Donnerstag, 25. April 2024

Sexualtherapie: Wie läuft solch eine Therapie ab?

26. Januar 2022 | Kategorie: Dienstleistungen, Familie, Freizeit & Hobby, Ratgeber

Symbolbild auf Pixabay

Flaute im Bett? Egal, ob plötzlich oder schon länger Probleme vorliegen, hier kann häufig mit einer Sexualtherapie geholfen werden.

Viele Betroffene haben jedoch Scheu, sich bei bestehenden Problemen Hilfe zu suchen. Diese Angst und Befangenheit ist jedoch völlig unbegründet. Bei einem gebrochenen Arm würde man sich auch helfen lassen, warum dann nicht auch bei diesem Problem?

Einmal bei einer Sitzung gewesen, bereuen die Betroffenen sehr schnell, dass sie sich nicht schon viel früher Hilfe gesucht und in Anspruch genommen haben. Aber wie läuft eine solche Therapie ab? Genau diese Frage soll hier geklärt werden.

  1. Telefonische Terminvereinbarung

Das Internet macht es möglich, ein Sexualtherapeut in der Nähe Ihres Wohnortes dürfte relativ schnell gefunden sein. Sie benötigen hierfür keine Überweisung des Hausarztes oder ähnliches, sondern können direkt telefonisch einen Termin für ein Erstgespräch vereinbaren.

In dieser Sitzung werden generelle Dinge besprochen, wie beispielsweise: Wie lange bestehen die Probleme, was könnten mögliche Ursachen sein, wie könnte man vielleicht Ansätze zur Verbesserung schaffen etc.. Außerdem soll eine Vertrauensbasis zwischen allen Parteien geschaffen werden, damit auch wirklich alle Probleme und Beschwerden offen thematisiert werden können.

Diesen Termin sollte man am besten mit seinem Partner wahrnehmen. Ist dies jedoch aktuell nicht möglich (z.B. weil man dem Partner nicht vor den Kopf stoßen will oder dieser das Problem nicht als solches wahrnimmt), kann man das Erstgespräch auch alleine führen. Generell ist es jedoch immer von Vorteil, wenn der Lebens- und Sexualpartner aktiv in die Therapie mit eingebunden wird, gerade weil es auch immer wieder „Hausaufgaben“ aufgibt.

  1. Therapieansätze

Die Therapieansätze sind eng mit dem Problem verbunden. Leiden beide Partner unter dem Problem? Welches Problem liegt vor? Handelt es sich beispielsweise um Selbstzweifel und Hemmungen oder kommt es zum verfrühten Samenerguss? Gemeinsam wird an einer Lösung des Problems gearbeitet. Nicht selten erweisen sich gerade Selbstzweifel als unbegründet und können als Ursache für sexuelle Hemmungen beseitigt werden.

Nach jeder Sitzung erhält der Klient oder das Paar eine Hausaufgabe auf, beispielsweise häusliche Vertrauensübungen wie sich gegenseitig berühren, küssen, mit – wie zum Beispiel hier – Sexspielzeug experimentieren oder ähnliches. Auch dies ist Teil der Therapie und erprobt nach und nach die praktische Umsetzung im Alltag von dem, was während der Therapiestunde besprochen wurde.

  1. Therapieerfolg

Um eine Therapie erfolgreich zu gestalten, müssen alle Seiten mitarbeiten. Stellt sich beispielsweise der Partner quer, wird es für den Betroffenen schwierig; ebenso, wenn der Sexualtherapeut und der Klient keine harmonische Verbindung haben. Auch ein Erfolg ist, wenn sich das Paar generell öffnet und beispielsweise die Lust stetig neu durch den Gebrauch von Sexspielzeug entdeckt.

Wie auch bei anderen Therapien können auch hier unerwünschte Sachlagen zum Tragen kommen und aufgedeckt werden. Nicht selten sind Probleme innerhalb der Beziehung für sexuelle Schwierigkeiten verantwortlich und nicht immer können diese, auch wenn sie klar definiert werden können, restlos beseitigt werden.

Gerade wenn es um Heimlichkeiten und Lügen innerhalb einer Beziehung geht, kann dann eine Sexualtherapie auch eine Trennung des Paares einläuten. Dies ist zwar nicht der Ansatz, führt dann aber vielleicht schlussendlich trotzdem zum gewünschten Ergebnis. Sex will man unterbewusst auch nur mit einem Menschen, bei dem man sich wohl fühlt. Stimmt diese partnerschaftliche Beziehung nicht, kann es durchaus zu massiven Störungen im Sexualleben kommen.

Sich vollständig zu öffnen, um den Problemen beim Sex auf die Spur zu kommen, ist mit Sicherheit alles andere als einfach. Jedoch sind die Störungen meistens so belastend, dass sie die Lebensqualität enorm einschränken und für weitere Angst und Belastung sorgen. Somit kann jede noch so kleine Geste oder Berührung zur echten Zerreißprobe werden. Dies muss jedoch nicht sein. Fachlicher Rat und Hilfe sind vorhanden und warten nur darauf, aktiv mit Ihnen Ursachenforschung zu betreiben. Damit die Lust im Bett wieder kommt und Sex wieder das wird, was es ist: die schönste Nebensache der Welt.

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