenn viele verwirrte oder demente Personen zusammenkommen. Nicht selten ist dies für Pflegebedürftige eine Belastung.
Zudem erhalten Personen im Pflegeheim eine Rundum-Betreuung. Ganz egal, wann jemand benötigt wird: Es ist immer Personal vor Ort, das schnell und kompetent Hilfe leisten kann. So ist im Notfall immer jemand mit medizinischem Fachwissen da. Hier gibt es jedoch bereits Veränderungen: Es gibt immer weniger Pflegepersonal.

Kostenfrage: Welche Form der Pflege ist günstiger?

Für den Fall, dass man eines Tages pflegebedürftig wird, ist die Pflegeversicherung da. Diese greift dann, wenn man einen bestimmten Pflegegrad erreicht und Maßnahmen ergriffen werden müssen. So springt die Versicherung zum Beispiel dann ein, wenn es um die Kosten für ein Pflegeheim geht. Doch auch dann, wenn man sich für eine ambulante Pflege entscheidet, übernimmt die Pflegeversicherung einen Teil.

Die Frage ist jedoch: Welche Form der Pflege ist kostengünstiger? Denn die Pflegeversicherung zahlt Geld nur bis zu einem gewissen Betrag. Die vollen Kosten werden bei keiner Form der Pflege getragen. So bedarf es immer einer Zuzahlung durch die Angehörigen oder aber der pflegebedürftigen Person.

Grundsätzlich gilt: Die ambulante Pflege ist nach wie vor die günstigere Methode. Ein Platz im Pflegeheim ist nicht nur schwer zu bekommen, sondern kostet auch jede Menge Geld. Da sich jedoch viele Angehörige mit dieser Aufgabe überlastet fühlen, sind sie auf einen Pflegedienst oder eine 24-Pflegekraft angewiesen. Wie sieht es hier mit den Kosten aus?

Besonders populär ist es, Pflegepersonal aus Osteuropa zu engagieren. Polnische Pflegekräfte sind nicht nur hervorragend ausgebildet und hilfsbereit – sie sind auch wesentlich günstiger als ein Aufenthalt im Pflegeheim. So lassen sich gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die pflegebedürftige Person ist nicht einsam, bekommt rund um die Uhr Unterstützung und Angehörige können die Belastung psychisch und finanziell viel besser tragen. Somit tendieren immer mehr zur ambulanten Pflege mit Unterstützung.

Fazit: Welche Form der Pflege ist am besten?

Für welche Form der Pflege man sich im individuellen Fall entscheiden sollte, hängt stark von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen ist da der Pflegegrad, doch auch die Verfügbarkeit der Angehörigen spielt eine Rolle. Natürlich ist es auch eine finanzielle Sache – nicht jeder kann sich einen Aufenthalt im Pflegeheim leisten. Andere wiederum haben Angehörige, die nicht in der gleichen Stadt wohnen und dafür lieber für eine Pflegeeinrichtung aufkommen. Ganz gleich, wie man sich entscheidet: Diese Entscheidung sollte immer mit der pflegebedürftigen Person selbst abgestimmt werden, damit der Lebensabend so gut es geht nach eigenen Wünschen verbracht werden kann.

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