„Volles Haus“ beim Neujahrsempfang in Landau: OB Hirsch: „Wir müssen wieder mehr miteinander reden“

Charity-Projekt #1 stellt sich vor – mitreißendes Showprogramm mit Nora Brandenburger und Good News

14. Januar 2020 | Kategorie: Landau, Regional

Beeindruckend: Multimedia-Impressionen beim Neujahrsempfang.
Fotos (auch Galerie): Rolf H. Epple

Landau. Die „Zwanziger“ sind da: Rund 1.200 Besucher folgten der Einladung von OB Thomas Hirsch in die Jugendstil-Festhalle – ein Publikumsrekord für die städtischen Neujahrsempfänge.

Mit ein Grund für den tollen Zuspruch dürfte auch das musikalische Programm gewesen sein: Mit Nora Brandenburger und ihrer Band sowie dem Landauer Gospelchor Good News haben die Organisatoren der Stadt den Schwung der letzten Jahre weiter getragen – das Konzept stimmt.

Die durch „The Voice of Germany“ auch über die Grenzen der Stadt Landau hinaus bekannte Sängerin Nora Brandenburger, begeisterte das Publikum mit ihren Versionen von stimmgewaltigen Balladen wie „Rolling in the deep“ und „Shallow“; der Landauer Gospelchor Good News brachte unter anderem eine interessante Gospelversion des Hallelujah aus dem Messias.

Dass auch im Jahr 2019 in Landau „immer was los“ war, zeigte zunächst eine Bilder-Präsentation der neuen Stabsstelle für Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung.

Rück- und Vorschau auf das neue Jahr und dessen Aktivitäten: Auch OB Hirsch erinnerte in seiner Ansprache an Prägendes im letzten Jahr, welches ein „Superwahljahr“ war und auch Veränderungen im Stadtvorstand mit sich brachte. Einige bekannte und verdiente Landauer sind gestorben wie zum Beispiel Rolf Morio, Bernd Fischer, Resel Frühmesser oder Hans-Peter Baur.

„Wir haben in unseren Stadtdörfern Leuchtturmprojekte entwickelt und ein Finanzierungskonzept dafür erarbeitet“, so Hirsch. „Wir haben neue Wege eingeschlagen, wie beispielsweise mit der Gründung einer neuen Veranstaltungsgesellschaft für die regionale Weinwerbung.“ Hirsch nannte auch Beispiele für ehrenamtliches Engagement, auf das die Stadt besonders stolz sei.

Und er appellierte an die Menschen: „Wir müssen wieder mehr miteinander reden.“ Obwohl es uns aktuell so gut gehe wie nie, beherrschten Zukunftssorgen, Ängste und eine breit angelegte Unzufriedenheit die öffentliche Debatte, so Hirsch.

Dazu würden dann von mancher Seite der Politik allzu einfache Lösungen angeboten, die es angesichts einer immer komplexer werdenden Welt aber nicht geben könne. Stattdessen brauche es den guten, den richtigen Diskurs, bei dem der Mensch im Mittelpunkt stehe, bekräftigte der OB, der in diesem Zusammenhang auch ein neues Format „Ihre Fragen an den Oberbürgermeister“ ankündigte, mit dem er in diesem Jahr zunächst in den Stadtdörfern starten will.

Mit Blick auf die Stadt Landau sagte der OB, die südpfälzische Metropole habe ein gutes Jahrzehnt mit einer dynamischen Entwicklung erleben dürfen.

Trotzdem stünde auch Landau zu Beginn des neuen Jahrzehnts vor Herausforderungen – von der Digitalisierung über die Schaffung von Wohnraum und die Gewinnung von Fachkräften bis hin zum Klimawandel. Alle diese Veränderungen seien nicht aufzuhalten und bedürften eines Wandels in der Gesellschaft.

Denn: „Wir können nicht die Energiewende wollen, aber Windräder und Stromtrassen verhindern, wir können nicht die Mobilitätswende wollen, aber an unseren Gewohnheiten festhalten und wir können nicht Arbeitskräfte für den Wirtschaftsstandort Landau gewinnen wollen, aber eine Wohnbebauung in der Nachbarschaft verhindern“, so Hirsch.

Schon zur guten Tradition gehört die Übergabe einer großen Neujahrsbrezel durch die Bäckerinnung. Auch in diesem Jahr ließ es sich Innungsvertreter Claus Becker nicht nehmen, dabei auf aktuelle Themen des Handwerks hinzuweisen –2020 die umstrittene Bonpflicht. Pflichtgemäß überreichte Becker OB Hirsch den Kassenbon der Riesenbrezel und hatte damit die Lacher im Saal auf seiner Seite.

Weiteres Highlight: Beim Neujahrsempfang stellte sich erstmals das junge Landauer Charity-Projekt #1 vor. Unter dem Motto „1 Jahr, 1 Stadt, 1 Euro Spende!“ haben sich zwölf Landauer Unternehmen mit zwölf sogenannten Influencern zusammengetan, um Spenden für zwölf verschiedene gute Zwecke zu sammeln.

Die Spendenbox, in die jeweils (mindestens) 1 Euro geworfen werden soll, wandert im Laufe des Jahres von Unternehmen zu Unternehmen. Station der #1-Box im Januar ist Bagage Burger in der Königstraße; unterstützt wird in diesem Monat das Jugendwerk St. Josef. (desa/ld)

Bildergalerie von Rolf H.Epple

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