Berlin – Die Auswertung neuer Handys und SIM-Karten des verstorbenen Spitzels „Corelli“ hat offenbar keine Verbindungen zur rechtsextremen Terrorgruppe NSU ergeben.
Das sei das Ergebnis der Untersuchung, die der ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Jerzy Montag für das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages durchgeführt hat, berichtet das „rbb-Inforadio“ unter Berufung auf den als „geheim“ eingestuften Bericht.
Das Bundeskriminalamt habe dafür insgesamt 22 Mobiltelefone sowie zahlreiche SIM-Karten und andere Speichermedien ausgewertet, die „Corelli“ oder sein V-Mann-Führer beim Verfassungsschutz verwendet hatten.
Dabei hätten sich „keine neuen Bezüge und Erkenntnisse zum NSU-Komplex“ ergeben, schreibt Montag. Ein Jahr, nachdem Montag seinen ersten Untersuchungsbericht zum Fall „Corelli“ vorgelegt hatte, waren beim Bundesamt für Verfassungsschutz bis dahin unbekannte Handys und SIM-Karten aufgetaucht, die der V-Mann genutzt haben soll.
Montag war daraufhin erneut beauftragt worden, der Frage nachzugehen, ob es Hinweise auf Verbindungen zwischen „Corelli“ und dem NSU-Trio oder dessen Unterstützern gibt. In seinem Bericht kritisiert Montag unter anderem, dass es beim Bundesamt für Verfassungsschutz keinerlei Bestimmungen gegeben habe, wie mit ausrangierten Handys oder SIM-Karten von V-Leuten zu verfahren sei, berichtet das „rbb-Inforadio“ weiter. (dts Nachrichtenagentur)
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