Mittwoch, 24. April 2024

Uwe Junge bei Plasberg: AfD-Auftritt beschäftigt WDR-Rundfunkrat

2. Juli 2019 | Kategorie: Nachrichten, Panorama, Politik

Uwe Junge (AfD).
Foto: Pfalz-Express

Köln  – Der Auftritt des AfD-Politikers Uwe Junge in der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ hat die Medienwächter alarmiert.

Der WDR-Rundfunkrat wird sich in seiner nächsten Sitzung am Freitag im Wallraf-Richartz-Museum in Köln aller Voraussicht nach mit der vielfach kritisierten Einladung Junges in Frank Plasbergs Show beschäftigen: „Ich gehe sehr stark davon aus, dass das Thema in der Sitzung angesprochen wird“, sagte Claudia Reischauer, die Geschäftsführerin des WDR-Kontrollgremiums, den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“.  Auch WDR-Intendant Tom Buhrow werde an der Sitzung teilnehmen.

Der Auftritt des AfD-Landesvorsitzenden in Rheinland-Pfalz in der Sendung am Montagabend hatte in Politik und sozialen Medien breite Kritik ausgelöst. Das Thema der Sendung lautete: „Aus Worten werden Schüsse: Wie gefährlich ist rechter Hass?“. Anlass war die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) am 2. Juni.

Der WDR-Rundfunkrat hatte sich zuletzt mehrfach kritisch über die beiden vom WDR verantworteten ARD-Talks „Maischberger“ und „Hart aber fair“ geäußert. Die Sendungen setzten „zu häufig auf populistische Reizthemen“.

Weiter hieß es in einer Stellungnahme: „Der Programmausschuss kritisiert alarmistische Zuspitzungen sowohl in Titeln wie auch in der Moderation auf negative Erwartungen, Beunruhigung und Angst, weil dadurch Populismus und Vereinfachung gefördert werden.“ Es dürfe „auf keinen Fall Anspruch an die Gäste sein, zu provozieren oder Skandale erwarten zu lassen“.

Der WDR wies die Kritik an Junges Einladung zurück. Die zentrale Frage bei der Einladung von Gästen laute stets: „Wer hat Relevantes zu diesem Thema zu sagen?“, teilte eine WDR-Sprecherin mit. Beim aktuellen Thema sei „die größte Oppositionspartei im Bundestag von besonderer Relevanz“ gewesen.

Junge wiederum sei „als Vorsitzender eines Landesverbands eine relevante Person innerhalb seiner Partei“, so die Sprecherin weiter. Die Redaktion hinterfrage alle Positionen mit derselben journalistischen Distanz. (dts Nachrichtenagentur/red)

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8 Kommentare auf "Uwe Junge bei Plasberg: AfD-Auftritt beschäftigt WDR-Rundfunkrat"

  1. Peter Patriot sagt:

    FAZ erklärt Uwe Junge (AfD) zu Talk-Sieger bei Hart aber Fair!

    „Junge entsprach nicht nur nicht dem Bild des Rechtsextremisten, er ist auch keiner. Das bestimmte allerdings die Debatte der vergangenen Wochen. Dort war die AfD als rechtsradikal, rechtsextremistisch oder als Nazipartei deklariert worden. Besonders einfältige Zeitgenossen machten sie sogar zu Mittätern im Mordfall Lübcke.“

    „Nur ist Junge nichts davon. Er war Berufsoffizier mit Auslandseinsätzen auf dem Balkan und in Afghanistan, zudem fast vierzig Jahre in der CDU. Junge wurde zum Gewinner dieser Sendung, weil er die Wirklichkeit mit der Propaganda des politischen Gegner kontrastieren konnte.“

  2. Aufgewachte sagt:

    Der Kampf gegen „Rechts“ ist ein Kampf der verzweifelten Amtsträger in Politik und Medien, der durch immer absurdere Lügen und Hetze gekennzeichnet ist. Ich sehe es ähnlich wie Prof. Mausfeld, der den Kampf gegen Rechts als Fake-Kampf beschrieben hat, der inszeniert wird, um die neoliberalen Kartellparteien zu stabilisieren. Allerdings bin ich sicher, dass auch diese Kartellparteien nur Marionetten in einem perfiden Spiel von dunklen Mächten sind.

  3. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Man vergleiche die Skandalisierung der AfD durch die Medien mit dem Wegducken, wenn bei den Grünen Islamisten auftauchen:

    „Die Zeitung hatte berichtet, dass die Parteiführung einem Abgeordneten vorwerfe, bei Facebook für eine vom Verfassungsschutz beobachtete islamistische Organisationen geworben zu haben. Der andere Abgeordnete soll sich bei Veranstaltungen so radikal geäußert haben, dass erhebliche Zweifel daran bestünden, dass er immer auf der Grundlage der Verfassung agiere. Laut der Sprecherin solidarisierten sich vier weitere gewählte Abgeordnete und schlossen sich nicht der Fraktion an.“ – Quelle: NDR

  4. Tim Weiler sagt:

    Hat die AFD keine PR Beratung? Wie kann man so dämlich sein, zu solch einem Thema in eine Talk Show zu gehen. Die Partei ist von Vornherein in der Defensive und verbringt ihre Redezeit mit Klarstellerei, Abstreiten und Rechtfertigungen – noch dazu in einer Runde, in der alles andere als ein ausgewogener Meinungspluralismus herrscht. Das ist Gesinnungsfernsehen übelster Machart und sollte auch mittlerweile bekannt sein. Entweder man kann sich konstruktiv und ausgewogen zu Themen äußern, oder solche Veranstaltungen sind konsequent zu meiden. Überhaupt ist der zwangsfinanzierte Staatsfunk als oberstes Angriffziel auf die Agenda zu setzen, alles andere muss vorerst nebensächlich sein, weil eben keine Reichweite zu erzielen ist.

  5. Helmut Hebeisen sagt:

    Also was Junge da gesagt hat, erinnerte mich mehr an geistige Flatulenz.

    • Steuerzahler sagt:

      Wer hier ständig geistig flatuliert wissen alle die hier öfter ihre Kommentare lesen.

    • Tim Weiler sagt:

      Was hat er denn gesagt? Ein bisschen mehr sollten Sie schon liefern!
      Glashaus / Steine.

    • peter sagt:

      @HH klar, weil Sie das am besten kennen.
      Das muss den linken Spacken ja wirklich in den Augen brennen, dass Junge nicht die ihm vorgedacht Rolle spielte und dann auch noch als „Sieger“ bezeichnet wurde.