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Aktuelle Flüchtlingssituation in Haßloch – Dezernent Trösch: „Im Ort herrscht gute Stimmung“

27. August 2018 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Regional

Die Gemeinschaftsunterkunft in der Gottlieb-Duttenhöfer-Straße.
Foto: red

Haßloch. Die freiwillige Ausreise des in Haßloch untergebrachten Somaliers hatte kürzlich erneut für Schlagzeilen gesorgt.

Vor diesem Hintergrund lud der zuständige Beigeordnete Ralf Trösch zu einem Pressegespräch. Beleuchtet wurde die aktuelle Flüchtlingssituation sowie die neue Flüchtlingsunterkunft in der Gottlieb-Duttenhöfer-Straße 77 und im St. Gallus-Weg.

Im Haßlocher Rathaus sieht man die Situation entspannt.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Auch die Leiterin der Abteilung Bürgerdienste Christine Behret sowie Esin Ceytin (Koordinierung Wohnungen) standen als Gesprächspartner zur Verfügung. Die Abteilung Bürgerdienste ist für das Ordnungsamt und Obdachlose, zwei Dezernatsleiter für die Abteilung zuständig.

Seitens der Gemeinde und der Kreisverwaltung habe man die Sache „ruhig und unaufgeregt“ behandelt, so Trösch. Alle Vorgaben seien umgesetzt und auch die dezentrale Unterbringung gewährleistet gewesen. „Wir können in Haßloch nicht von „Ausländerkriminalität sprechen“, sagte Trösch.

Im Ort herrsche eine gute Stimmung, die man sich nicht „kaputt“machen lassen will. Einige Protagonisten schürten Ängste, so Trösch. Der somalische Flüchtling sei unauffällig gewesen. Schon länger war klar, dass der Somalier zurück gehen würde. Es sei aber nicht einfach gewesen eine Flugreise zu organisieren, denn es musste gewährleistet sein, dass eine Begleitperson gleich wieder zurück reisen konnte.

Momentan sind acht Somalier ausreisepflichtig; da müsse aber „die große Politik ihre Hausaufgaben machen, so Trösch. Und deutliche Worte sprechen. Als Kommune sei man die unterste Kette, man wolle Landtagsabgeordnete ansprechen und mit Minister Lewentz (SPD) ein Gespräch führen, kündigte Trösch an.

163 Flüchtlinge aus 16 verschiedenen Ländern leben zur Zeit in Haßloch, davon 80 „Einzelreisende“. Afghanen und Syrer bilden die größte Gruppe, dann Pakistan, Sudan und andere. Eine Person kann nicht zugeordnet werden, ihre Herkunft ist „unklar“.

Die beiden Unterkünfte im St. Gallusweg und in der Bahnhofstraße seien gekündigt und dem „Wohnungsmarkt zurück gegeben“ worden. Offensichtlich gab es dort Probleme und Beschwerden der Anwohner.

In 22 Standorten in 41 Wohneinheiten sind Flüchtlinge und Obdachlose untergebracht, erklärt der Beigeordnete. Die Gemeinschaftsunterkunft in der Gottlieb-Duttenhöfer-Straße soll im September bezogen werden. Ganz langsam wolle man dies angehen und zunächst zwei Familien und acht Einzelpersonen dort unterbringen, so Trösch.

Zu jeder Wohneinheit gehört eine Küchenzeile.
Foto: red

Die Familien bestehen jeweils aus fünf bis sechs Personen. „Kümmerer“ werden sich um die Flüchtlinge, wie der Name schon sagt, kümmern und sie unterstützen.

Alle Räume sind jetzt eingerichtet – die Wohnungen haben eine Küchenzeile und Waschmaschine. In den Einzel-Appartements gibt es aus Sicherheitsgründen keine Kochplatten. Die Sanitäranlagen sind gemeinsam zu nutzen.

Wohneinheit in der Gottlieb Duttenhöfer Straße.
Foto: red

„Wir haben aus Erfahrung gelernt und vorgesorgt“, sagt der Dezernent. Eine vernetzte Brandschutzanlage mit direktem Draht zur Feuerwehr habe „sehr viel Geld gekostet“. Die Haßlocher Wehr hat sich im Vorfeld mit dem Objekt vertraut gemacht. Im Übrigen hat man sich Tipps aus Neustadt und den dortigen Unterkünften geholt.

Asylbewerber dürfen an Integrationskursen teilnehmen, berichtet Esin Ceytin, die den Bereich Wohnungen für Flüchtlinge koordiniert. Viele stünden schon im Praktikum oder in Ausbildung. „Die Betriebe sind offener geworden“, freut sie sich. (desa)

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3 Kommentare auf "Aktuelle Flüchtlingssituation in Haßloch – Dezernent Trösch: „Im Ort herrscht gute Stimmung“"

  1. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    ‚„Wir können in Haßloch nicht von „Ausländerkriminalität sprechen“, sagte Trösch.‘

    Wir können in ganz Deutschland nicht von Ausländerkriminalität sprechen. Ein Riesenproblem ist sie trotzdem.

    Ob es im Seniorenheimen auch „eine vernetzte Brandschutzanlage mit direktem Draht zur Feuerwehr“ gibt , die „viel Geld gekostet“ hat?

    • Heiner sagt:

      Nein. Weil selbst komplett senile Alte nicht so blöd sind und Feuer legen in der eigenen Hütte.

      • Chris sagt:

        „Ob es im Seniorenheimen auch „eine vernetzte Brandschutzanlage mit direktem Draht zur Feuerwehr“ gibt , die „viel Geld gekostet“ hat?“
        Falls diese Seniorenheime die brandschutztechnischen Anforderungen des Landes RLP erfüllen, dann sollten sie schon sowas haben.

        „Weil selbst komplett senile Alte nicht so blöd sind und Feuer legen in der eigenen Hütte.“
        Ca. 50mal pro Jahr brennt es alleine in deutschen Seniorenheime. Ca. 20 Menschen sterben dadurch jedes Jahr. Von den Bränden werden geschätzt ca.30% fahrlässig durch die Bewohner verursacht. Dunkelziffer vermutlich noch deutlich höher.
        Und Privathäuser von Senioren sind in diesen Zahlen noch nicht mit drin.