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VR Bank Südpfalz erschließt neue Geschäftsfelder und setzt weiterhin auf Präsenz in der Fläche – Wolfgang Wiesner neuer Aufsichtsratsvorsitzender

9. Juni 2016 | Kategorie: Wirtschaft in der Region
Der Vorstandsvorsitzende der VR Bank Südpfalz Christoph Ochs (rechts) und die Vorstandsmitglieder Clifford Jordan (links) und Jürgen Büchler (Zweiter von links) verabschieden Roland Eiswirth (Mitte mit seiner Frau Gabriele) und Max Frey (Zweiter von rechts), die altersbedingt nicht mehr wiedergewählt werden konnten. Foto: red

Der Vorstandsvorsitzende der VR Bank Südpfalz Christoph Ochs (rechts) und die Vorstandsmitglieder Clifford Jordan (links) und Jürgen Büchler (Zweiter von links) verabschieden Roland Eiswirth (Mitte mit seiner Frau Gabriele) und Max Frey (Zweiter von rechts), die altersbedingt nicht mehr wiedergewählt werden konnten.
Foto: red

Landau. Impressionen eines außergewöhnlichen Jubiläumsjahres 2015 eröffneten die diesjährige Vertreterversammlung der VR Bank Südpfalz in der Landauer Jugendstil-Festhalle.

Unter dem Jubiläumsmotto „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“ fasste der Vorstandsvorsitzende der Bank, Christoph Ochs, zusammen, was zahlreiche Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Kreditinstituts Besonderes bewegt haben und erinnerte an den Sternlauf, der vor rund einem Jahr an gleicher Stelle in die Vertreterversammlung mündete.

Das Jahr 2015 habe aber auch aufgrund der volatilen Märkte, des Niedrigzinsniveaus, der regulatorischen Vorgaben der Bankenaufsicht sowie der Digitalisierung hohe Anforderung an die Bank gestellt. So galt es neue Wege einzuschlagen und sich diesen Herausforderungen zu stellen.

Die Bilanzsumme sei im vergangenen Jahr um 7,3 Prozent auf 1,91 Milliarden Euro gestiegen, teilte Ochs den 298 anwesenden Vertretern sowie rund 400 Ehrengästen und Kunden mit. Entscheidend für das Wachstum sei das Kundenkreditvolumen gewesen. Dieses stieg um drei Prozent auf 1,42 Milliarden Euro an.

3.975 Kredite über insgesamt 338,5 Millionen Euro wurden 2015 „sorgfältig vergeben und nicht leichtsinnig gemacht“. Der Durchschnittskredit betrug rund 85.100 Euro. „Man kann mit Recht sagen, dass wir der verlässliche Partner sind, wenn es um Kreditgeschäft hier in der Südpfalz geht“, so der Vorstandsvorsitzende.

„Wir investieren nach wie vor, damit unser Filialnetz leistungsstark bleibt“, blickte Ochs ein Stück weiter auf der Aktivseite. Insgesamt zweieinhalb Millionen Euro hat die Bank 2015 zur Modernisierung ihrer Filialen sowie der Betriebs- und Geschäftsausstattung eingesetzt. Mitte nächsten Jahres solle der Erweiterungsbau der Hauptstelle der Bank in der Waffenstraße bezogen werden können.

1,43 Milliarden Euro, sieben Prozent mehr als im Vorjahr, verwaltet die Bank an Kundengeldern. Ochs zeigte sich stolz darüber, dass die Anleger aus der Region der VR Bank Südpfalz in hohem Maße vertrauen und ergänzte, es seien für Privatanleger keine Negativzinsen geplant. Die hohe Beratungsqualität zahle sich in der Bilanz aus.

In diesem Jahr blickt die Bank auf eine 10-jährige Qualitätspartnerschaft mit dem TÜV Saarland zurück, der die Beratungsbausteine VR-Vermögensplan, das VR-VorsorgeGutachten, die Baufinanzierungsberatung und die Immobilienvermittlung sowie den VR-UnternehmerDialog in regelmäßigen Abständen zertifiziert.

Es sei das Bestreben der Bank, bei allem was getan werde, auf Qualität zu setzen. So auch in den neuen Geschäftsfeldern, wie der Online-Filiale, dem VR-PrivatSekretär, der VR-Hausverwaltung oder dem modifizierten Bereich VR-Immobilien.

Mit dem VR-PrivatSekretär reagiere das Kreditinstitut auf das zurückgehende Geschäft in den Filialen und möchte die Kundenfrequenz wieder erhöhen, in dem die Mitarbeiter vor Ort für die Kunden Schriftverkehr beantworten, Termine bei Behörden und Ämtern vereinbaren oder Bargeld nach Hause bringen. Beim VR-PrivatSekretär „Residenz“ wird die Pflege des Gartens oder die Instandhaltung des Hauses veranlasst.

