
2017 erhielt Hauth die Ehrennadel der Stadt Landau.
Fotoausschnitt Stadt Landau
Landau trauert um Wilhelm Hauth, eine prägende Persönlichkeit der Region, die mit ihrem Engagement für Brauchtum, Mundart und Geselligkeit unvergessen bleibt. Wilhelm Hauth verstarb am 15. Mai im Alter von 75 Jahren, wie Pfarrer Stefan Bauer mitteilte.
Hauth, oft als „Herr der Elwetrittche“ bezeichnet, war Jahrzehnte lang das Herz und die Seele des Elwetrittche-Vereins Landau. Seit 2003 als Vorsitzender aktiv, prägte er die Pflege des Pfälzer Nationalvogels mit Humor und Leidenschaft.
Unter seiner Führung entstand das „Elwetrittche-Freigehege“ im Landauer Zoo, und der Verein beteiligte sich mit kreativen Beiträgen an der Landesgartenschau. Seine Vorträge über die fiktiven Elwetrittche, wie die „Queichtaltrittche“ oder „Burgundertrittche“, begeisterten Zuhörer und brachten die Pfälzer Kultur einem breiten Publikum näher.
Neben seiner Liebe zu den Elwetrittchen war Hauth seit 2011 „Schanzmeester“ der Sozietät „Die Niederländter“ im Landauer Galeerenturm, einem traditionsreichen Herrenverein, der seit 1907 besteht. Unter dem Motto „Froh Gemüt – geschickte Hand“ förderte er dort musische und kreative Aktivitäten, stets mit einem Augenzwinkern und fernab von Politik oder Religion. Seine charismatische Art und sein origineller Name „Willem van Harsfeld“ machten ihn zum Mittelpunkt der Gemeinschaft. 2023 übergab er das Amt an Pfarrer Stefan Bauer.
Hauths Engagement reichte weit über Vereinsarbeit hinaus. Seit 2004 moderierte er die Musikalischen Goethepark-Plaudereien zum Thema „Unsterbliche Mundart“, wo er die Pfälzer Sprache mit Witz und Charme zelebrierte. Auch als Jurymitglied des Internationalen Saumagen-Wettbewerbs und Mitglied des Freundeskreises Blühendes Landau zeigte er sein Herz für die Region. 2017 wurde ihm für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement die Ehrennadel der Stadt Landau verliehen.
Seine frühen Jahre prägten ebenfalls seinen Lebensweg. In den 1960er-Jahren absolvierte Hauth eine Ausbildung im Landauer Kaufhof, wo er als Lehrling in der Lebensmittelabteilung begann. Kindheitserinnerungen an Riesenbockwürste mit Senf und die Faszination für die Rolltreppen des Warenhauses blieben ihm stets im Gedächtnis.
Mit Wilhelm Hauth verliert die Pfalz einen charismatischen Brauchtumspfleger, dessen Geschichten und Ideen Generationen verbanden. Sein Vermächtnis lebt in den Elwetrittchen, den Fresken des Galeerenturms und den Herzen der Landauer weiter. (red)

