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Übergabe des Erweiterungsbaus der IGS Rheinzabern: Optimismus ist angesagt

19. November 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Viel Licht und Platz: Die neue Aula der IGS.
Fotos:/Beil/KV GER

Rheinzabern –  Pünktlich zu Schuljahresbeginn war es soweit: Schüler und Lehrer zogen in den lichtdurchfluteten Neubau ihrer Integrierten Gesamtschule in Rheinzabern.

Jetzt, am 18. November, wurde der Bau eingeweiht. Landrat Dr. Fritz Brechtel und Bürgermeister Uwe Schwind gaben zusammen mit Staatssekretär Hans Beckmann, Schulleiter Pete Allmann, Ortsbürgermeister Gerhard Beil, Lehrern und Schülern und den beteiligten Firmen die Räume offiziell frei.

Die Ränge der neuen Aula waren bis auf den letzten Platz besetzt, nicht zuletzt hatten sich in den letzten neun Jahren zahlreiche Behörden, Ratsgremien, Planungsbüros oder Firmen mit dem Projekt beschäftigt und wollten ein Ergebnis sehen.

Insgesamt verfügt die IGS nun über elf neue Schulzimmer, sanitäre Anlagen und sonstige Nebenräume. Die Kosten für diesen Bauabschnitt belaufen sich auf ca. 4,8 Miollionen Euro. 90 Prozent der nicht durch Zuschüsse gedeckten Kosten für den Bau der Sekundarstufe I trägt die Verbandsgemeinde, 10 Prozent der Kreis.

Den 10. Klassen war es vorbehalten, die Feier zu gestalten, so dass die neue Aula auch ihre Feuertaufe erleben sollte. Wenn auch das i-Tüpfelchen für diesen schönen Multifunktionsraum, ein Klavier, noch auf Sponsoren wartet, so gelang es dennoch mit mimischem Spiel, Gesang und trickreichen Vorführungen aus dem Reich der Chemie ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten.

Ein Klaviersolo leitete die Begrüßung der Gäste, Schüler und Lehrer ein, denen Elternsprecherin Christine Gartner, Lehrerin Dorkas Winter und stv. SV-Sprecherin Lucia Enderlin ein herzliches Willkommen entgegenbrachten.

Alles war jedoch auf die Festansprache von Staatssekretär Hans Beckmann gespannt, der die Grüße von Bildungsministerin Vera Reiß überbrachte, aber auch auf die vielfältige, durchlässige und aufstiegsorientierte Schullandschaft im Kreis Germersheim einging, die sich in den letzten Jahren herausbildete.

Nicht zu vergessen den „besonderen Wind“, so Beckmann wörtlich, der an der IGS Rheinzabern herrsche. Zur im Raum stehenden Frage nach dem Abitur vor Ort antwortete Hans Beckmann: „Strengt Euch an – die Zeugnisse müssen stimmen.“ Nun wartet alles sehnlichst auf die Organisationsverfügung aus Mainz.

Humorvolle, aber hintergründige Ratschläge von Erich Kästner übers Lernen und ein Song des Schulleiters kündigte Landrat Dr. Fritz Brechtel an. Dieser brachte als Schulträger Dank und große Freude über das gelungene Werk zum Ausdruck, bezeichnete allerdings das Erreichte als „Zwischenetappe“ auf dem Weg zur Gymnasialen Oberstufe.

In solch einem Gebäude könne man eigentlich nur Einsen schreiben, war der Landrat optimistisch.

Insgesamt sieht der Finanzierungsplan für den Umbau und den kompletten Neubau der Sekundarstufe I mindestens 7,8 Mio. Euro vor. Die Verbandsgemeinde hat dafür rund 6 Miollionen Euro in ihrem Haushalt bereitgestellt.  Für die Sekundarstufe II sind Kosten von ca. 3,8 Miollionen Euro vorgesehen.

Während im ersten Bauabschnitt die Verbandsgemeinde noch 90 Prozent und der Kreis 10 Prozent tragen, übernimmt der Kreis für die Sekundarstufe II die gesamten Kosten. Das Land übernimmt für die Sekundarstufe I rund 2,3 Mio. Euro, für die Sekundarstufe II ca. 2 Mio. Euro. Bildung sei teuer, keine Bildung aber sei noch teurer, meinte Brechtel.

Ein besinnliches Beziehungstableau aus Lessings Emilia Galotti versinnbildlichte Irrungen und Wirrungen, Emotionen und Intentionen des Lebens, ehe Bürgermeister Uwe Schwind beschrieb, warum die Vollendung des Werks ein Traum für ihn sei.

Mit den rund 6 Millionen Euro Anteil für Neubau und Sanierung des Altbestands hätten sich die Gemeinden stark engagiert, wodurch aber die Identifizierung mit „unserer Schule“ erhöht und das Vertrauen in den Standort gesteigert worden sei, war Schwinds Tenor. Teil zwei des Verbandsbürgermeisters Traum wäre noch einzulösen, nämlich die Zusage aus Mainz für die Gymnasiale Oberstufe.

Sprichwörter zu Farben leiteten über zu Ortsbürgermeister Gerhard Beil, der seinen besonderen Bezug zum Schulcampus Rheinzabern erklärte und das neue Haus als eine Schule mit „Durchblick“ bezeichnete.

Beil übergab für das symbolische Haus des Lernens den letzten Ziegel, der das Wappen Rheinzaberns trägt, nicht ohne auf das römische Tegulum einzugehen, woraus sich das pfälzische Lob „Schwer uffem Deckel“ entwickelte, das er allen Schülern der IGS wünschte.

Mit kleinen Zauber- und Gauklertricks aus der Welt der Chemie wiesen die Schüler auf den Schwerpunkt Naturwissenschaften hin, ehe Planer Christian Decker vom Büro h.s.d. Architekten, Lemgo, den Bau vorstellte. Ihm kam es auf das Öffnen des Gebäudes zur Natur hin an, was durch herbstbuntes Laub des Waldes akzentuiert wurde.

Die klaren Formen und die weiße Farbe sollen Klarheit und Rationalität der Naturwissenschaften symbolisieren, befinden sich doch hier die Räume für Physik und Chemie. Farbe brächten die Menschen selber in den Raum. Dipl.-Ing Decker war der festen Ansicht, dass der Bau zum Abitur beflügeln würde.

Ein Klatschstakkato beendete die Feier in der Aula, als die Zehntklässer die Treppen herabstiegen und „“Wir, wir wollen die Oberstufe““ skandierten. Dies unterstrich Schulleiter Pete Allmann mit einem flammenden Appell.

Zum Abschluss pflanzten die Promis dann einen Baum, ehe ein kleiner Umtrunk folgte. Eine beeindruckende Feier, die verdeutlicht hat: Man ist reif für die Oberstufe.

Neben dem neuen Gebäude gibt es seit den Osterferien auch im ehemaligen Hauptschulgebäude Bauarbeiten: Inzwischen ist das Flachdach saniert, neu gedämmt und abgedichtet, die Brandschutztüren sind eingebaut. Die Renovierung der Nawi-Räume ist abgeschlossen. Derzeit erfolgt die abschnittsweise Umsetzung der restlichen Maßnahmen, insbesondere der Elektroinstallation und des vorbeugenden Brandschutzes.  (gb/red)

 

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