Donnerstag, 25. April 2024

Vielen Bürgern fehlt Geld für vollwertige Mahlzeiten

30. Januar 2019 | Kategorie: Panorama

Eine vollwertige Mahlzeit ist bei vielen Deutschen „nicht drin“.
Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin – Fast jeder dritte Erwerbslose in Deutschland kann sich nicht regelmäßig eine vollwertige Mahlzeit leisten: Bei einer EU-Erhebung gaben 30,3 Prozent der Menschen ohne Job an, nicht genug Geld zu haben, um jeden zweiten Tag vollwertig zu essen.

Das geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, über welche die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet. Insgesamt waren 5,14 Millionen Menschen ab 16 Jahren betroffen.

Das entspricht einem Anteil von 7,5 Prozent. Die Zahlen stammen aus der EU-Datenbank SILC, die das Statistische Bundesamt auf Anfrage der Linken-Fraktion ausgewertet hat, und beruhen auf der Selbsteinschätzung der befragten Haushalte.

Die aktuellsten Daten beziehen sich auf das Jahr 2017. 2014 lag der Anteil der Erwerbslosen, denen Geld für regelmäßige vollwertige Mahlzeiten fehlte, bei gut 33 Prozent. 21 Millionen Menschen in Deutschland (30,4 Prozent) sahen sich 2017 nicht in der Lage, unerwartete Ausgaben in Höhe von 1.000 Euro etwa für eine Autoreparatur oder eine neue Waschmaschine aus eigenen Finanzmitteln zu stemmen.

Fast 16 von hundert Haushalten fehlte Geld, um jährlich eine Woche Urlaub woanders als daheim zu verbringen. Dieser Anteil ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. 2014 hatten laut SILC gut 21 Prozent der Haushalte zu wenig Geld für einen jährlichen Urlaub fern der Heimat.

Die Zahl der Betroffenen sank von 14,3 auf 10,9 Millionen. Die Linken-Sozialpolitikerin Sabine Zimmermann nannte die Zahlen alarmierend. „Armut ist in Deutschland kein Randphänomen, sondern zieht sich quer durch die Bevölkerung“, sagte sie der NOZ und forderte von der Bundesregierung „ein umfassendes Konzept zur Armutsbekämpfung“.

Dazu gehöre ein Mindestlohn von zwölf Euro, die Streichung der Möglichkeit der sachgrundlosen Befristung sowie der Sanktionen für Hartz-IV-Bezieher und eine Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent. (dts Nachrichtenagentur) 

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2 Kommentare auf "Vielen Bürgern fehlt Geld für vollwertige Mahlzeiten"

  1. Kai Schnabel sagt:

    30% der Befragten fehlt das Geld für eine regelmäßige vollwertige Ernährung und 30 % der Befragten hatten keine 1000Euro auf dem Konto um eine ungeplante Ausgabe zu begleichen.
    Kurioserweise hatten aber nur 16% der Befragten kein Geld für den Urlaub.
    Alles eine Frage der Prioritätensetzung! Wenn man den Urlaub wichtiger nimmt als die Ernährung bzw. einer gewissen Ersparnis für die Wechselfälle des Lebens, dann darf man sich nicht beklagen.
    Den Sozialpolitikern der LINKEN wird diese einfache Weisheit aber nie zu vermitteln sein.
    Man kann Grundnahrungsmittel in Deutschland sehr günstig einkaufen und sich daraus eine vollwertige Mahlzeit kochen. Wenn man aber nicht kochen kann, bzw. keine Lust dazu hat, dann muß man die teuren Fertig-„Mahlzeiten“ kaufen.

  2. Lucifers Friend sagt:

    Und wer ist dafür Verantwortlich? – Nach meiner Meinung die (…) Regierung, die das Geld mit vollen Händen ins Ausland wirft wie z.b. das Kindergeld für im Ausland lebende Kinder.