Kabul – Der Bombenanschlag von Kabul mit 160 Toten und mehr als 450 Verletzten am Mittwoch vergangener Woche sollte offenbar gezielt die deutsche Botschaft treffen.
Einem aufmerksamen Wachmann sei es zu verdanken, dass die deutschen Diplomaten und ihre Mitarbeiter durch splitternde Scheiben nur Schnittwunden erlitten, berichtet der „Focus“ unter Berufung auf ein erstes Fazit deutscher Sicherheitsbehörden, die den schwersten Anschlag seit 2001 in der afghanischen Hauptstadt untersuchen.
Der Mitarbeiter einer britischen Firma habe um 8:30 Uhr Ortszeit im dichten Morgenverkehr einen roten Tanklaster angehalten, der Zufahrt zur Botschaft verlangte. Nach dem Grund befragt, habe der Fahrer gesagt, er müsse Altwasser in der deutschen Botschaft abpumpen.
Nachfragen des Wachpostens über Funk hätten ergeben, dass ein Tankeinsatz in der Botschaft nicht vereinbart worden sei. 20 Personen- und Objektschützer der Bundespolizei und des Bundeskriminalamts innerhalb der Botschaft hätten daraufhin zu größter Vorsicht geraten.
Als der Hausmeister zu dem nur 50 Meter von der Einfahrt stehenden Tanklaster gehen wollte, um die Lage zu klären, habe der Attentäter die 1.000 Kilogramm schwere Sprengladung gezündet.
„Wäre der Tanklastzug auf den Vorhof der Botschaft gelangt und dort explodiert, dann wären alle Menschen in dem Gebäude getötet worden“, sagte ein hoher Berliner Regierungsbeamter dem „Focus“. (dts Nachrichtenagentur)

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