Freitag, 26. April 2024

Vierte Nacht in Folge Randale in Hamburg – Steinmeier macht sich Bild von der Lage

9. Juli 2017 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Foto: dts Nachrichtenagentur

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Hamburg  – Im Zuge der Proteste gegen den G20-Gipfel ist es am Samstagabend die vierte Nacht in Folge zu Ausschreitungen gekommen.

Im Bereich Neuer Pferdemarkt seien Einsatzkräfte aus einer größeren Personengruppe angegriffen worden, teilte die Polizei mit. Mehrere Personen wurden festgenommen, darunter ein Randalierer, der mit einer Zwille auf Polizisten geschossen hatte.

Auch eine italienische EU-Abgeordnete wurde von Einsatzkräften in Gewahrsam genommen, später aber wieder entlassen. Weitere Details gab die Polizei dazu nicht bekannt.

Zuvor hatten rund 50.000 Menschen weitestgehend friedlich unter dem Motto „G20 not welcome“ protestiert. Lediglich seien auf dem geplanten Marschweg in Höhe Millerntorplatz wiedererkannte Straftäter von Einsatzkräften aus dem Aufzug geholt worden, so die Polizei.

Einzelne gewaltbereite Demonstranten warfen daraufhin mit Flaschen auf Polizisten, worauf die Einsatzkräfte mit Schlagstöcken und Wasserwerfern antworteten. Vier Beamte zogen sich dabei leichte Verletzungen zu, blieben jedoch dienstfähig. Ob und wie viele Protestler verletzt wurden, war erneut unklar.

Steinmeier „schockiert und fassungslos“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich über das Ausmaß der Gewalt bei Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg „schockiert und fassungslos“ gezeigt. „Ein solches Ausmaß an Gewalt haben wir bei Demonstrationen in Deutschland in den letzten Jahren noch nicht erlebt“, sagte Steinmeier am Sonntag in Hamburg.

Zuvor hatte er mit dem Führungsstab der Polizei sowie mit Polizisten einer Einsatzhundertschaft gesprochen. Diejenigen Beamten, die beim G20-Einsatz schwerer verletzt wurden, hatte er im Bundeswehrkrankenhaus besucht. Er habe den Einsatzkräften seinen Dank ausgesprochen, so Steinmeier.

Der Bundespräsident hatte auch die von den Krawallen besonders betroffenen Gebiete besucht und mit Anwohnern gesprochen. Das, was er gesehen habe, mache ihn „fassungslos“, sagte der Bundespräsident. Die Randalierer hätten eine „maßlose Zerstörungswut gegen Einsatzkräfte aller Art und auch gegen das Eigentum von Bürgern“ an den Tag gelegt.

Die Einsatzkräfte hätten nicht nur ihren Dienst gemacht, um die Sicherheit in der Stadt zu gewährleisten, sondern das Recht auf Versammlungsfreiheit geschützt.

Steinmeier dankte der Polizei, dem Hamburger Senat und dem Hamburger Ersten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Dieser hatte Steinmeier bei seinem Hamburg-Besuch begleitet und Vorwürfe gegen die Polizei zurückgewiesen. Die Polizei habe „alles richtig gemacht“, sagte Scholz am Sonntag.

(dts Nachrichtenagentur/red)

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