Donnerstag, 25. April 2024

Verfassungsschützer fürchten Gewalt durch Neonazi-Kampfsportler

9. März 2019 | Kategorie: Allgemein, Politik

Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin  – Mehrere Verfassungsschutzämter haben vor Gewalt durch rechtsextreme Kampfsportler gewarnt: „Wir kennen die Kampfsportwettkämpfe seit vielen Jahren.

Wir registrieren als Verfassungsschutz eine zunehmende Bereitschaft in der rechtsextremistischen Szene, gezielt für gewalttätige Auseinandersetzungen etwa mit dem politischen Gegner zu trainieren“, sagte Frank Nürnberger, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz in Brandenburg.

„Wir beobachten, dass gewaltbereite Neonazis auch aus Brandenburg zunehmend auch auf Kundgebungen auftreten, wie etwa in Chemnitz im vergangenen Sommer.“ Auch der Verfassungsschutz in Sachsen warnt vor einer „zunehmenden Militanzbereitschaft“ durch Neonazi-Kampfsportler.

„Wir beobachten das sehr genau und warnen davor, das gezielte Training für Gewaltaktionen zu unterschätzen“, sagte Henry Krentz, Rechtsextremismus-Experte im sächsischen Landesamt, den Funke-Zeitungen.

Einzelne Gruppen würden sich „auf einen angeblichen `Tag X`“ vorbereiten, „an dem Rechtsextremisten den Zusammenbruch der staatlichen Ordnung erwarten und die Macht ergreifen wollen“, hob Krentz hervor.

„Wir beobachten einen Trend hin zu einer konkreten Vorbereitung auf einen Straßenkampf. Es geht einigen Akteuren auch darum, für den Kampf mit politischen Gegnern zu trainieren.“ In den vergangenen Jahren haben sich vor allem in Ostdeutschland rechtsextremistische Kampfsportgruppen etabliert.

Zu Veranstaltungen wie dem „Kampf der Nibelungen“ und dem „Tiwaz Festival“ kamen jeweils mehrere Hundert Teilnehmer und Besucher aus der Neonazi-Szene.

Neben Kämpfen finden dort auch politische Reden und Konzerte von Rechtsrock-Bands statt. Aus Sicht des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes steigern die Kampfsport-Wettbewerbe auch die Attraktivität der Szene für „Hooligans und Rocker“. Zudem etabliere sich mit den Events eine „Erlebniswelt Rechtsextremismus“, sagte einer Sprecherin des Amtes den Funke-Zeitungen.

Der Kampfsport und die Wettbewerbe seien „die Verbindung von Event, Spaß und Gemeinschaftserlebnis“ und machten Rechtsextremismus besonders für Jugendliche und junge Erwachsene interessant.

Auch Rechtsextremismus-Forscher Robert Claus sieht Kampfsport, ebenso wie Rechtsrock und Hooliganismus, als ein tragendes Element einer „erlebnisorientierten“ rechten Szene. Die Veranstaltungen dienten der Vernetzung, Finanzierung und Rekrutierung, so Claus in den Funke-Zeitungen. Für junge Leute werde damit „ein niedrigschwelliges Angebot gemacht, aus Gewalt, Männlichkeit, Zugehörigkeit und politischem Hass.“ (dts Nachrichtenagentur)

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5 Kommentare auf "Verfassungsschützer fürchten Gewalt durch Neonazi-Kampfsportler"

  1. Diego sagt:

    Also ich glaub einigen leuten sitzt der Aluhut definitiv zu eng.
    Als nächstes wird ne Sonde zu der abgewandten Seite des Mondes geschickt, um nach der Basis der Nazis zu suchen…

  2. Philipp sagt:

    Ob jemand gewaltbereit ist, muss er schon selber sagen. Ansonsten ist es nur eine Unterstellung oder üble Nachrede.
    Wenn aber jemand eine komplette Straße entglast, ein Stadtviertel verwüstet oder Polizisten verletzt, dann ist dies als Fakt jederzeit erkennbar.
    Und diejenigen, die das tun, sind nicht nur gewaltbereit, sondern sind tatsächlich offen gewalttätig und kriminell. Ebenso die Sympathisanten und diejenigen, die als „menschliche Schutzschilde“ diese Gewaltorgien durch Abschirmung gegen die Polizei ermöglichen.
    Wenn sich diese „Aktivisten“ von Antifa, schwarzem Block, Antirassisten und sonstigen „friedlichen“ linken Gruppen dann hinterher bei Indymedia mit ihren Heldentaten brüsten – dann ist das nicht nur Gewaltbereitschaft, sondern auch tatsächliche Gewalttätigkeit.

    • Tobi sagt:

      Wie jetzt, du nimmst hier Nazis in Schutz und lästerst über die, die du als legitime Nachfolger der Nazis siehst?

    • Tobi sagt:

      Wie jetzt Flipper, ich denk die Antifa sind die Nazis?

      Kann es sein, dass nur Nazis, die das dritte Reich blöd fanden, für dich schlechte Nazis sind?

  3. Tobi sagt:

    Aber bitte nicht wegen gewaltbereiten Rechtsextremen gleich ausrasten.
    Die sind doch so nett und harmlos…

    „Stephan, Terenc und Jens hatten sich vorgenommen, Christopher W. umzubringen – weil er schwul war und damit nicht in ihr rechtsextremes Weltbild passte. Am 17. April 2018 folterten die Männer ihren 27- Jährigen Bekannten in einem verlassenen Gebäude in Aue zu Tode.“