Freitag, 26. April 2024

Regen kein Problem: Waldbegehung in Rheinzabern – Faszinierendes im Geäst

28. April 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim
Revierförster Matthias Reis erklärt Gefahren entlang des Radweges, die von Bäumen ausgehen. Fotos: Beil

Revierförster Matthias Reis erklärt Gefahren entlang des Radweges, die von Bäumen ausgehen.
Fotos: Beil

Rheinzabern – Unterm Schirme tief im Tann, beginnt ein bekanntes Gedicht von Christian Morgenstern, in dem durch die Zweige reicher Regen rinnt.

Ähnliches mag so mancher der gut 20 Personen, darunter einige Ratsmitglieder, empfunden haben, die sich mit Revierförster Matthias Reis vom Forstamt Bienwald auf eine interessante Exkursion durch den Rheinzaberner Bauernwald machten.

Mit diesem Termin wollte sich der neue Revierleiter der Öffentlichkeit vorstellen und das Auge auf forstwirtschaftliche Zusammenhänge lenken. Mit dabei waren Jagdpächter Stefan Schmitz, Fortsamtsmitarbeiter Ronny Schmitt sowie Sicherheitsbeauftragter Raymund Broßart.

Holzproduktion, Naturschutz, Grundwasserschutz, Freizeitnutzung, Jagdrevier, Waldkindergarten, Wander- und Radwege sowie Straßen ergeben eine interessante Nutzungskonstellation, aber auch -konflikte.

Revierleiter Reis erklärte den Aufbau des Waldes, zeigte aber auch auf, wo Verkehrssicherungsmaßnahmen getroffen und sogar Bäume gefällt werden müssen.

Anstatt aber teure Astungen mit dem Hubsteiger durchzuführen, will der Revierleiter notwendige Fällungen vornehmen, um durch Holzvermarktung auch die Kosten zu erwirtschaften.

Der Förster wies dabei auf die Verkehrssicherungspflicht des Waldbesitzers hin und warb um Verständnis. Tatsächlich wird der Bauernwald vielfach frequentiert, so dass gehandelt werden muss. Vorbereitend hatte Matthias Reis die Bäume markiert, von denen Gefahr ausgeht.

Oft sieht dies der Laie nicht, während das geschulte Auge des Försters die Schwachstellen erkennt. Wie im Fluge vergingen anderthalb Stunden Heimatkundeunterricht und brachten prickelnde Wangen.

Längst waren auch die Schirme geschlossen und wie in Morgensterns Gedicht war wunderwürziger Duft zu vernehmen. Dieser kam allerdings nicht vom Waldboden, sondern von einer Hausmacherplatte, die in der PWV-Hütte kredenzt wurde.

Traditionellerweise kehrt man nämlich nach der Flur- oder Waldbegehung zu einem zünftigen Vesper ein. Ortsbürgermeister Gerhard Beil bedankte sich bei allen Teilnehmern und insbesondere bei Förster Matthias Reis. (gb)

An einem Baumstumpf erklärt Förster Reis einige Gründe für die Fällung.

An einem Baumstumpf erklärt Förster Reis einige Gründe für die Fällung.

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen