Versichert auf dem Rad: Was du wissen solltest, bevor du die deutschen Radwege in Angriff nimmst

26. Februar 2021 | Kategorie: Freizeit & Hobby, Ratgeber, Reise

Photo by Patrick Hendry – on Unsplash

Ob für einen kurzen Ausflug ins Grüne am Wochenende, eine Radwanderung auf einem der vielen tollen Radwege in Deutschland oder einfach nur als Fortbewegungsmittel im Alltag: das Fahrrad spielt im Leben vieler Deutscher eine große Rolle.

Umso ärgerlicher ist es, wenn der geliebte Drahtesel lahmt und repariert werden muss – oder schlimmer noch, gar gestohlen wird.

Gerade Fahrraddiebstahl ist ein leider allzu aktuelles Thema. So nahm die Anzahl der Fahrraddiebstähle in Deutschland in den vergangenen Jahren leider zu. 2018 etwa, wurden rund 292.000 Fahrräder in Deutschland gestohlen.

In etwa 160.000 Fällen hatten die Bestohlenen Glück im Unglück, da sie ihr Fahrrad versichert hatten. Doch die andere Hälfte ging leer aus und blieb auf den Kosten sitzen – auch, weil die Aufklärungsquote von Fahrraddiebstählen bei unter 10% liegt.

Grund genug, einmal genauer darauf zu schauen, warum man als Radbesitzer über eine Fahrradversicherung nachdenken sollte und, was es beim Abschluss zu beachten gilt.

Für wen macht eine Fahrradversicherung Sinn?

Bei einer Fahrradversicherung handelt es sich um ein Versicherungsprodukt, über dessen Existenz sich Viele erst bewusst sind, wenn es zu spät ist. Auch, wer sich im Schadensfall auf die Hausratversicherung verlässt, erlebt nicht selten ein böses Erwachen.

Denn diese deckt einen Fahrraddiebstahl in der Regel höchstens nur dann ab, wenn dieser in der abgeschlossenen Wohnung oder im Keller geschieht. Über eine sogenannte Fahrradklausel lässt sich dieser Schutz auch über geschlossene Räume hinaus erweitern.

Eine separat abgeschlossene Fahrradversicherung geht jedoch noch einen Schritt weiter. Denn diese bietet einen Rundumschutz für das Fahrrad, der nicht nur bei Diebstahl greift.

Das leistet eine Fahrradversicherung

• Schadenersatz bei Diebstahl: je nach Vereinbarung wird bei Diebstahl der Neupreis oder der Zeitwert ersetzt, wenn das Fahrrad komplett gestohlen wird. Die Versicherung greift auch dann, wenn nur Teile wie zum Beispiel ein Reifen gestohlen werden
• Übernahme von Vandalismusschäden: wird das Fahrrad mutwillig von Dritten beschädigt, übernimmt die Versicherung die entstandenen Schäden
• Unfall- und Sturzschäden: die Versicherung übernimmt die Kosten, die im Zuge der Reparatur nach einem Unfall entstehen
• Verschleiß: eine Fahrradversicherung übernimmt unter Umständen Schäden, die durch Verschleiß entstehen, zum Beispiel an der Kette. Teile wie Reifen oder Bremsen sind davon jedoch in der Regel ausgenommen

Eine Fahrradversicherung macht vor allem bei teuren Rädern oder E-Bikes Sinn. Darüber hinaus aber auch dann, wenn das Fahrrad oft genutzt wird, etwa beim täglichen Pendeln zur Arbeit.

Doch Fahrradversicherung ist nicht gleich Fahrradversicherung – deswegen gibt es ein paar Punkte, die man vor dem Abschluss unbedingt beachten sollte.

Worauf sollte man beim Abschluss einer Fahrradversicherung achten?

Wie man der obigen Liste bereits entnehmen kann, steckt der Teufel beim Abschluss einer Fahrradversicherung oft im Detail. So macht es etwa mitunter einen erheblichen Unterschied, ob bei einem Diebstahl der Neuwert, also der komplette Kaufpreis, oder doch nur der Zeitwert, also ein durch einen Gutachter ermittelter Wert, erstattet wird.

Auch die Mindestversicherungssumme spielt eine wichtige Rolle. Wer ein 2.500 Euro teures Fahrrad hat und die Versicherung nur über einen Wert von 500 Euro abschließt, schaut im Schadensfall in die Röhre – schließlich übernimmt die Versicherung wie vertraglich vereinbart in diesem Fall nur maximal 500 Euro.

Wer ein E-Bike oder Pedelec besitzt sollte dies beim Abschluss der Versicherung unbedingt mit angeben. Denn bei einem E-Bike ist es zum Beispiel auch wichtig, dass der Akku mit versichert wird.

Ein weiterer Punkt, den es im Kleingedruckten zu prüfen gilt, sind mögliche Vorgaben zum Fahrradschloss. Kann jedes Schloss verwendet werden oder sind nur bestimmte Arten oder bestimmte Marken von Fahrradschlössern zugelassen? Wer dieses Detail im Auge behält kann im Schadensfall im Zweifel viel Ärger vermeiden.

Gut abgesichert losradeln

Hat man den Versicherungsschutz für das geliebte Fahrrad geregelt, kann es guten Gewissens auf große Tour gehen. Dabei stehen einem dank der vielen tollen Radwege in Deutschland schier unzählige Optionen offen – vom Bodensee-Radweg im Süden über die Tour entlang der Deutschen Weinstraße bis hin zum Elbe-Radweg hoch im Norden.

Doch auch im Alltag fährt es sich mit dem Wissen über einen guten Versicherungsschutz im Hinterkopf deutlich entspannter – schließlich ist man sich dadurch bewusst, dass man im Fall der Fälle abgesichert ist und sich so viel Ärger ersparen kann.

 

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