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ZDF-Journalist Herles: „Es gibt Anweisungen von oben“

29. Januar 2016 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Foto: pfalz-express.de

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Berlin – Der Journalist und Publizist Wolfgang Herles, der jahrelang für das ZDF in leitenden Positionen tätig war, hat konstatiert, dass es im Sender „Anweisungen von oben“ gebe.

„Auch im ZDF sagt der Chefredakteur, `Freunde, wir müssen so berichten, dass es Europa und dem Gemeinwohl dient`. Und da muss er in Klammer gar nicht mehr dazu sagen, `wie es der Frau Merkel gefällt`“, so Herles am Freitag im „Deutschlandfunk“.

Solche Anweisungen habe es auch früher schon gegeben. „Es gab eine schriftliche Anweisung, dass das ZDF der Herstellung der Einheit Deutschlands zu dienen habe. Wir durften damals nichts Negatives über die neuen Bundesländer sagen – heute darf man nichts Negatives über die Flüchtlinge sagen – das ist Regierungsjournalismus“.

Wolfgang Herles war in den 1980er Jahren stellvertretender Hauptredaktionsleiter Innenpolitik beim ZDF und Leiter des Bonner Hauptstadtstudios.

In den letzten Jahren engagiert er sich beim ZDF im Bereich von Kultursendungen.  (dts Nachrichtenagentur) 

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4 Kommentare auf "ZDF-Journalist Herles: „Es gibt Anweisungen von oben“"

  1. Hans-Günter Gerstle sagt:

    Keine Überraschung. Aber doch, endlich bricht ein namhafter und allseits bekannter Journalist sein jahrelanges Schweigen. Hr. Herles, auch wenn Ihre Beichte relativ spät kommt, vielen Dank dafür, dass Sie Ihr Schweigen endlich brechen. Was alle nur erahnen konnten, jetzt ist es aus berufenem Munde öffentlich geworden. Unsere Mitbürger sind jahrzehntelang durch die staatlichen zwangsfinanzierten Medien mittels der GEZ-Gebühr erst mal abgezockt und dann medial hinters Licht geführt und verführt worden. Jahrelang werden uns filtrierte und zensierte Nachrichten untergejubelt, um so langfristig mit eigenen persönlichen Denkmustern regierungsfreundlich ausgerichtet zu werden. Das ist eine Schande für unser Land und kennt man so nur von totalitären Staaten, die auf diese Art und Weise Ihr Volk auf Linie und in Schach halten wollen. Nicht anders ist es zu verstehen, dass trotz allem Übel und Fehlentwicklungen der deutsche Michel immer noch satt und zufrieden zuhause auf seinem Sofa sitzen bleibt, während die Menschen in unseren Nachbarstaaten bei ähnlichen Verhältnissen sofort mit Protest auf der Straße sind. Die zwangsfinanzierten GEZ-Rundfunkgebühren für regierungstreue Fernsehsender und andere Medien sind deshalb sofort einzustellen, weil schon lange keine Unabhängigkeit und Neutralität mehr in der Berichterstattung vorliegt. Die letzten Beweise dafür hallten ja gerade in den letzten Tagen noch durchs Land. SPD und Grüne erpressten den SWR, weil diese zusammen mit der AfD nicht an den politischen Talkrunden teilnehmen wollten, das war auch hier im Pfalz Express zu lesen. Jetzt plötzlich sollen die Talkrunden doch mit allen stattfinden, das ist an Heuchelei kaum mehr zu überbieten. Merkt Euch deshalb liebe Leser wie es der bekennende Freidenker und Autor Andreas Popp so treffend formuliert „die Nachrichten sind nachgerichtet und Sie sollen sich danach richten“. Mehr muss man dazu nicht sagen. Haben Sie alle alle ein schönes Wochenende.

  2. Danny G sagt:

    Nun ja….wie war das noch mal ???

    Lügenpresse ?? … ahh Lügenpresse !!

    Zitat Wikipedia:
    „Im Januar 2015 wurde der Begriff von der Sprachkritischen Aktion Unwort des Jahres zum „Unwort des Jahres 2014“ gewählt.“

    Schauen wir mal. Wenn es so weitergeht wird im Jahre 2017 das Wort „gleichgeschaltete Presse“ dann vielleicht zum Wort des Jahrzehnts.

    Italien 1922: “ Er baute dann schrittweise mit einem Ermächtigungsgesetz, Verbot der übrigen Parteien, Aufhebung der Bürgerrechte und Pressefreiheit,“
    Deutschland 1933:“Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gleichschaltung der Massenmedien, insbesondere der Zeitungen und Zeitschriften und die Aufhebung der Pressefreiheit.“
    DDR 1949:“Mit der Gründung der DDR 1949 war die „Gleichschaltung“ der Presse und die Verstaatlichung der Medien und Druckereien soweit abgeschlossen, dass die Vorzensur abgeschafft und durch subtilere Formen der Zensur abgelöst wurde.“
    Nordkorea 2014:“Die Medien in Nordkorea werden vom Staat stark zensiert und kontrolliert. Die zentrale, nordkoreanische Nachrichten-Agentur ist die „KCNA“ (Korean Central News Agency), die auch nicht zensurfrei arbeiten kann. Journalisten müssen bei ihrer Arbeit einen „permanenten Informationsplan“ befolgen.“
    Deutschland 2015:-> siehe Artikel oben…

    Irgendwie kommt mir das alles nicht mehr demokratisch vor.

    Nicht daß der größte Teil der denkenden Bevölkerung das nich schon wusste/ahnte.
    Trotzdem wurde und wird man, wenn man von Pressezensur redet, grundsätzlich in die rechte Ecke gestellt…

  3. Andreas von Oyten sagt:

    Diese „Anweisung“ gibt es tatsächlich für das ZDF. Sie findet sich in den Programm-Richtlinien, die die Ministerpräsidenten aller deutschen Bundesländer im Rundfunkstaatsvertrag beschlossen haben: http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/26892758/3/data.pdf
    Ähnliche „Anweisungen“ gibt es auch für die ARD-Anstalten in den jeweiligen Programm-Grundsätzen. Da findet man dann auch so verwerfliche diktatorische Anweisungen wie „Gleichnerechtigung der Geschlechter“ oder ähnliche Vorschriften, die man fast wortwörtlich auch im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland nachlesen kann.
    Herr Herles hat es offenbar nicht verkraftet, daß er als Rentner nicht mehr überall mit entscheiden kann.