Freitag, 19. April 2024

Tiny Häuser kaufen: Das sollte im Vorfeld beachtet werden

21. März 2022 | Kategorie: Bauen & Sanieren, Ratgeber

Hausbeispiel – Bild von Anna Armbrust auf Pixabay

Tiny Häuser erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Die Gründe, warum Menschen in Tiny Häuser ziehen, ist der Wunsch nach einem bewussteren Lebensstil, die Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks oder die finanzielle Unabhängigkeit.

Häuser bis zu einer Größe von 37 Quadratmetern werden als Tiny Haus bezeichnet. Unterschieden wird zwischen drei verschiedenen Bauarten, dem Tiny House on Wheels, dem Minihaus und dem Modulhaus.

Die Unterschiede der Bauarten

Tiny House on Wheels sind kleine Häuser, die selten größer als 15 Quadratmeter sind, maximal 3,5 Tonnen wiegen und über Räder verfügen. Trotz der geringen Größe verfügen sie über einen Schlafraum, eine Küchenzeile und einen Sanitärraum.

Minihäuser sind größer als die Tiny Häuser und verfügen über 50 bis 100 Quadratmeter auf einer oder zwei Ebenen. Diese Häuser werden überwiegend aus Holz gebaut.

Wer ein Containerhaus kaufen möchte, hat eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten, weil das Haus sich aus mehreren Modulen zusammensetzt. Die meisten Menschen möchten ein Containerhaus, weil hier nachträglich Containermodule auf- oder angesetzt werden können. Zudem möchten viele ein Containerhaus kaufen, weil durch die Zusammensetzung der Module eine Gesamtgröße zwischen 15 und 100 Quadratmeter erreicht wird.

Das passende Tiny Haus finden

Tiny Häuser gibt es als Fertigbausatz, als ausbaufähiges Modell und als schlüsselfertige Variante. Zudem können Tiny Häuser komplett selbst gebaut werden. Beim Fertigbausatz werden alle Bauteile passend zugeschnitten geliefert, der Aufbau erfolgt in Eigenregie.

Beim ausbaufähigen Modell werden die Tiny Houses fertig aufgebaut geliefert, der Innenausbau erfolgt durch den Eigentümer. Die schlüsselfertigen Tiny Häuser werden so ausgeliefert, dass sie sofort bezogen werden können.

Containerhaus kaufen: diese Kosten kommen auf die Käufer zu

Die Kosten für ein 100 Quadratmeter-Haus können leider nicht anteilig auf ein 20 Quadratmeter Tiny Haus runtergerechnet werden. Beim Hausbau entstehen immer Grundkosten, die unabhängig von der Wohnfläche sind. Wer ein Containerhaus kaufen möchte, sollte beachten, dass der Preis pro Quadratmeter steigt, umso kleiner das Haus ist.

Der Gesamtpreis ist zuerst einmal davon abhängig, wie viel Arbeit in Eigenleistung erbracht wird. Fertigbausätze sind ab 10.000 Euro am günstigsten, während ein schlüsselfertiges Serienmodell ab 40.000 Euro kostet.

Bei individuell angefertigten Tiny Häusern sind die Preise nach oben offen. Nicht zuletzt hängt der Preis aber auch von der Größe ab, der technischen Ausstattung und davon, ob das Haus autark ist oder nicht. Zu den Kaufkosten kommen die Kosten für das Grundstück, den Notar und die Baugenehmigung.

Das Grundstück für Tiny Houses

Zu den Anschaffungskosten des Hauses muss ein Grundstück gemietet, gepachtet oder gekauft werden. Prinzipiell reicht ein Grundstück zwischen 150 und 200 Quadratmetern für ein Containerhaus aus. Der Grundstückspreis liegt in Deutschland durchschnittlich bei etwa 190 Euro pro Quadratmeter.

Da die Preise ortsabhängig variieren sollten zwischen 50.000 und 80.000 Euro für den Kauf eines Grundstücks mit eingeplant werden. Wird das Grundstück gepachtet, müssen Erschließungskosten zwischen 750 und 2000 Euro für Wasser, Abwasser, Strom und Gas getragen werden und die monatliche Pacht zwischen 150 und 300 Euro gezahlt werden.

Die rechtliche Einordnung von Tiny Häusern

Bei Tiny Häusern muss, wenn es auf der Straße bewegt wird, entweder eine Zulassung als Wohnwagen oder eine Zulassung als Ladung vorliegen. Unabhängig davon, ob das Haus bewegt werden kann oder nicht, muss es, wenn dauerhaft darin gewohnt wird, als Bauvorhaben angemeldet werden. Für Bauvorhaben gibt es eine Vielzahl an Bestimmungen und Verordnungen, die auf Ebene der Bundesländer geregelt werden.

Eine Zulassung als Fahrzeug muss auch dann vorliegen, wenn es lediglich abgestellt wird. Wird das Tiny Haus auf einem Campingplatz oder Privatgrundstück abgestellt, muss eine Baugenehmigung und Abstellerlaubnis vorliegen.

Hausbeispiel mit Rädern – Bild von Milada Vigerova auf Pixabay

Die Kosten für Notar, Grunderwerbsteuer und Bauantrag

Der Notar bekommt beim Kauf eines Hauses oder Grundstücks etwa zwei Prozent des Kaufpreises. Der Notar berechnet die Grundbuchungsgebühren. Die Grunderwerbsteuer liegt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises. Die Kosten für den Bauantrag betragen etwa 0,5 Prozent des Gesamtpreises und variieren von Gemeinde zu Gemeinde.

Containerhäuser sind eine umweltfreundliche und individuelle Wohnform, die viel Gestaltungsmöglichkeiten bietet und in unterschiedlichen Preisklassen erworben werden können.

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