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Zentralafrika: Präsident flieht – Hilfsorganisation beginnt mit Rettungsaktion für Ausländer

11. Januar 2014 | Kategorie: Panorama, Weltgeschehen

François Bozizé war von 2003 bis zum Putsch von Michel Djotodia im März 2013 Präsident der Zentralafrikanischen Republik.
Foto: CAR Development Partner Round Table 01(Author:UNDP/ wikimedia commons/ CC-BY-SA-2.0

Bangui  – Der am Freitag zurückgetretene Machthaber der Zentralafrikanischen Republik, Michel Djotodia, hat das Land verlassen. Er traf am Samstag im westafrikanischen Staat Benin ein, um dort Asyl zu suchen, berichtet die BBC. Dort wurde er vom beninischen Außenminister empfangen.

Djotodia hatte am Freitag bei einem Regionalgipfel afrikanischer Staatschefs im Tschad seinen Rücktritt angekündigt, um die ausufernden Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen in seinem Land zu beenden. „Benin heißt ihn willkommen auf Anfrage der Zentralafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft und ist unser Beitrag der Suche nach Frieden in Zentralafrika“, sagte der beninische Außenminister der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Das Ziel, die Gewalt zu beenden,  hat der Rücktritt bislang verfehlt, in der Nacht kam es zu Plünderungen und Gefechten in der Hauptstadt Bangui. Djotodia hatte sich im März vergangenen Jahres mit Hilfe muslimischer Milizen an die Macht geputscht, daraufhin waren die Kämpfe ausgebrochen, bei denen allein seit Dezember über 1.000 Menschen getötet wurden.

In der Zentralafrikanischen Republik beginnt derzeit eine Rettungsaktion für zahlreiche Ausländer.

Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) mitteilte, würden zunächst 800 Menschen aus dem Tschad wieder in ihr Heimatland geflogen. Weiterhin seien Hilfsanfragen aus Niger, Mali, dem Sudan und der Demokratischen Republik Kongo eingegangen. Zudem arbeite die IOM mit dem Senegal, Guinea, Burkina Faso, der Elfenbeinküste, Nigeria und Kamerun zusammen, um den Menschen, die von ihren Regierungen aus Zentralafrika gerettet worden sind, bei der Wiedereingliederung zu helfen.

Insgesamt haben der Organisation zufolge über 60.000 Menschen bei ihren Botschaften in Zentralafrika um Hilfe gebeten, knapp die Hälfte sei bereits von ihren Regierungen ausgeflogen worden.

Seit November gibt es im Land vermehrt Kämpfe zwischen Anhängern des am Freitag zurückgetretenen Interimspräsidenten Michel Djotodia und Anhängern des ehemaligen Präsidenten François Bozizé. Dies ist gleichzeitig auch ein Konflikt zwischen Moslems und Christen. (dts Nachrichtenagentur)

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