Stimmen: Altkanzler Schröder und Schmidt, CDU-Politiker, Wirtschaft und Sport warnen vor Pegida

6. Januar 2015 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Altkanzler Helmut Schmidt: „Dumpfe Vorurteile“.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Die Altkanzler Helmut Schmidt und Gerhard Schröder (beide SPD) haben vor der Bewegung der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) gewarnt.

„Die Pegida-Proteste appellieren an dumpfe Vorurteile, an Fremdenhass und Intoleranz. Doch das ist nicht Deutschland. Der Blick in unsere Geschichte und der wirtschaftliche Verstand sagen uns: Deutschland darf Flüchtlinge und Asylbewerber nicht verstoßen“, sagte Schmidt der „Bild“-Zeitung. „Deutschland muss weltoffen und tolerant bleiben. Darum ein deutliches Nein zu Pegida“, betonte das SPD-Urgestein.

Altkanzler Schröder bekräftigte gegenüber der Zeitung seine Forderung nach einer Neuauflage des einst von ihm selbst initiierten „Aufstands der Anständigen“: „Vor 14 Jahren gab es gegen Fremdenfeindlichkeit den `Aufstand der Anständigen`. Den brauchen wir auch heute“, so Schröder. Er betonte, es sei daher gut, „dass die demokratischen Parteien und die Kirchen eine klare Posi tion gegen Pegida gefunden haben“.

Zahlreiche weitere Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft sprachen sich gegen Pegida, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz aus.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) betonte: „Parolen ersetzen keine Fakten: Deutschland braucht Zuwanderer. Und wir müssen ein Herz haben für Flüchtlinge in Not.“

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erklärte: „Pegida schadet nicht nur unserem Land, es wirft auch ein schlechtes Bild auf Deutschland im Ausland.“ Umso wichtiger sei es, so Steinmeier weiter, „dass wir ganz deutlich machen, dass diejenigen, die da auf einigen Straßen ihre Parolen rufen, eine kleine Minderheit mit einer lauten Stimme sind“.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) betonte: „Deutschland ist weltoffen und liberal. Darauf können wir stolz sein.“ Wer mit diffusen Ängsten spiele oder Fremdenfeindlichkeit schüre, „spricht nicht für die Mehrheit“, so Gabriel weiter.

Auch der Vorsitzende der Unions-Frakt ion im Bundestag, Volker Kauder (CDU), beteiligte sich an dem Appell : „Wir Deutsche sind heimatverbunden, aber auch weltoffen. Das ist Teil unseres Erfolges und so muss es auch in Zukunft bleiben.“

BDI-Präsident Ulrich Grillo erklärte: „Deutschland tut qualifizierte Einwanderung richtig gut. Von Neonazis und Ausländerfeinden, die sich in Dresden und anderswo versammeln, distanziere ich mich ganz klar. Gegen jede Fremdenfeindlichkeit müssen wir deutlich angehen.“

Post-Chef Frank Appel ergänzte: „Für den Erfolg deutscher Unternehmen und für den Wohlstand unserer Gesellschaft sind Internationalität und Weltoffenheit entscheidende Faktoren. In unserem Land darf kein Platz sein für Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz.“

Der Manager der Fußball-Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff, erklärte: „Wir sind Weltmeister geworden mit vielen Spielern, die einen Migrations-Hintergrund haben. So selbstverständlich wie wir in der Nationalelf Integration leben, so sollte es auch in der Gesellschaft funktionieren.“ (dts Nachrichtenagentur)

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