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AfD-Funktionäre kritisieren Björn Höcke – ALFA: „Scheinheilig“

19. Dezember 2015 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Für Björn Höcke wird die Luft dünn. Foto: dts Nachrichtenagentur

Für Björn Höcke wird die Luft dünn.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Nachdem die Parteivorsitzende Frauke Petry am Freitag in Parteigremien erstmals offen den Rücktritt des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke angestrebt hatte, haben gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (F.A.S.) weitere Funktionäre der Partei Kritik an Höcke geübt.

Der bayerische Landesvorsitzende Petr Bystron sagte, Höcke habe nun „die Chance, der Partei zu zeigen, dass er ihr nicht schaden will“. In der Partei herrsche die Meinung vor, dass Höckes bisherige Äußerungen – etwa zur evolutionären Entwicklung von Afrikanern – „keine Ausrutscher“ gewesen seien.

„Wenn er solche Sachen verbreiten will, muss er sich eine andere Plattform suchen“, sagte Bystron. Der AfD-Fraktionsvorsitzende in Hamburg, Jörn Kruse, sagte, Höckes Äußerungen seien „eindeutig rassistisch“ gewesen.

Er kritisierte, dass sich vor diesem Hintergrund viele Funktionsträger weiter „taktisch“ verhielten, und nicht schärfer gegen Höcke vorgingen. „Die Partei muss nach außen deutlich machen, dass wir die rassistischen Äußerungen von Höcke nicht dulden können“, sagte Kruse.

Es müsse einen „öffentlichen Aufruhr“ geben.

Auch Brandenburgs Landesvorsitzender Alexander Gauland, der Höcke bisher geschont hatte, „wäre gut beraten, sich von Höcke zu distanzieren, um Schaden von der Partei abzuwenden“. Höcke sei schließlich ein „Wiederholungstäter“.

ALFA: „Scheinheilig“

Das ehemalige AfD-Führungsmitglied und nun ALFA-Europaabgeordneter Hans-Olaf Henkel äußerte sich ebenfalls zu den Geschehnissen:

„Die AfD-Spitze ist nicht nur nach rechtsaußen abgedriftet, sie ist auch scheinheilig. Nicht nur Höcke, auch Petry sollte zurücktreten. Sie war es, die das noch unter Lucke angeordnete Parteiordnungsverfahren gegen Höcke mit dem Ziel seines Parteiausschlusses niedergeschlagen hat, nur um sich die Unterstützung der Rechtsaußen in der AfD zu sichern.

Zu den Landtagswahlen im März 2016 versucht sich diese Wölfin nun im Schafspelz zu zeigen. Darauf werden die Wähler nicht hereinfallen!“

(red/dts Nachrichtenagentur)

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Ein Kommentar auf "AfD-Funktionäre kritisieren Björn Höcke – ALFA: „Scheinheilig“"

  1. JohnnyB sagt:

    Das sich diese Bedeutungslose, in der Versenkung verschwundene Allianz für Forstschnitt und Abbruch zu Worte melden muss, ist eher der Neid auf die In der Sonntagsfrage der letzten Wochen erreichten 10 % der AFD. Dieses Level wird die ALFA nie erreichen. Tatsächlich ist es sogar schon so weit, dass ALFA Mitglieder beim sammeln der Unterstützerunterschriften für die AFD mitgeholfen haben.