Wiedersehen nach 40 Jahren: Deutsche Ringermannschaft der Olympiade 1972 in Edenkoben

18. November 2012 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional, Sport

Einen herzlichen Empfang gab es in der Winzergenossenschaft Edenkoben für die Ringer-Olympia-Auswahl von 1972. Foto: Ahme

Edenkoben. Auf Initiative des Olympia-Ringers Werner Schröter (Schifferstadt) treffen sich die Angehörigen der Ringer-Staffel der Olympiade 1972 noch bis heute in der Sportschule des SWFV in Edenkoben.

Beim 2-tägigen Wiedersehensprogramm wurden gestern die ehemaligen Auswahl-Ringer von Stadtbürgermeister Werner Kastner, der Pfälzischen Weinkönigin Andrea Römmich und der Edenkobener Weinprinzessin Lena Edel in der Winzergenossenschaft Edenkoben begrüßt. Eine Kellerbesichtigung und kleine Weinprobe schlossen sich an.

„Die Pfälzer sind ja ein geselliges Volk. Wir freuen uns, Sie alle in Edenkoben begrüßen zu dürfen“, so Kastner. „Sie haben sich vor 40 Jahren für Deutschland und den Sport mit aller Kraft eingesetzt. Wir Weinprinzessinnen tun das nicht ganz so spektakulär wie Sie“, sagte Edenkobens Weinprinzessin Lena Edel. Auch Weinkönigin Andrea Römmich freute sich, in ihrem Heimatort die Sportler begrüßen zu können.

30 Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik waren der Einladung der Ringerkollegen Werner Schröter, Willi Heckmann und Günter Reiland nach Edenkoben gefolgt. Mit Ausnahme des verstorbenen Super-Ringers Wilfried Dietrich aus Schifferstadt, der zwischen Melbourne 1956 und Mexico City 1968 einmal Gold (in Rom 1960) und je zwei Mal Silber und Bronze gewann, und eines weiteren Ringers, war die Ringer-Equipe fast vollständig in Edenkoben zugegen.

„Es war das erste Treffen nach Olympia, bis wir uns jetzt nach langer Zeit wieder gesehen haben“, freute sich Werner Schröter, der von Schifferstadt aus das Wiedersehen akribisch vorbereitet hatte. Ausgangspunkt war die Sportschule in Edenkoben. Hier sahen sich die Olympia-Teilnehmer auch einen Film über den berühmten Kampf Dietrich gegen Taylor an und tauschten Erinnerungsfotos aus.

Die Frage nach dem fürchterlichen Massaker 1972, bei dem israelische Sportler von palästinensischen Terroristen ermordet wurden, musste natürlich auch gestellt werden. „Wir haben, obwohl wir direkt nebenan gewohnt haben, nur Schüsse gehört und alles Weitere, auch die stümperhaften Anstrengungen der Polizei, im Fernsehen verfolgt“, sagte ein Teilnehmer. Man habe auch damit gerechnet, dass die Spiele nicht weiter gehen könnten.

Nach einer „Open-End-Nacht“ sind die Ex-Ringer heute Morgen ins Ringermuseum nach Schifferstadt aufgebrochen, wo sie von Museumsleiter Jürgen Fouquet empfangen werden. (desa)

 

Ringen

Die Einteilung in je zehn Gewichtsklassen gab es seit London 1948, mit einer Ausnahme, das Superschwergewicht (über 100 kg) wurde erst 1972 eingeführt. Seit 2002 gelten die neuen Gewichtsklassen (bei den Frauen vier, bei den Männern sieben).

Bei Olympia werden Wettkämpfe im Griechisch-Römischen Stil (Griffe bis zur Gürtellinie) und im Freistil (Griffe auch an die Beine und mit den Beinen erlaubt) ausgetragen.

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