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Spatenstich für Baugebiet K2 in Kandel gesetzt

16. Mai 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim, Wirtschaft in der Region

Es geht los: Der Spatenstich ist gesetzt.
Fotos: Pfalz-Express/Licht

Kandel – Am Donnerstag ist am Rande des Neubaugebiets K2 der Spatenstich gesetzt worden. Damit findet eine lange Planungsphase ihren Abschluss.

15 Jahre seien seit den ersten Gedankenspielen vergangen, erinnerte Stadtbürgermeister Günther Tielebörger (SPD) in seiner Ansprache. Tatsächlich waren auf der Zielgeraden in den letzten Jahren noch etliche Hindernisse aufgetaucht, die das Vorhaben weiter verzögerten.

So hatte zum Beispiel der Landesbetrieb Mobilität zuerst die geplante Ortsrandstraße priorisiert, der Landesrechnungshof allerdings hatte diese nicht genehmigt, es musste umgeplant werden.

Inmitten der Planungen löste sich der Erschließungsträger „Kommunalbau“ auf, die Firma GkB aus Karlsruhe übernahm.

Dann forderte die Bahn ein Lärmschutzkonzept. Nachdem man wieder um- und einen Lärmschutzwall eingeplant hatte, pfiff die Bahn die Vorgabe wieder zurück – es bestehe doch kein Bedarf. Also wurde wieder zurückgeplant. Als nächstes vermeldete das Land, dass das Starkregenschutzkonzept angepasst werden müsse, die nächste Umplanung folgte.

„Wegen der vielen Gesetzes- und Verfahrensänderungen hat es so lange gedauert“, erläuterte Tieleböger. Deshalb sei man froh, dass es nun endlich losgehe. Eine Woche lang soll noch die Kampfmittelsondierung erfolgen, danach werden erste Bodenschichten abgetragen. Und immerhin habe die Telekom nach einigem Hin- und Her nun doch Glasfaseranschlüsse in dem Gebiet zugesichert, so Tielebörger.

165 Bauplätze gibt es auf dem 8,5 Hektar großen Areal, davon gehen 58 Grundstücke durch Umlegung in das Eigentum der Stadt über. 145 Euro kostet der Quadratmeter an Erschließungskosten derzeit.

Die Preise für Bauplätze seien in den letzten fünf Jahren um 40 Prozent gestiegen, sagte Tielebörger. Der Stadt seien die Hände gebunden, denn die Bodenpreise werden vom Umlegungsausschuss des Katasteramts Landau festgelegt.

Das bestätigte auch Klaus Kern vom Katasteramt dem Pfalz-Express im Gespräch. Der Preis wird demnach nach Kauffällen festgesetzt, die Preise gesammelt und alle zwei Jahre fortgeschrieben. Das ergibt einen Gesamtrichtwert im Kreis. Gründe sieht Kern teilweise in der Landespolitik, da wegen der Prämisse „Innenentwicklung statt Außenentwicklung“ nicht mehr so viele Baugebiete ausgewiesen würden und es deshalb einen Mangel an Bauplätzen gebe. Andererseits spiele die günstige Zinslage eine Rolle bei der Preisentwicklung, denn immer mehr Menschen wollten bauen.

„Die Stadt kann die Preise nicht selbst festlegen“, ergänzte Tielebörger. „Zwar könnten wir theoretisch die Grundstücke unter Wert weiterverkaufen – aber das dürfen wir aus rechtlichen Gründen nicht.“ Froh sei er dennoch, dass das Projekt während seiner Amtszeit von Erfolg gekrönt sei: „Es gab wirklich viele Klippen zu umschiffen.“

GkB-Geschäftsführer Arno Linder dankte Tielebörger und Verbandsbürgermeister Volker Poß für die „absolut angenehme Zusammenarbeit“. Die GkB habe das Rad nochmal von „vorne losdrehen“ müssen, man habe Gas gegeben in allen Bereichen – und leider dennoch manchmal „Prügel bezogen“ von der Öffentlichkeit. „Schneller ging es aber nicht, wir sind nun mal abhängig von den Behörden.“

Wie auch immer – beim Spatenstich flogen die Erdklumpen durch die Luft, die Aufbruchstimmung war greifbar am Donnerstagmorgen bei Sonnenschein und Brezeln. Wenn alles klappt, kann übernächstes Jahr der private Wohnbau starten. Der Grundstücksverkauf könnte nach der Sommerpause noch in diesem Jahr beginnen, stellte Tielebörger in Aussicht. (cli)

V.li.: Bürgermeister Volker Poß, GkB-Geschäftsführer Arno Linder, Stadtbürgermeister Günther Tielebörger.

 

 

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