Samstag, 20. April 2024

Unterschiedlicher Unterrichtsbeginn soll Schülerbeförderung verbessern

Appell: Unterrichtsbeginn flexibel gestalten und Schülerströme entzerren

26. August 2020 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Regional

V.li.: Landräte Seefeldt und Brechtel, OB Hirsch.
Foto über KV GER

Südpfalz – Die Landräte Dr. Fritz Brechtel (Germersheim) und Dietmar Seefeldt (Südliche Weinstraße) sowie Oberbürgermeister Thomas Hirsch (Landau) wollen eine bessere Schülerbeförderung in der Südpfalz und haben eine Idee. 

Eine besondere Rolle spiele dabei der flexible Schulbeginn, der von den Schulleitern eigenständig organisiert werden könne. Ein besonderer Engpass in den Schulbussen entstehe, wenn alle Schüler gleichzeitig zur ersten Schulstunde beginnen, „denn dann sind alle Busse besetzt.“

Gemäß Schulgesetz des Landes Rheinland-Pfalz müssen bei der Schülerbeförderung auch Stehplätze zu berücksichtigt werden. Ein Schulbus mit 40 Sitzplätzen hat damit gleichzeitig ca. 25 Stehplätze. „Es kommt vor, dass daher die Schüler dicht gedrängt in den vollen Bussen sitzen oder stehen“, so Brechtel, Seefeldt und Hirsch: „Dieser Zustand ist insbesondere in Coronazeiten nicht zumutbar!“

Dieselben Schulbusse fahren die Schulen auch zur zweiten Schulstunde an, sind jedoch nur zu 5 bis 10 Prozent ausgelastet.

Lösung: Gestaffelter Schulbeginn

Der Lösungsvorschlag der drei Verwaltungschefs liegt daher im gestaffelten Schulbeginn. Wird der Schulunterricht so organisiert, dass ein Teil der Schulklassen erst zur zweiten oder gar zur dritten Schulstunde beginnt, können diese Schüler mit Bussen fahren, die aktuell kaum besetzt sind.

Schulleitungen sollen Stundenpläne umstellen

„Die Schüler insgesamt können dadurch die doppelte Anzahl an Bussen nutzen, wodurch sich die Beförderungsqualität für alle sehr deutlich verbessert“, erklären Seefeldt, Hirsch und Brechtel und verdeutlichen ihren Vorschlag: „Wir sorgen für die Busbeförderung, die Schulleitungen organisieren den Schulplan so, dass ein Teil der Klassen, z.B. Klassenstufen 8 bis 10, erst zur zweiten oder dritten Schulstunde beginnen. Dadurch ergibt sich eine dauerhafte Verbesserung der Schülerbeförderung.“

Für sie liegen die Vorteile klar auf der Hand: Sitzplätze für alle, mehr Abstand, mehr Sicherheit, besserer Infektionsschutz. Die Schulaufsichtsbehörde ADD stehe diesem Vorschlag positiv gegenüber.

„Wir wissen, dass es viel Arbeit ist, den Schulplan einmalig umzustellen“, räumen die beiden Landräte und der OB ein. Auch für Eltern bedeute dies, eine gewisse Flexibilität aufzubringen. Dennoch halte man die Vorteile dieser Lösung für überzeugend. „Wir appellieren daher an alle Schulleiter der Südpfalz, sich für diese Lösung einzusetzen und an ihren Schulen einen versetzten Schulbeginn zu organisieren.“

Den Vorschlag des Landes Rheinland-Pfalz, unter bestimmten Umständen zusätzliche Busse einzusetzen, wollen die Verwaltungschefs ebenfalls prüfen. Naturgemäß könnten sich damit ebenfalls „gewisse Verbesserungen“ bei einigen Linien ergeben.

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