Auf ebenfalls neuem Terrain bewegt sich der Finanzdienstleister mit der Dienstleistung VR-Hausverwaltung. Die Leistungspalette reiche von der kaufmännischen Hausverwaltung bis zum Hausmeisterservice. „Die Idee kam uns durch unsere vielseitige Arbeit im Schulze-Delitzsch-Carreé“, erläutert Ochs. „Was dort hervorragend funktioniert, bieten wir jetzt überall an. Unserer Dienstleistung wird eine große Qualität unterstellt.“

Aktuell zählt die Genossenschaftsbank 49.551 Mitglieder, 1.322 mehr als im Vorjahr. Ochs rechnet fest damit, dass im Spätjahr die 50.000-Mitgliedergrenze überschritten werde.

Vom Jahresüberschuss in Höhe von 4,83 Millionen Euro sollen vorweg zwei Millionen Euro den Rücklagen zugewiesen werden, was einen Bilanzgewinn von 2,83 Millionen Euro ergibt. Weitere 2,13 Millionen Euro sollen in die Rücklagen eingestellt werden.

Vorstand und Aufsichtsrat der Bank schlugen der Vertreterversammlung vor, 700.000 Euro des Jahresüberschusses als Gewinn an die Mitglieder auszuschütten. 5,6 Prozent Dividende für die ersten 15 Geschäftsanteile; 0,75 Prozent für weitere Anteile. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums im vergangenen Jahr komme eine Sonderdividende von 0,5 Prozent für die ersten 15 Anteile dazu. Die Versammlung stimmte zu.

Einem leicht gestiegenen Zinsüberschuss von 45,8 Millionen Euro (plus 1,6 Prozent) und einem Provisionsüberschuss von 13,7 Millionen Euro (plus 4,6 Prozent) standen Verwaltungskosten von 39,2 Millionen Euro (plus 8,1 Prozent) gegenüber. Verantwortlich für die erhöhten Verwaltungskosten waren Rückstellungen bei den Personalaufwendungen sowie die Neuausstattung der Kunden mit Bankkarten beim Sachaufwand.

Der Erfolg der Bank werde in erster Linie durch die über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getragen, betonte Ochs, und bedankte sich für das Geleistete. „Wir wollen die besten Leute haben. Darum bilden wir sie selber aus“, so der Vorstand und forderte seine Zuhörer auf, engagierte junge Menschen auf die Premium-Ausbildung in seinem Haus aufmerksam zu machen.

343.000 Euro hat die Bank im vergangenen Jahr für regionale Spenden- und Sponsoringmaßnahmen vergeben. Begeistert präsentierte Ochs das neu eingerichtete Crowdfunding-Portal zur Unterstützung von Vereinen und Institutionen in der Region: „Mit unserer neuen Plattform leisten wir Hilfe zur Selbsthilfe – eine urgenossenschaftliche Idee. Wir bringen Projekte und Förderer zusammen und legen selbst noch zehn Euro pro Spende drauf.“

Zum letzten Mal leitete Aufsichtsratsvorsitzender Roland Eiswirth (Kuhardt) die Versammlung. Wegen Erreichens der Altersgrenze war eine Wiederwahl nicht möglich. Eiswirth gehörte seit 1991 dem Aufsichtsrat der Bank an und stand diesem seit 2012 vor.

Wirtschaftsprüfer Marko Trabert vom Genossenschaftsverband Frankfurt zeichnete Eiswirth für seine besonderen Verdienste mit der Ehrennadel in Silber des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes aus.

„Es hat mir große Freude bereitet, in den letzten 25 Jahren die Erfolgsgeschichte der VR Bank Südpfalz mitzugestalten“, so Eiswirth und dankte allen aktuellen Aufsichtsräten und ehemaligen Mitgliedern des Gremiums für die vertrauensvolle und harmonische Zusammenarbeit. Neben Eiswirth schied Max Frey (Hördt) nach 34 Jahren im Aufsichtsrat altersbedingt aus.

In der konstituierenden Sitzung nach der Versammlung wählte das Aufsichtsratsgremium den bisherigen Stellvertreter Eiswirths‘, Rechtsanwalt Wolfgang Wiesner aus Landau, zum neuen ersten Mann.

Mit seiner Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Landau musste Thomas Hirsch den Aufsichtsrat bereits im vergangenen Jahr verlassen. Hirsch sprach in seinem Grußwort von einem „wehmütigen Gefühl“, dass er dem Gremium nicht mehr angehören dürfe. Die VR Bank Südpfalz könne stolz sein auf das Jahr 2015.

Für die nicht wieder wählbaren Aufsichtsräte wurden Roland Bellaire (Neupotz), Andreas Hott (Landau) und Christian Schwab (Kuhardt) neu in das Gremium gewählt.

Bettina Sabath (Kandel) wurde wiedergewählt. Der von Ochs vorgeschlagenen Satzungsänderungen stimmte die Versammlung zu. (red)

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