Mittwoch, 24. April 2024

Roland Koch rechnet mit Merkel ab

29. Oktober 2019 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Angela Merkel
Foto: dts Nachrichtenagentur

Der frühere Ministerpräsident von Hessen, Roland Koch (CDU), hat scharfe Kritik am Zustand seiner Partei und am politischen Wirken von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geübt.

In einem Gastbeitrag für das Magazin Cicero warf Koch der Bundesregierung und der CDU-Spitze unter anderem Mut- und Visionslosigkeit vor. Insbesondere in der Klimadebatte müsse „die Argumentationsenthaltung der Führung und besonders der Bundeskanzlerin aufhören“, so Koch. Deutschland brauche „eine Kanzlerin, die durch das Land reist und für ihre Konzepte, auch ihre Kompromisse wirbt“.

Koch rief seine Partei dazu auf, das Vertrauen der Bürger dahingehend zurückzugewinnen, dass sie willens und in der Lage sei, die Grenzen Deutschlands und Europas zu schützen: „In keiner Demokratie werden die Wähler es ihren Parteien erlauben, bei dieser Frage zu kapitulieren“, schreibt der ehemalige Ministerpräsident.

Auch zum Zustand der deutschen Streitkräfte äußerte Koch scharfe Kritik: Die Bundeswehr sei in der Verantwortung der CDU/CSU auf einen Stand ihrer Ausrüstung abgesunken, der kaum noch etwas zulasse. „Die Verteidigung unserer Grenzen, seien es die europäischen oder die nationalen, ist von der Bundeskanzlerin als nicht mehr realistisch angesehen worden.“

Generell sprach sich Koch dafür aus, politische Entscheidungen künftig nicht mehr an kurzfristigen Meinungsumfragen auszurichten. Es fehlten heute „Persönlichkeiten, die von einer Vision geprägt sind und die Bereitschaft zeigen, für diese Vision ihre politische Existenz zu riskieren“.

Die Führung einer Partei müsse „von den eigenen Ideen so überzeugt sein, dass sie bereit ist, dafür den Preis der Opposition zu zahlen“. (dts Nachrichtenagentur)

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6 Kommentare auf "Roland Koch rechnet mit Merkel ab"

  1. Helga sagt:

    Warum sollte Frau Merkel durchs Land reisen? Nachdem ihr die CDU und CSU-Machos in den Rücken gefallen sind und in der eigenen Partei wenig Solidarität für sie war, hat Frau Merkel verkündet, dass sie nicht mehr für das Kanzleramt und den Parteivorsitz zur Verfügung steht. Seit diesem Tag hat die CDU erdrutschartige Verluste bei den Umfragen. Nicht so Frau Merkel. Sie genießt nach wie vor das Vertrauen der Menschen und steht unangefochten auf Platz eins der Beliebtheitsskala.
    Jetzt schreien die Blaubraunen nicht mehr Merkel muss weg, jetzt rufen es die Machos aus der eigenen Partei. Das ist schäbig. Und ohne Frau Merkel wird es die CDU nicht mehr zur alten Größe schaffen. Sie hat eine großartige Kanzlerin verprellt und das Vertrauen der Menschen verloren.

  2. Aufgewachte sagt:

    Liebe Helga, Frau Merkel eine großartige Kanzlerin? Da leiden Sie aber unter Wahrnehmungsstörungen. Frau Merkel war die Kanzlerinnen-Hoffnung für Deutschland. Aber sie hat alle Unfähigen um sich herum versammelt, um ihre eigene Konzeptlosigkeit zu verschleiern. Dabei hat sie vor fremden Herren gebuckelt. Ich kann mich noch gut darin erinnern, wie sie am liebsten mit Bush in den Krieg gegen den Irak gezogen wäre. Und auch ihr Kotau vor Obama und Clinton, den Kriegspräsidenten, die nichts als Bomben im Nahen Osten hinterlassen haben. Dann ihre Politik der ungesteuerten Masseneinwanderung nach Deutschland. Im Ausland wird sie als cancer, worse than Hitler, follower of Stalin bezeichnet. Sie hat der CDU das christlich-konservative Profil gestohlen und nichts als Zerstörung hinterlassen.

  3. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Ein neues Kapitel aus dem Märchenbuch der Helga T.:

    „Seit diesem Tag hat die CDU erdrutschartige Verluste bei den Umfragen.“

    Die CDU hat seit 2015 zumeist „erdrutschartige Verluste“:

    BaWü: – 12%
    RP: – 3,4%
    B: – 5,7%
    MPom: – 4%
    Sach-A.: – 2%
    N-Sach: – 2%
    NRW: + 6,7%
    Saar: + 5,5%
    SH: + 1,2%
    Hess: – 11%
    BB: – 7,4%
    Brem: + 4,3%
    Sach: – 7,3%
    Th.: – 11%

    „Und ohne Frau Merkel wird es die CDU nicht mehr zur alten Größe schaffen. “

    Wenn so die „alte Größe“ der CDU aussieht, wie sieht dann erst die „neue Größe“ aus? Einstellig?

    • tobi sagt:

      Wenn so die „alte Größe“ der CDU aussieht, wie sieht dann erst die „neue Größe“ aus? Einstellig?

      na hoffentlich! und die SPD gleich mit!

      #niewiedercdu #lolspd

      • Nessun Dorma sagt:

        Lieber Tobi, Sie bringen es auf den Punkt. Ich stimme Ihnen uneingeschränkt zu. Es ist dazu noch sehr spannend, die vorgezogenen Diadochenkämpfe zu beobachten.

        Wiki: Andenpakt
        … Auch die Kandidatur von Friedrich Merz um den Bundesvorsitz der CDU im Herbst 2018 wurde vom Spiegel mit einer Absprache von Mitgliedern des Andenpakts in Verbindung gebracht, die sich im März 2018 am Rande der Beerdigung von Kardinal Lehmann in Mainz getroffen hätten, um über die Nachfolge von Angela Merkel zu sprechen. Federführend sei Wolfgang Schäuble gewesen; gemeinsames Motiv sei „Rache und Genugtuung“ gegenüber Merkel.[15]

        • Nessun Dorma sagt:

          tichyseinblick de/kolumnen/mueller-vogg-gegen-den-strom/der-mythos-andenpakt-war-stets-groesser-als-seine-bedeutung/

          Wenn es hinter dem Kanzleramt einen Friedhof für Merkel-Opfer gäbe, wäre der Andenpakt prominent vertreten. Friedrich Merz gebührte dort sogar ein besonders großes Mausoleum. …