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Schäuble wehrt sich: „Keine Pläne zur Abschaffung des Bargelds“

25. Februar 2016 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Finanzminister Schäuble. Foto: dts Nachrichtenagentur

Finanzminister Schäuble wehrt sich gegen die Vorwürfe, er wolle Bargeld abschaffen.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat betont, dass er keine Pläne habe, das Bargeld abzuschaffen.

Er zeigte sich im Gespräch mit der „Märkischen Oderzeitung“ erstaunt darüber, „dass aus einem einfachen Vorschlag, der sich gegen Geldwäsche und Korruption richtet, etwas ganz Anderes gemacht wird.“

Schäuble hatte angeregt, den Bargeldtransfer auf 5.000 Euro pro Transaktion zu beschränken. Das hatte Proteste und Kampagnen wegen einer vermeintlichen Abschaffung des Bargeldes ausgelöst. „Das Bargeld wird nicht abgeschafft. Punkt!“, sagte Schäuble der Zeitung. „Und selbstverständlich darf auch künftig jeder über so viel Bargeld verfügen, wie er möchte. Und wenn einer sein ganzes Vermögen unter der Matratze verstecken will, dann darf er auch das. Ob das aber so gescheit wäre, steht auf einem anderen Blatt.“

Schäuble verwies in dem Zusammenhang auf internationale Überlegungen im Kampf gegen das Organisierte Verbrechen und gegen den Terrorismus.

„Seit vielen Jahren fordern die OECD und viele internationale Experten Regelungen für Barzahlungen, um organisierte Kriminalität, Korruption und Geldwäsche besser bekämpfen zu können. Und nun gibt es nach den Terroranschlägen vor Paris Überlegungen, ob man nicht in Europa eine einheitliche Grenze für solche Barzahlungen festlegt. Wir haben gesagt, dem werden wir uns nicht verschließen, wenn die anderen mitziehen.“

Auf die Frage, ob wirklich niemand darüber nachdenke, das Bargeld anzutasten sagte Schäuble: „Nein. Diese Kampagne ist einfach Unfug. Lassen Sie sich bloß nicht ins Bockshorn jagen. Allerdings überlegt die Europäische Zentralbank, die ja völlig unabhängig ist, den 500-Euro-Schein abzuschaffen. Ehrlich gesagt, wusste ich vor dem Vorschlag nicht, dass es einen solchen Schein überhaupt gibt“, so der Bundesfinanzminister.

„Und auch die meisten meiner Länderkollegen hatten ihn noch nie gesehen. Auch hier geht es um Maßnahmen gegen Kriminalität. Der 500-Euro-Schein ist bei Kriminellen ungemein beliebt.“

Das Bargeld an sich stehe jedoch „überhaupt nicht zur Disposition“. „Wer anderes behauptet, der ist ein Scharlatan.“ (dts Nachrichtenagentur) 

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Ein Kommentar auf "Schäuble wehrt sich: „Keine Pläne zur Abschaffung des Bargelds“"

  1. von Venningen sagt:

    Wenn ein deutscher Finanzminister behauptet er kenne den 500 Euro Schein nicht, ist er ein Scharlatan. Aber der Mann wusste ja auch nicht mehr, daß er vom Waffenschieber Schreiber 100 000 Euro überreicht bekam. Niemand hat die Absicht ….