„Tollitäten-Treffen“ in Germersheim – Gipfel der Narretei

Viele Prinzenpaare und Fasenachter aus dem Landkreis Germersheim kamen in der Stadthalle zusammen.
Fotos: pfalz-express.de/Licht
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Germersheim – Hoheiten und Abordnungen aus dem Kreis Germersheim tummelten sich am  Schmutzigen Donnerstag im Foyer der Germersheimer Stadthalle. Landrat Dr. Fritz Brechtel hatte zum „Tollitäten-Treffen“ eingeladen und zeichnete die Hoheiten mit dem Faschingsorden des Landkreises aus.

Rund 100 Feierfreudige waren gekommen – ein Gipfeltreffen der Karnevalisten also.

Die Germersheimer „Die Rhoischnooke“, die Kandeler BiKaGe mit ihren Prinzen-Twins, die Hördter mit ihrem Benserobber, die Kulturgemeinschaft Jockgrim, der Kulturkreis Neupotz, die Kulturgemeinschaft Rheinzabern, die Leimersheimer Wasserhinkel, die Rülzemer Stecher, die Karnevalsgesellschaft Bellheim,die „Kuhrder Gäsemälger“, das Ottersheimer Bärenkönigspaar, die Freisbacher Pfefferminzprinzessin und zum ersten am auch eine Prinzessin aus Dudenhofen (Rhein-Pfalz-Kreis) verbreiteten Stimmung, tauschten sich untereinander aus und genossen das Zusammensein mit ihren karnevalistischen Nachbarn. Noch nie hätten so viele Vereine am Treffen teilgenommen, sagte Brechtel.

Live-Musik gab es von der Schorle-Band mit Gerhard Welauer, Ingo Schneider und Christian Cambeis. Alisia Cambeis zeigte bei einem temporeichen Solo-Auftritt, was die hohe Kunst eines Tanzmariechens ausmacht, ebenso die kleine Monique Kaufmann, die gekonnt übers Parkett wirbelte.

Einen herben Verlust musste der Rheinzaberner Ortsbürgermeister Gerhard Beil hinnehmen: Bevor er sich´s versah, hing nur noch ein spärlicher Rest seiner Krawatte am Hals.

Unbeeindruckt davon verlas – fast schon Tradition – der Römerdorf-Chef selbst geschmiedete Verse:

En guter Zug

Es war einmal ein Landrat, Fritz,

Vun Rilze, klug und voller Witz,

Sei Bürger lieb und meistens luschtich,

Nur selte als wern die mol kruschtich.

Zum Landrat rufen ständig viele:

Herr Landrat, gib uns Boot und Spiele!

Nur diesmol, weil in Wörth sind Wahle,

Bedrängen Fritz die Güter(bahn)-Quale

Vier Woche vor dem heutig‘ Fescht,

Wo Fritz sich so gern fei’re lässt.

Doch Fritz – ihr wissen ‘s – der ist klug:

„Hol mer doch net noch en Zug!“

Ritter Martin, der muss ran

Gegen Güterzügelswahn!

Dammerstocker-Kurve-Ferz

Sin fer Pälzer gar kän Scherz.

Strahlend Brandl schnell zurück,

Drückt vor Glück sei Veronique:

„Kä Angscht, ehr Leit, alles bloß Krampf,

‘S war bloß hääßer Planungsdampf.

Die Bahn, die streikt, kann gar net fahre

Muss – wie Landrat Fritz – fescht spare!“

Der Wörther Kandidat bloß blufft,

War alles nix, nur häßi Luft!

De Fritz jedoch hot Blut geroche

Un gleich mit Industrielle g’sproche,

Erkennt die Chance, er macht kän Scherz:

Des gibt neie Arbeitsplätz!

De Fritz – innovativ und kühn

Reißt sich zu der Versprechung hin:

Ein jeder Haushalt an de Schien

Kriegt 40 Güterzüg von ihm-

In Mini zwar, doch jeder will se

Gebaut bei ITK in Rilze.

Dehäm Familie spielen z‘samme,

Entdecken wieder ‘s Kind im Manne.

Ich hab eich g’sacht, Fritze ist klug!

Wär des net en schäne Zug?

Die Bürger sind dann ganz beglückt

Un wern vor lauter Züg verrückt.

Am Samstag steht ein weiterer Höhepunkt an in Germersheim: Der Fastnachtsumzug beginnt um 13.33 Uhr – Ausklang ist wiederum in der Stadthalle. (cli)

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