Bericht: BND-Doppelagent bekam Anweisungen aus US-Botschaft in Berlin

4. Juli 2014 | Kategorie: Nachrichten

Dach der US-Botschaft in Berlin.
Foto: über dts Nachrichtenagentur

Berlin – Der wegen Spionage für einen ausländischen Nachrichtendienst verhaftete Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND) erhielt seine Anweisungen nach einem Bericht von „Bild“ offenbar direkt aus der US-Botschaft in Berlin.

Demnach soll der BND-Mitarbeiter die US-Botschaft nach eigenen Angaben bereits im Jahr 2012 per E-Mail kontaktiert und dabei „interessante BND-Dokumente angeboten“ haben.

Die Botschaft habe sich danach mit ihm in Verbindung gesetzt und zu einer Kooperation bereit erklärt. Dabei sollen ihm für entsprechende Geheimdokumente auch Informationshonorare in Aussucht gestellt worden sein.

Die Ermittler von Staatsanwaltschaft und Polizei gehen deswegen inzwischen auch von „finanziellen Vorteilen“ als mögliches Hauptmotiv für die Doppelagenten-Tätigkeit des BND-Mannes aus, heißt es in dem Bericht weiter. 

Bei drei konspirativen Treffen mit US-Geheimdienstmitarbeitern soll der BND-Mitarbeiter, der im mittleren Dienst des deutschen Auslandsgeheimdienstes in der technischen Unterstützung tätig war, seinen Kontaktpersonen Hunderte Geheimdokumente für insgesamt 25.000 Euro verkauft haben.

Unter den Dokumenten befinden sich nach Informationen der Zeitung unter anderem auch mindestens drei Dokumente mit Bezug zum NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages.

Das erste Treffen des BND-Mitarbeiters mit Vertretern der US-Geheimdienste fand in Salzburg, die beiden w eiteren Treffen ebenfalls in Österreich statt. Bei dem ersten und dem dritten Treffen soll der BND-Mitarbeiter jeweils 10.000 Euro und beim zweiten Treffen 5.000 Euro als Informationshonorar kassiert haben. Ein viertes Treffen mit US-Geheimdienstmitarbeitern sei für den 9. Juli in Prag verabredet gewesen.

Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung und der Wohnung seiner Lebensgefährtin stellten die Ermittler der Staatsanwaltschaft und der Polizei nach Informationen der Zeitung sowohl den fraglichen USB-Stick als auch weitere Dokumente sowie den Privatrechner des Mannes sicher. Noch unklar ist, ob der Verdächtige weitere BND-Dokumente besessen hat.

(dts Nachrichtenagentur)

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